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Pacult sauer: "Schiri hätte abpfeifen können"

Klagenfurt-Coach trauert Punkt nach, bleibt dabei allerdings überraschend ruhig:

Pacult sauer: Foto: © GEPA

Die Beziehung zwischen Aufsteiger Austria Klagenfurt und den Schiedsrichtern der österreichischen Bundesliga bleibt weiterhin eine komplizierte.

Immer wieder haderte Peter Pacult in den letzten Wochen mit Referee-Entscheidungen - und auch am siebten Spieltag sollte sich das nicht ändern.

Die Austria schrammte beim 1:2 gegen Sturm Graz nur knapp an einem Punktgewinn vorbei (Spielbericht >>>), der steirische Siegestreffer durch Gregory Wüthrich fiel erst in der vierten Minuten der Nachspielzeit, obwohl vom vierten Offiziellen Gabriel Gmeiner nur drei Minuten angezeigt wurden.

Ein Umstand, der Pacult zum Kochen brachte. "Der Schiedsrichter hätte schon abpfeifen können. Ich habe mit dem Linienrichter schon runtergezählt, der Schiri hätte schon zwei Mal abpfeifen können, weil es keine Gefahr mehr gab. Sturm hat sich auf der Mittelauflage die Bälle zugespielt, da hatte man das Gefühl, jetzt pfeift er ab", ärgert sich der 61-Jährige bei "Sky" über Schiedsrichter Walter Altmann.

Pacult gratuliert seiner Mannschaft dennoch

Pacults Ärger ist durchaus nachzuvollziehen. Klagenfurt lieferte sich nämlich ein offenes Duell mit Europa-League-Teilnehmer Sturm. Erst in den letzten 20 Minuten der Partie wurden die Grazer ihrer Favoritenrolle gerecht.

Auch Pacult hat eine "toll kämpfende Austria Klagenfurt gesehen". Er lobt: "Eine Mannschaft, die sehr gut dagegen gehalten hat und auch immer wieder für Gefahr nach vorne gesorgt hat. Schade, dass der 'Pinki' in der 50. Minuten diesen Kopfball nicht gemacht hat. Wir haben im Prinzip wenig zugelassen, die zwei, drei Schüsse waren alle außerhalb des Sechzehners. Das spricht für die Leistung der Mannschaft, man muss ihr gratulieren."

Tatsächlich feuerte Sturm in der Schlussphase aus allen Rohren aufs Klagenfurter Tor, so richtig gefährlich wurde es allerdings nie. Kurz nach Beginn der Nachspielzeit gab es noch einen Freistoß für die Grazer, Pacult nützte die Unterbrechung, um ein letztes Mal zu tauschen. Aufgrund dieser Verzögerung entschied sich Schiedsrichter Altmann aus den angezeigten drei Minuten Nachspielzeit vier zu machen.

Wüthrichs Last-Minute-Tor im VIDEO (Text wird unterhalb fortgesetzt)



"Würde nichts am Ergebnis ändern, wenn ich mich aufpudeln würde"

Ein Umstand, den Pacult einfach nicht verstehen kann: "Wir sind für unsere Leistung leider nicht belohnt worden, weil er unnötigerweise die Zeit herunterrinnen hat lassen, die nicht mehr vorhanden war. Wir hätten mit dem Unentschieden gut leben können, solche Niederlagen kurz vor Schluss, wo du dich nicht mehr wehren kannst, tun besonders weh."

So sehr der Wiener unmittelbar nach dem späten Gegentreffer tobte, so sachlich analysierte er ihn nach dem Spiel. Vor einigen Jahren hätte Pacult nach einer solchen Unstimmigkeit mit dem Schiedsrichter wohl noch für ein legendäres Fernsehinterview gesorgt, mittlerweile geht er seine TV-Auftritte gelassener an.

"Auch wenn ich mich aufpudeln würde, es würde am Ergebnis nichts ändern, das zweite Tor wird nicht aberkannt. Also bleiben wir ruhig, auch wenn ich nicht einverstanden bin, dass man so lange nachspielen lässt. Aber das liegt im Ermessen des Schiedsrichters, nicht des Trainers", so Pacult, dem vor allem die mitgereisten Fans sowie seine Mannschaft leid tun, "weil sie so bitter bestraft wurden."


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