Endstand
2:0
1:0, 1:0
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Hartberg freut sich über tollen Herbst: "Sind eine Familie"

Nach dem 2:0 zum Jahresabschluss überwintert Hartberg auf Platz vier. In der Oststeiermark werden Rosen gestreut, der WAC spricht von einer "verpassten Chance".

Hartberg freut sich über tollen Herbst: Foto: © GEPA

Wer hätte das zu Beginn der Saison gedacht? Der TSV Hartberg schreibt Vereinsrekord und überwintert auf Platz vier. Möglich machte das nicht zuletzt ein 2:0-Sieg zum Jahresabschluss gegen den WAC (Spielbericht>>>).

Verständlich, dass die Spieler des TSV nach der Partie nicht aus dem Schwärmen herauskommen. So sagt etwa Donis Avdijaj bei "Sky": "Es ist der beste Schluss nach diesem tollen Jahr. Wir sind alle glücklich mit dem Sieg und es gibt nichts Besseres, als so in die Pause zu gehen".

Avdijaj: "Ich will mir nicht selbst auf die Schulter klopfen, aber..."

Nach seiner Rippenprellung steuerte der Deutsch-Kosovare bei seinem Comeback gegen den WAC gleich einen Assist bei. Und das, obwohl er mit Schmerzen spielte: "Es war das letzte Spiel und ich habe von Vornherein gesagt, ich möchte alles dafür tun, dass ich da mit von der Partie bin. Und wenn es einmal weh tut, dann tut es einmal weh, aber für die Mannschaft muss man da hinhalten."

Zu seiner Leistung und der seiner Mannschaft sagt er: "Ich bin wirklich sehr zufrieden, will mir aber nicht selbst auf die Schulter klopfen. Ich will im neuen Jahr noch einen drauflegen. Aber wenn mich die Mannschaft weiter so unterstützt, werde ich das auch schaffen. Ich bin überaus zufrieden mit der Herbstsaison. Wir haben heute wieder drei Punkte geholt und haben jetzt über die Winterpause eine Situation, über die wir uns freuen können, aber es ist noch nichts geschrieben."

Ähnlich sieht es Mamadou Sangare, der gegen den WAC für das 1:0 gesorgt hat: "Es war eine unglaubliche Herbst-Saison für uns. Wir waren sehr gut und sind eine starke Mannschaft. Wir werden weiter arbeiten und hoffen, wir bleiben in den Top-Sechs. Wir sind wie eine Familie. Wenn du eine Familie bist, funktioniert das Team.

Schopp ist "extrem stolz"

Auch sein Trainer, Markus Schopp, lobt die Mentalität in der Mannschaft, bleibt aber auch kritisch: "Das Resultat ist großartig, aber wir können das viel besser machen. Wir haben Probleme gehabt, in der zweiten Hälfte das 2:0 zu machen. Aber nichtsdestotrotz, ich glaube, die Mannschaft hat ein überragendes Jahr hinter sich. Ich bin sehr sehr stolz auf das, wie sich die Mannschaft entwickelt hat, auf das, woran die Mannschaft glaubt, und, wie sie das auf den Platz bringt. Es war kein einfaches Spiel heute, deswegen bin ich froh, dass wir uns mit den drei Punkten belohnt haben."

Der Erfolg der letzten Monate sei "kein Zufall und vor allem durch die Spieler getragen": "Woche für Woche hat sich das größer gemacht und das spüren sie (Die Spieler, Anm.) natürlich. Mich freut es, dass die Mannschaft sich nicht nur mit den Punkt belohnt, sondern noch immer den Hunger hat, noch mehr zu wollen. Das zu begleiten, ist natürlich spannend."

Auf die Frage, wie stolz Markus Schopp denn auf sich selbst sei, sagt der 49-jährige Steirer: "Es sind in erster Linie die Spieler, die das auf den Platz bringen. Dann ist es auch ein super Trainer-Team, das mich extrem bereichert. Ich bin extrem stolz, auf das, was wir erreicht haben. Mich freut es, dass ich da vorne weg gehen kann."

Transfer-Wünsche hätte Schopp keine, haben sich seine Spieler doch gut weiterentwickelt: "Da ist noch sehr viel mehr zu erwarten. Ich bin der Meinung, dass ein paar noch gar nicht wissen, wo sie überhaupt schon spielen könnten und glaube, dass sich ein jeder, der da ist, verdient, dieses Projekt weiter begleiten zu dürfen. Wir halten natürlich die Augen offen. Wenn es etwas für den TSV Hartberg Passendes am Markt gäbe, wäre das spannend aber, wenn das nicht der Fall ist, habe ich keine Sorgen, dass wir unsere Ziele erreichen."

WAC ärgert sich über "verpasste Chance"

Ganz anders sieht die Situation natürlich bei WAC aus. Nach der Niederlage in Hartberg gibt es bei den Kärntnern hängende Köpfe, überwintert man doch knapp unter dem ominösen Strich.

So spricht Simon Piesinger etwa "von einer verlorenen Chance" im Kampf über die Meistergruppe: "Es ist schade, dass wir das ausgelassen haben heute. So heißt es, dass es noch eine enge Partie wird."

Was hat heute gefehlt? Abwehrchef Dominik Baumgartner: "Erste Halbzeit haben wir keinen Zugriff gefunden, da war Hartberg die bessere Mannschaft und hat auch verdient 1:0 geführt. Dann sind wir besser ins Spiel gekommen, kriegen in einem Umschaltmoment das 2:0 und dann haben wir recht viele Chancen gehabt, das Spiel noch einmal eng zu machen. Das ist uns leider nicht gelungen."

Auch WAC-Trainer Manfred Schmid spricht von einer verdienten Niederlage und gratuliert dem TSV Hartberg: "Heute hat die effizientere Mannschaft gewonnen. Gratulation an Hartberg für die Saison." Dass viele seiner Spiele aufgrund einer Virus-Infektion nicht die volle Woche trainieren konnte, lässt Schmid nicht als Ausrede gelten.

Die vergangene Herbstsaison analysiert der WAC-Trainer folgendermaßen: "Wir haben eine tolle Saison bisher gespielt, heute hat es leider nicht geklappt und werden angreifen in die letzten fünf Spiele. Wenn man die Entwicklung der Einzelspieler sieht, dann war das schon top."

Schmid streut auch ein paar Transfer-Gerüchte: "Wir hätten gerne in den Top-6 überwintert, das ist uns nicht gelungen. Jetzt sind wir die Jäger und haben spannende Spiele vor uns. Wir werden uns gut vorbereiten, vielleicht gibt es die ein oder andere Verstärkung noch und werden alles geben, damit wir dann in die Top sechs kommen." Auf welcher Position es Veränderungen geben soll, beantwortet Schmid nicht.

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