Endstand
2:0
0:0, 2:0
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Frustrierte "Veilchen": "Irgendwas fehlt in Salzburg"

Die Auswärtsfahrten nach Salzburg sind und bleiben für den FAK die Reise nicht wert. So wirklich böse kann Coach Helm seinem Team dennoch nicht sein:

Frustrierte Foto: © GEPA

"Veilchen blühen ewig" - mit dieser Botschaft empfingen die mitgereisten Anhänger der Wiener Austria am Sonntag ihre Mannschaft zum Bundesliga-Top-Spiel in der Salzburger Red Bull Arena.

Dass diesselbige allerdings einen alles andere als fruchtbaren Boden für den FAK darstellt, wurde auch diesmal wieder ersichtlich. Die Austria wurde mit einem 0:2 beim FC Red Bull Salzburg (Spielbericht>>>) von der Tabellenspitze der ADMIRAL Bundesliga geworfen und ließ ihren Punkteschnitt in Wals-Siezenheim damit ein weiteres Mal nach unten rutschen.

In den letzten zehn Jahren kassierten die "Veilchen" in 18 Auswärtsspielen in Salzburg 15 Niederlagen bei nur drei Unentschieden, was einem durchschnittlichen Punkteschnitt von rund 0,17 entspricht.

"Irgendwas fehlt in Salzburg", ist Aleksandar Dragovic nach der Partie ratlos.

"Brutal schwer, hier Punkte mitzunehmen"

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

"Es ist brutal schwer, hier in Salzburg Punkte mitzunehmen", weiß auch Coach Stephan Helm. Um diese Herkulesaufgabe dennoch zu schultern, ließ der Burgenländer seine "Veilchen" - anders als noch vor einigen Wochen in der Generali Arena - diesmal über die fast gesamte Spielzeit enorm tief verteidigen.

"Wir haben uns heute aufs Verteidigen konzentriert, weil wir gewusst haben, dass sie sich gegen tiefstehende Gegner schwer tun", erklärt Dragovic den Matchplan. Der sei laut Helm "über weite Strecken eigentlich ganz gut aufgegangen".

Tatsächlich kamen die "Bullen" mit Ausnahme eines Vertessen-Lattenknallers, der aus einem individuellen Schnitzer von Abubakr Barry resultierte, lange Zeit zu keinen konkreten Chancen, während die Wiener Gäste durchaus das ein oder andere Mal vielversprechend konterten.

"Ums Arschlecken zu schlecht gespielt"

Man habe einige "gute Umschalter gehabt, wo der letzte Ball ums Arschlecken zu schlecht gespielt war", findet etwa Andreas Gruber, der in Halbzeit eins selbst aussichtsreich hauchdünn an einem Stangler von Matteo Perez Vinlöf vorbeischlug.

Salzburg hätte hingegen "viele Chance aus der Distanz gehabt. Viele Fernschüssen und Flanken, die nicht wirklich gefährlich wurden" - bis zur 80. Minute. "Irgendwann passt halt einer", sagt Gruber über den abgefälschten Distanzversuch von Nene Dorgeles, der zum 1:0 für Salzburg in den Maschen landete.

Schon wieder ein Tor nach einem Einwurf! "Kostet uns wichtige Punkte"

Besonders bitter für die "Veilchen": Der "Bullen"-Führungstreffer fiel unmittelbar nach einem gegnerischen Einwurf, "wie gegen Sturm (beim 2:1-Sieg des FAK in Runde 27, Anm.). Das müssen wir schleunigst abstellen, weil das kostet uns wichtige Punkte", bemängelt Dragovic.

Auch Helm findet: "Das sollte uns so nicht passieren, weil wir ansonsten extrem konzentriert verteidigt haben."

Dass binnen so kurzer Zeit gleich zwei Gegentreffer direkt aus einem gegnerischen Einwurf entstanden, sei "umso ärgerlicher, weil wir grundsätzlich gut bei defensiven Einwürfen sind. Es war schon relativ spät im Spiel, die Konzentration hat ein bisschen nachgelassen", hadert der 42-Jährige.

Daraufhin warfen die Wiener alles nach vorne und wurden kurz vor Schluss zum 0:2 ausgekontert. Ein Gegentreffer, "der in der Tordifferenz nicht den Unterschied ausmachen wird", mutmaßt Helm.

Der Meistertraum lebt trotzdem noch

Und er ändert auch daran nichts, dass die Austria drei Runden vor Schluss nach wie vor die Chance hat, das zu erreichen, womit vor der Saison niemand gerechnet hätte: Meister zu werden.

"Man muss einfach sagen, dass wir da ganz vorne dabei sind, weil wir aus unseren Möglichkeiten ganz viel rausholen", betont Helm. Da sei es auch mal in Ordnung, beim Angstgegner ohne Punkte zu bleiben, wenn zumindest der Einsatz passt: "Die Mannschaft hat alles auf dem Platz gelassen, aber es sollte heute nicht sein."

Zumal die Favoritner in dieser Meisterrunde bewiesen, dass sie sich von kurzfristigen Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lassen: "Wir sind sehr stabil. Wir werden die Trainingswoche dazu nutzen, direkt dort anzuschließen, wo wir zuletzt aufgehört haben."

Im Derby zurück an die Spitze?

Am Ende dieser Trainingswoche wartet das 344. Wiener Derby - ein nicht nur extrem wichtiges Spiel für den weiteren violetten Saisonverlauf, sondern auch die Chance, sich für das 0:2 in Hütteldorf in Runde 25 zu revanchieren. "Beim letzten Derby ist es uns nicht gelungen, an unsere eigene Leistungsgrenze zu kommen. Alle brennen darauf, wieder eine richtige Top-Leistung abzurufen", so Helm.

Und Dragovic verspricht: "Wir haben die Fans gehört, sie wollen den Derby-Sieg. Wir werden nächste Woche unser Bestes geben, um die drei Punkte gegen Rapid zu holen."

Bleiben diese drei Zähler nächsten Sonntag tatsächlich am Verteilerkreis, könnte der FAK - bei einer Heimniederlage von Sturm gegen Salzburg - in weniger als einer Woche schon wieder von der Tabellenspitze strahlen.

Dann womöglich bis zum Saisonende.


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