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Foul? FAK-Ärger über Gegentor

Schiedsrichter-Entscheidung lässt bei Veilchen die Wogen hochgehen.

Die Wiener Austria hat am Samstag die erste Heim-Niederlage der Saison 2021/22 hinnehmen müssen.

Eigentlich ein Spielausgang, den man erwarten durfte, ging es doch gegen Liga-Krösus Red Bull Salzburg. Das Spiel entwickelte sich jedoch zu einer deutlich engeren Angelegenheit als gedacht. Am Ende siegte Salzburg in Favoriten mit 1:0 (Spielbericht >>>).

Das Tor, das den "Bullen" letztlich den Sieg brachte, ist aber eines, das die Veilchen nicht ohne Diskussion hinnehmen wollen. Ein vermeintliches Foulspiel von Andreas Ulmer an Lukas Mühl direkt vor dem Treffer ließ die Wogen der Austria nicht nur während des Spiels, sondern auch nach Schlusspfiff hochgehen.

"Ich glaube, Mühli geht ganz klar zum Kopfball. Er gibt ihm einen Schubser und das reicht in der Luft aus. Für mich ist das eine klare Fehlentscheidung", zeigt sich FAK-Keeper Patrick Pentz nach dem Spiel gegenüber "Sky" verärgert.

Pentz: "Verstehe nicht, warum wir einen VAR haben"

Der Schlussmann fragt sich vor allem, wo der VAR blieb: "Es ist eine klare Bewegung von Ulmer Richtung Mühl, deswegen verstehe ich in so einer Situation auch nicht, warum wir einen VAR haben. Das ist aus meiner Sicht eine klare Fehlentscheidung und da muss er eingreifen."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

"Er hätte es sich selber auch anschauen können, vielleicht hätte er es dann anders gesehen", hinterfragt Pentz Schiedsrichter Andreas Heiß. "Ich verstehe das grundsätzlich nicht, dass Schiedsrichter oft nicht einmal rausgehen und sich die Szene anschauen. Unverständlich für mich", ärgert sich der Keeper.

Rückendeckung bekommt er auch von Cheftrainer Manfred Schmid, der die Szene ähnlich einordnet: "Leider ist das eine Situation, die öfter im Spiel vorkommt, eine kleine Berührung, wo man den Spieler aus dem Tritt bringt, der nach oben springen will. Wenn man ihn leicht berührt, verliert er das Gleichgewicht. Die Berührung sehe ich ganz klar. Für mich war das eine Fehlentscheidung."

FAK hat "Salzburg einen Mörder-Fight geboten"

Bis auf den Gegentreffer hat der FAK-Coach aber wenig auszusetzen an der Leistung seines Teams: "Das war wirklich eine Top-Leistung von meiner Mannschaft. Ich habe nur Lob und Anerkennung. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben."

"In der ersten Hälfte waren wir wirklich stark, haben die Torchancen nicht genützt. Wenn ich was bekritteln kann, dann die Ausführung unserer Standardsituationen. Wir haben richtig gute Standardschützen und das hat heute nicht so funktioniert, wie ich mir das vorstelle", findet Schmid doch einen Kritikpunkt.

Auch beim Herausspielen von Chancen gibt es bei den Veilchen noch Aufholbedarf: "Es ist das Schwierigste im Fußball, das letzte Drittel zu bespielen. Trotzdem haben wir das heute gut gemacht gegen einen Champions-League-Gegner. Sie haben sich gut präsentiert. Heute war das ein Schritt in die richtige Richtung. Leider haben wir Salzburg zweimal gut bespielt, stehen aber mit null Punkten da."

Patrick Pentz zeigt sich ebenfalls niedergeschlagen, dass es nicht für einen Punkt reichte: "Es ist schade. Danke für die unglaubliche Unterstützung von unseren Fans, das Stadion hat gebebt. Leider haben wir sie nicht mit einem Punkt oder einem Sieg belohnen können. Sonst haben wir es heute wirklich gut gemacht, haben Salzburg einen Mörder-Fight geboten. Man sieht, dass wir gut beeinander sind."

FAK-Formkurve nur von "Wahrsagern" vorherzusagen

Wie die Partie gegen Salzburg aber zeigte, gehen die Entwicklungspfeile bei den Veilchen eindeutig in die richtige Richtung. "Anfang der Saison hatten wir noch große Probleme. Jetzt ist es so, egal, wie oft wir das System oder die Spieler wechseln, es funktioniert. Die Mannschaft hat das verinnerlicht, hat genügend Selbstvertrauen und setzt das gut um", findet Schmid.

"Jeder kann sehen, was sich bei uns entwickelt. Es werden wahrscheinlich noch Rückschläge kommen, aber die Jungs ziehen voll mit. Sie arbeiten täglich im Training mit 100 Prozent. Es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten", lobt der FAK-Coach seine junge Truppe.

Von den zu Saisonbeginn noch angekündigten schweren Jahren dürfte man sich nun bereits ein Stück weit entfernt haben. "Am Beginn der Saison konnte keiner damit rechnen - wenn man vielleicht ein Wahrsager oder David Copperfield wäre, dann vielleicht. Wenn man schaut, wie wir dastehen, wie wir Fußball spielen, konnte man das nicht erwarten", sagt Schmid.


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