Er ist wieder da!
Lange mussten die Fans des FC Red Bull Salzburg auf die Wiederkehr von Fernando warten, am Samstag meldete sich der Brasilianer beim 4:0-Heimsieg gegen Austria Lustenau (Spielbericht >>>) aber eindrucksvoll mit einem Doppelpack zurück.
Es war ein emotionaler Moment für den 23-Jährigen, der die letzten paar Monate zum Zuschauen verdammt war. Was der Brasilianer, der vor seinem Wechsel in die Mozartstadt bei Shakhtar Donetsk unter Vertrag stand, für ein Goldgriff war, stellte er in seinen ersten Wochen im Salzburg-Trikot bereits imposant unter Beweis.
Vier Tore und vier Assists in acht Spielen lautete Fernandos Bundesliga-Bilanz, ehe ihn ein schwerwiegender Muskelbündelriss monatelang außer Gefecht setzte. Im Cup-Viertelfinale gegen Sturm feierte er nach rund fünf Monaten Pause bereits sein Comeback auf dem Rasen, gegen Lustenau nun auch sein Tor-Comeback.
"Es war eine harte Zeit", erklärt Fernando nach dem Spiel vor dem "Sky"-Mikrofon. "Ich habe vier Monate hart gearbeitet. Ich musste viel Frust einstecken", sagt der Brasilianer, dem vor allem das Verpassen der Gruppenphase der Champions League hart zusetzte.
Fernando: "Habe immer an Gott und mich selbst geglaubt"
Sein Glaube habe ihn aber heil durch diese schwere Zeit gebracht. "Ich habe immer an Gott und mich selbst geglaubt. Das ist die Belohnung für die harte Arbeit in letzter Zeit. Ich bin überglücklich, dass ich wieder auf dem Feld stehe und der Mannschaft helfen kann."
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Die Rückkehr auf den Platz brauchte auch viel Überwindung, wie Fernando meint: "Es war eine sehr schwere Verletzung. Ich habe am Anfang ein bisschen Angst gehabt, dass der Muskel wieder reißt. Mit guter Arbeit mit der Medizinabteilung und den Physios haben wir es hingekriegt, dass keine Spuren von dieser Verletzung mehr da sind."
"Ich bin überglücklich, dass ich schon 60 Minuten spielen kann. Ich hoffe, dass es nächsten Donnerstag so weitergeht", sagt der Brasilianer, der auch in der Europa League gegen die AS Roma auf einen Einsatz hofft.
Jaissle "unglaublich froh" über Fernandos Rückkehr
Mit der Vorstellung gegen Lustenau gab er auf alle Fälle ein gutes Empfehlungsschreiben ab. "Er hat die Chancen eiskalt genutzt in der zweiten Halbzeit. In der ersten hatte er auch schon die eine oder andere Möglichkeit", so Salzburg-Cheftrainer Matthias Jaissle, der auch noch Luft nach oben sieht.
Nun aber wieder auf Fernando zurückgreifen zu können, sei ein riesiger Boost. "Die Mannschaft und ich sind unglaublich froh, dass er wieder zurück ist. Er bringt immer eine richtig gute Energie rein mit seinem Temperament. Die Qualität auf dem Platz spricht für sich", sagt Jaissle.
Fernando ist nicht der einzige zuletzt verletzte Spieler, der sich nun wieder zurück in die Mannschaft kämpft. Jaissle freut sich, dass der Kader wieder etwas mehr an Breite gewinnt.
"Wir hatten sehr viele Verletzte im Herbst, das macht schon was mit dir. Von dem her bin sehr froh, dass sie wieder an ihre alte Leistungsstärke zurückkommen. Was die Quantität angeht, sind wir fast wieder vollzählig. Es wird aber ob der langen Ausfallzeiten von Fernando oder Capaldo noch etwas dauern, bis alle Spieler im Vollbesitz ihrer Kräfte sind", sagt der Deutsche.
Wer wird Salzburgs neuer Leader?
Dazu wurden im Winter auch noch Lücken aufgerissen. Mit Maximilian Wöber verabschiedete sich ein Führungsspieler Richtung Leeds United. Diese Führungs-Lücke soll nun aber durch das Kollektiv gefüllt werden.
"Diese Führungsaufgaben auf dem Feld sollten mehrere Spieler übernehmen und in die Rolle reinwachsen. Das ist ein Prozess. Ich bin guter Dinge, dass der eine oder andere die Rolle ausfüllt", sagt Jaissle.
Das habe gegen Lustenau durchaus bereits gut funktioniert. Auf die Partie könne man sehr gut leben, vor allem wenn man in Betracht zieht, was war und was kommen wird. "Im gesamten Paket war es eine sehr gute Leistung, sehr dominant. Es war ein richtig guter Auftritt, eine gute Reaktion auf das Aus im Cup und als Vorbereitung auf AS Rom sicherlich auch ein Spiel, wo wir was Positives mitnehmen können."
"Favoritenrolle klar verteilt" - Salzburg fiebert der Roma entgegen
Mit dem frisch getankten Selbstvertrauen sei im Sechzehntelfinale der Europa League (Hinspiel am Donnerstag, ab 18:45 Uhr im LIVE-Ticker) durchaus was möglich.
"Wir müssen definitiv an unsere 100 Prozent kommen und in allen Phasen der Partie hellwach sein", so Jaissle. "Wir müssen unsere Art, Fußball zu spielen, bestmöglich auf den Platz bringen, um bestehen zu können."
"Es stellt sich nicht die Frage, dass AS Rom eine unglaublich gute Mannschaft hat und auch da die Favoritenrolle klar verteilt ist."