Europacup vor drei Tagen, Rotation in der Startelf, der Tabellenletzte ist zu Gast - für den FC Red Bull Salzburg alles kein Problem.
Das 4:0 gegen den SKN St. Pölten war zwar lange Zeit kein Leckerbissen, aber der Meister war nie in Gefahr, den Sieg zu verspielen.
Auf Kurs gelangten die "Bullen" aber erst durch einen Elfmeter (24.), dessen Schütze Hannes Wolf so eigentlich nicht geplant war.
"Ich hatte eigentlich in Erinnerung, dass Fredi (Gulbrandsen, Anm.) im Pokal einmal einen verwandelt hat. Ich dachte, er nimmt sich den Ball. Aber ich kenne Hannes, er ist ein selbstbewusster Junge", sagt Salzburg-Coach Marco Rose nach dem Spiel im "Sky"-Interview.
Und das Selbstvertrauen des Youngsters hat sich ausgezahlt.
Wolf: "Ich denke, ich kann das"
Dass Rose beim Strafstoß gar nicht hinschauen wollte, hatte wenig mit mangelndem Vertrauen in Wolf zu tun, erklärt der Salzburg-Coach. "Auch wenn er mir nicht als Top-Elferschütze in Erinnerung war, hat er es clever gemacht, daher darf er wieder ran", so Rose.
Das wird den Steirer freuen. Möglicherweise hätte er sich bei nächser Gelegenheit aber auch so die Kugel wieder geschnappt. "Auch in den Mannschaften, in denen ich nicht der Jüngste war, habe ich Elfmeter geschossen. Ich denke, dass ich das kann. Ich kann mit dem Druck gut umgehen und übernehme gerne Verantwortung", meint der 18-Jährige.
Es ist unschwer zu erkennen, dass die Brust bei den Mozartstädtern aktuell eine breite ist. Drei Siege zum Frühjahrs-Start in der Liga, sieben Punkte Vorsprung in der Tabelle auf Sturm Graz, zudem hat sich Österreichs Meister mit dem 2:2 bei Real Sociedad eine gute Ausgangslage für das Rückspiel kommenden Donnerstag geschaffen.
"Die Woche ist gut für uns gelaufen, wir haben uns auch ein gutes Gefühl für die Europa League geholt", so Wolf.
Das Stadion ist zu groß für Salzburg
Sein Trainer hofft, dass bis zur Partie gegen die Basken noch der eine oder andere Verletzte zurückkommt: "Das wäre wichtig, weil wir natürlich am Donnerstag eine Topleistung brauchen. Aber die traue ich uns zu. Ich glaube, dass die Jungs große Lust haben, in die nächste Runde zu kommen."
Die Lust der Zuschauer hielt sich am Sonntag einmal mehr in Grenzen. Nur knapp 4.300 Besucher verirrten sich gegen St. Pölten in die Red Bull Arena. Daher wird seit geraumer Zeit über einen Rückbau der Heimstätte nachgedacht.
"Wir werden das intern besprechen und machen uns Gedanken, um eine bessere Atmosphäre zu bekommen. Das Stadion ist zu groß für Salzburg, vor allem bei Bundesliga-Spielen", erklärt Sportchef Christoph Freund im ORF.
Am Donnerstag soll der Besuch wesentlich besser sein: "Es sind jetzt gut 12.000 Tickets verkauft, wir hoffen auf gut 15.000 Leute im Stadion. Die Mannschaft hat sich das verdient. Es ist ein Highlightspiel."