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Almer gesteht: Gedanken ans Karriereende

Für Robert Almer entpuppt sich der Weg zurück als sehr schleppend.

Almer gesteht: Gedanken ans Karriereende Foto: © GEPA

Die Leidenszeit von Robert Almer nimmt kein Ende.

Seit Oktober 2016 ist der Austria- und ÖFB-Teamtorhüter verletzt.

Im EL-Gruppenspiel gegen AS Roma zog sich der 33-Jährige einen Riss des vorderen Kreuzbandes, einen Außenbandriss und einen Riss des Innenmeniskus im rechten Kniegelenk zu.

Drei Operationen und einige Komplikationen später ist immer noch nicht klar, wann und ob der Steirer überhaupt zurückkehren wird.

"Es läuft schleppend. Es tut sich momentan nicht viel. Ich trete am Stand, versuche aber weitere Schritte nach vorne zu machen. Es ist vom Kopf her sicher schwierig, jeden Tag Gas zu geben. Ich versuche aber mein Bestes und hoffe, dass ich bald wieder am Platz stehe", gesteht Almer im Gespräch mit LAOLA1.

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Immer noch Probleme

Das größte Problem für den Schlussmann: Er ist immer noch nicht beschwerdefrei. "Es ist eh die ganze Zeit gleich. Ich habe immer wieder mit dem Knorpel bzw. mit dem Knochen Probleme. Das reagiert einfach bei gesteigerter Belastung und verursacht Probleme. Das müssen wir in den Griff bekommen."

Die unbefriedigende Situation ist gerade für den Kopf sehr schwer zu verarbeiten. "Natürlich ist es schwierig und es gibt Momente, wo man sich denkt: Ich würde am liebsten den Hut drauf hauen. Doch die Liebe zum Sport ist bei mir da, wie wohl bei jedem Fußballer, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat und das von klein auf macht. Das will man nicht so einfach hergeben und kämpft jeden Tag dafür."

"Möchte mir nichts vorwerfen"

Almer gesteht aber ganz ehrlich, dass er sich mit dem Karriereende auseinander gesetzt hat. "Natürlich hat man diesen Gedanken. Ich würde lügen, wenn ich nach 14 Monaten sagen würde, dass ich den Gedanken nicht hatte. Doch schlussendlich ist die Liebe zum Sport größer. Außerdem möchte ich mir irgendwann später nicht den Vorwurf machen, nicht alles probiert zu haben, um wieder am Platz zu stehen."

Zusätzlich leidet der Routinier mit der aktuellen Situation der Austria. "Es schmerzt selbstverständlich, wenn man nur zuschauen und nicht helfen kann. Wir sind durch unsere vielen Verletzten sicherlich geschwächt. Die Jungs lösen ihre Aufgaben trotz der ganzen Probleme, die wir haben, ganz passabel. Wir haben viele dabei, die teilweise nur bei den Amateuren, die nur Ergänzungsspieler waren und jetzt ihren Mann stehen müssen. Das ist auch für sie nicht einfach. Es ist für sie aber auch sehr lehrreich und diese Chance hätten sie wahrscheinlich nicht so schnell bekommen, wenn alle fit wären."

Lob für Hadzikic und Pentz

Für seine beiden Vertreter, Osman Hadzikic und Patrick Pentz, gibt es Lob: "Sie machen beide ihre Sache sehr gut. Es ist eine schwierige Situation für die Jungs. Es ist als Junger immer einfacher, wenn du reinkommst und die Mannschaft spielt gut und ist erfolgreich. Es ist für beide aber auch eine sehr lehreiche Zeit, wenn du mit solchen Situationen umgehen musst. Da können sie mehr mitnehmen, als von einer Saison, in der du vorne dabei bist und als Tormann wenig zu tun hast.“

Die allgemeine violette Verletzungsmisere ist „ein großer Punkt, warum wir dort stehen, wo wir stehen, denn es ist einfach schwierig, so viele Stammspieler zu ersetzen“, gleichzeitig aber auch „eine Möglichkeit für alle anderen, sich zu beweisen. Sie können zeigen, dass sie auch eine Berechtigung haben, am Platz zu stehen.“

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