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Ex-2.-Liga-Stürmer Raphael Dwamena verstorben

Der Ghanaer wurde im Alter von nur 28 Jahren aus dem Leben gerissen. Zuletzt setzte er seine Karriere entgegen ärztlichen Rats fort.

Ex-2.-Liga-Stürmer Raphael Dwamena verstorben Foto: © GEPA

Raphael Dwamena ist tot.

Der 28-jährige Stürmer, der in Österreich einst bei Red Bull Salzburg, Austria Lustenau und Blau-Weiß Linz unter Vertrag stand, ist am Samstag nach Angaben des albanischen Fußballbunds verstorben.

Dwamena brach am Samstag bei einem Spiel seines albanischen Vereins KF Egnatia auf dem Feld zusammen und wurde sofort erstversorgt. Allerdings kam jede Hilfe zu spät, im Krankenhaus wurde sein Tod festgestellt.

Seit 2019 Herzprobleme

2019 wurden beim Ghanaer Herzprobleme diagnostiziert. Entgegen dem Rat seiner Ärzte setzte er seine Profikarriere mit einem Defibrillator fort.

2021 brach Dwamena als Spieler von Blau-Weiß Linz auf dem Feld zusammen, woraufhin sein Engagement in der Stahlstadt aufgrund von Bedenken von Seiten der Linzer endete.

Zu Beginn dieses Jahres unterschrieb Dwamena in Albanien, bei KF Egnatia. Seinen Defibrillator ließ er sich mittlerweile herausnehmen.

"Ich war bei so vielen Ärzten. Jeder sagt etwas anderes. Ich respektiere die Meinungen, die Diagnosen. Aber ich nehme sie nicht ernst, manchmal muss ich lachen. Nur einer kann mir sagen, dass es Zeit ist, aufzuhören: der Herr", erklärte er im Oktober 2022 gegenüber der "NZZ".

Über Salzburg nach Österreich

Dwamena wechselte 2014 als großes Stürmer-Talent von Red Bull Ghana zum FC Red Bull Salzburg. In der Mozartstadt gelang ihm aber nie der Durchbruch.

Dafür beim SC Austria Lustenau, für den er ab 2016 auf Torejagd ging und binnen einer Hinrunde 18 Treffer in der 2. Liga schoss. Mit dieser Empfehlung wechselt er 2017 um 600.000 Euro zum FC Zürich.

In der Schweiz setzte er seine Torserie nahtlos fort, erzielte 12 Treffer in 18 Einsätzen, woraufhin Brighton & Hove Albion auf ihn aufmerksam wurde. Ein Wechsel nach England zerschlug sich damals aufgrund eines fehlgeschlagenen Medizinchecks.

Dwamena setzte seine Karriere unbedarft in der Schweiz fort und wechselte 2018 um 6,2 Millionen Euro zu UD Levante. Erst 2019 wurden die 2017 erstmals beobachteten Herzprobleme genauer inspiziert. Seine Ärzte empfahlen dem achtfachen Teamspieler Ghanas damals ein sofortiges Karriereende. Dwamena entschied sich dagegen.

Dwamena vertraute seinem Defibrillator nicht mehr

Auch bei seinen nächsten Stationen in Dänemark, beim Vejle BK, und bei Blau-Weiß Linz wurde Dwamena immer wieder von Herzproblemen gestoppt. Ein 2020 bei ihm eingesetzter Defibrillator verschuf keine Abhilfe.

Bereits 2022 ließ er sich den Defibrillator wieder entfernen, da er ihn für seinen Zusammenbruch 2021 im ÖFB-Cup verantwortlich machte.

Vom Fußballspielen ließ sich Dwamena von seinen gesundheitlichen Problemen nie abhalten. Die Liebe zum Sport war zu groß.

Im Jänner 2023 heuerte er bei KF Egnatia in Albanien an, schoss in 36 Auftritten für seinen neuen Klub 24 Tore und bereitete 10 weitere fort. Seine letzten beiden Treffer erzielte er am 23. Oktober gegen den KF Tirana. 

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