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Austria: Umstrukturierung in sportlicher Führung

Die Austria bekommt in sportlicher Führung eine neue Struktur.

Austria: Umstrukturierung in sportlicher Führung Foto: © GEPA

40 Punkte haben den FK Austria Wien letztendlich von seinem ursprünglichen Saisonziel, nämlich mit RB Salzburg um den Meistertitel zu konkurrieren, getrennt.

Die Enttäuschungen der vergangenen Monate gehen freilich nicht spurlos an den Veilchen vorüber. Der Kader befindet sich mitten im Umbruch, zahlreiche Spieler verlassen den Klub, etliche Neue werden kommen bzw. sind schon da.

Doch auch auf der Führungsebene der Violetten passiert etwas. "Um die Entwicklung im Sport zu optimieren, werden wir umstrukturieren", bestätigt Vorstand Markus Kraetschmer.

Muhr wird technischer Direktor

Es seien zwar noch einige Gespräche zu führen, er gehe aber davon aus, "dass wir spätestens in der nächsten Woche etwas dazu publizieren werden", kündigt Kraetschmer an. Was geschehen wird, ist praktisch schon beschlossen. "Im Prinzip ist das im Aufsichtsrat vom Grundmodell her präsentiert und wir haben das Go, in die Umsetzung zu gehen. Das große Ziel ist, in der Abteilung Sport die Prozesse und die Struktur noch effizienter zu gestalten. Nach internationalen Vorbildern, die wir uns angesehen haben", sagt er.

Tatsächlich wird die Austria in den kommenden Tagen einen neuen starken Mann am sportlichen Sektor präsentieren. Es handelt sich um Ralf Muhr. Der Akademieleiter des FAK wird Technischer Direktor. De facto soll jede sportliche Entscheidung künftig auch über den Tisch des 47-Jährigen gehen.

Kraetschmer bestätigt, dass Muhr künftig viel zu sagen haben wird, will aber nicht ins Detail gehen, was die konkrete Hierarchie angeht. "Als erfolgreicher Akademieleiter der letzten Jahre nimmt er eine sehr wichtige Rolle in diesem Prozess ein. Er hat sich in der Analyse sehr stark eingebracht und genießt eine hohe Wertschätzung. Sein Knowhow und seine Expertise wollen wir noch besser nutzen", sagt der Austria-Vorstand.

Wohlfahrts Macht schrumpft

Muhr kann bei der Austria getrost als Urgestein bezeichnet werden. Anfang der 1990er Jahre kam er als Nachwuchstrainer zum Verein, war jahrelang als Chef der Frank-Stronach-Akademie federführend an der Ausbildung namhafter Spieler wie beispielswiese David Alaba, Aleksandar Dragovic, Markus Suttner und Rubin Okotie beteiligt, ehe er die neue Austria-Akademie als deren Leiter aufbaute.

Dass die Macht von Sportdirektor Franz Wohlfahrt somit schrumpft, liegt auf der Hand. Wie die Zukunft des Kärntners aussieht, ist noch nicht ganz gewiss. Im Aufsichtsrat der Austria soll es Strömungen geben, die sich eine Ablöse Wohlfahrts, dessen Vertrag Ende Jänner erst bis Sommer 2021 verlängert wurde, wünschen. Ob diese Position mehrheitsfähig ist, wird sich in den kommenden Wochen weisen.

"Die Saison ist beendet, es wird in allen Bereichen des Sports Bilanz gezogen, das werden wir in den Gremien aufarbeiten", sagt Kraetschmer. Auf die Frage, ob Wohlfahrt zur Disposition stehe, antwortet er mit einem „Nein“.

Gestärkt geht Wohlfahrt aus der Umstrukturierung jedenfalls nicht hervor.


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