"Grundsätzlich das Double. Da brauchen wir gar nicht weiterreden. Das ist ganz klar. Wir haben das meiste Geld", meinte Didi Kühbauer zum Ende des Grunddurchgangs nach einer 0:1-Pleite beim FC Red Bull Salzburg (hier nachlesen >>>). Wurde die Aussage des Burgenländers in Wals-Siezenheim noch als ironisch aufgenommen, lebt dieser Traum Wochen später immer noch.
WAC holte den Cup, spazierte bisher in sieben Spielen ungeschlagen durch die Meistergruppe. Am Sonntag wurde drei Tage nach dem Cup-Triumph ein 1:0-Sieg über den SK Rapid gefeiert (Spielbericht >>>).
Wolfsberger Double-Chance
Damit wird weiter Druck nach oben ausgeübt. Drei Spieltage vor Schluss fehlen drei Punkte. Ist der Doublegewinn in Wolfsberg Thema?
"Das ist sehr weit weg. Wir sind eigentlich nur Passagier. Die Mannschaften vor uns können das bestimmen. Wir können Druck ausüben. Wir werden schauen, dass wir in den letzten drei Spielen Punkte holen."
"Ich denke, man kann natürlich darüber nachdenken. Wir werden alles hineinhauen", lauten die klaren Botschaften von Torhüter Nikolas Polster. Auch seinem Kapitän Dominik Baumgartner ist klar: "Egal ob ich es (das Meisterwort, Anm.) in den Mund nehme oder nicht, jeder weiß, worum es geht. Wenn du drei Spieltage vor Schluss so eine Chance hast, dann willst du sie natürlich nutzen. Für den WAC ist es eine einmalige Situation. Es geht die Welt nicht unter, wenn wir es nicht schaffen." Den Druck sieht der Kapitän bei der Konkurrenz.
WAC nur Passagier

Deutlich bedeckter hält sich da schon der Cheftrainer. Didi Kühbauer meint: "Das ist sehr weit weg. Wir sind eigentlich nur Passagier. Die Mannschaften vor uns können das bestimmen. Wir können Druck ausüben. Wir werden schauen, dass wir in den letzten drei Spielen Punkte holen. Die Saison bisher ist fantastisch. Meine Kärntner Journalistenfreunde reden auch permanent darüber und dann sage ich immer: Wir schauen von Spiel zu Spiel."
Baumgartner spricht vom "vierten Rad am Wagen" des Meisterrennens, "das zuschlagen kann, wenn die anderen auslassen".
Trotz "Restalkohol" zum Sieg
Dass der WAC weiter im Rennen ist, haben die Kärntner einem Auswärtserfolg in Hütteldorf zu verdanken. Dabei lief die Vorbereitung alles andere als gewohnt. Am Donnerstag wurde immerhin noch mächtig der Cuptitel gefeiert. Am Freitag war frei, am Samstag wurde locker im taktischen Bereich trainiert.
"Die erste Halbzeit war vielleicht ein bisschen Restalkohol drin im Körper", merkt Didi Kühbauer schmunzelnd an. Recht viel Chancen schauten nämlich nicht heraus. "Es hat bei dem ein oder anderen eine gewisse Zeit gebraucht, dass er den Fokus aufs Spiel gelegt hat. Wir haben es zu dem Zeitpunkt gut verteidigt, wenig zugelassen, das gehört auch mal dazu", so Baumgartner. Die Abwehr rund um den Kapitän zeigte sich wieder einmal von ihrer besten Seite. Rapid konnte ebenso kaum Gefährliches kreieren.
"Wir haben erste Hälfte nicht das gemacht, was wir machen können. Ich weiß ganz genau, dass der ein oder andere ein, zwei Bier genommen hat, vielleicht auch ein drittes", findet Kühbauer Erklärungen.
Spieler wollten auflaufen
Dass die Spieler fit waren und wollten, merkt der Burgenländer aber auch an. Einzig Piesinger, wie Kühbauer mit Zwinkern verrät, wollte er aufgrund der Feierlichkeiten nicht von Beginn weg spielen lassen.
"Eigentlich hätte ich gedacht, dass wir sehr lange feiern werden, dann ist das Missgeschick passiert am Dach, das hat uns heute geholfen, so ehrlich muss man sein."
Im zweiten Durchgang kamen die Wolfsberger immer besser ins Spiel, entschieden durch Joker David Atanga das Spiel. Der WAC-Coach glaubte von Anfang an an einen Sieg, machte das seinen Schützlingen zur Pause klar. "Ich war vollends überzeugt, dass wir das Spiel heute nicht verlieren können, weil Rapid war heute für mich eigentlich nicht so im Spiel drinnen. Heute wäre ich echt ein bisschen sauer, wenn wir das Spiel verloren hätten, weil es war wirklich so, dass man es gespürt hat am Platz."
Ein Feuer zum Rapid-Triumph?
Dabei dürfte auch ein Feuer in der Matchvorbereitungen geholfen haben, das Dach des VIP-Klubs im WAC-Stadions fing bei den Feierlichkeiten Feuer.
"Eigentlich hätte ich gedacht, dass wir sehr lange feiern werden, dann ist das Missgeschick passiert am Dach, das hat uns heute geholfen, so ehrlich muss man sein", scherzt Baumgartner.
Geträumt werden darf weiter im Lavanttal, das steht fest. Didi Kühbauer und der WAC können das Double einfahren.