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Djuricin: "Haben keine Ahnung vom Kicken"

Trainer Djuricin sorgt nach Befreiungsschlag gegen WAC für Lacher.

Djuricin: Foto: © GEPA

Nach dem 4:2-Heimerfolg gegen den WAC fielen dem SK Rapid Steine vom Herzen.

"Ein wichtiger Sieg für uns. 13 Punkte nach dem ersten Saisonviertel sind zu wenig, aber den Sieg heute haben wir unbedingt gebraucht", war Kapitän und Doppel-Torschütze Stefan Schwab bei "Sky" überglücklich.

Während viele Spieler von einer viel besseren zweiten Halbzeit sprachen, war für Trainer Goran Djuricin der erste Durchgang "sehr gut." Wie das sein kann? "Weil sie wahrscheinlich keine Ahnung vom Kicken haben."

Djuricin: "So sollte man Fußball spielen"

Der Chefbetreuer war sichtlich zum Scherzen aufgelegt. Auch dem 42-jährigen Wiener war die Erleichterung anzumerken. Eine weitere Niederlage, noch dazu daheim, hätte auch seine Situation sicherlich noch komplizierter und unsicherer gemacht.

Doch Djuricin behielt recht, als er meinte: "Es ist nur eine Frage der Zeit." Die Automatismen greifen besser, die Rückkehr von Philipp Schobesberger tut Rapid richtig gut, die Neuzugänge kommen immer besser zur Geltung und auch Spieler wie Schwab, die zuletzt unter ihren Möglichkeiten blieben, funktionieren wieder.


Die Leistungen bei den heimstarken Teams RB Salzburg und SCR Altach konnten bestätigt werden, der Aufwärtstrend geht weiter und zeigt sich auch mit dem Sprung auf den vierten Tabellenplatz.

"Wir sind dort angekommen, wo man sagen kann: So sollte man Fußball spielen, zumindest 80 Minuten. Die erste Halbzeit war sehr gut, die letzten 10 Minuten haben mir nicht gefallen", fasste Djuricin zusammen.

Defensive macht Sorgen, Schwabs Form zeigt nach oben

Einziges Manko war einmal mehr die Defensive. Wieder kassierten die Grün-Weißen zwei Gegentreffer. Nur St. Pölten (24), Mattersburg (18) und Admira (17) bekamen mehr als Rapid (16).

"Die Leistung war gut, aber leider haben wir wieder zwei Gegentore bekommen. Defensiv müssen wir absolut stabiler werden, in der Offensive hat das heute gut ausgeschaut. Wichtig ist, dass wir die Tore erzielen. Von dem her war es schon ein Befreiungsschlag, weil wir endlich mal wieder vier Tore erzielt haben. Wir haben viele Chancen gehabt, aber heute mehr genützt als in letzter Zeit - das ist einmal positiv", analysierte Schwab.


Der mit seinem Doppelpack selbst dazu beitrug, ein positives Zeichen in der Offensive zu setzen. Eine Genugtuung für den Mittelfeld-Strategen, der von sich selbst mehr forderte und auch seit seiner Knöchelverletzung immer wieder Kritik ausgesetzt war.

"Tore sind immer schön zu erzielen. Aber die Leistungen in den letzten drei Spielen sind auch bei mir bergauf gegangen. Das gibt mir das Selbstvertrauen für die nächsten Wochen. Es ist im Moment sicher nicht einfach, wenn wir als Mannschaft wenig Erfolg haben. Auch als Kapitän ist es nicht einfach. Aber ich stehe da drüber, gehe da durch, weiß was ich drauf hab und glaube an mich. Ich muss meine Leistungen am Platz bringen, und es geht bergauf."

Schwab: "Leute forderten, dass ich raus soll"

Neben seinen zwei Toren zauberte er mit einem Traumpass auf Schobesberger auch einen Assist wie in seinen besten Tagen aus dem Füßchen. Auch das war sinnbildlich für die letzten Wochen und Monate - nun gefeiert, zuletzt kritisiert.

"Ich weiß, dass ich so einen Pass spielen kann. Heute ist der Pass auf Schobi angekommen. Ich werde auch oft genug kritisiert, wenn die Bälle nicht ankommen. Heute sagt jeder, es war super. In den letzten Wochen kam er nicht an und dann forderten Leute, dass ich raus soll. Das ist der Fußball. Ich versuche nach vorne zu spielen - einmal geht es gut, einmal nicht", weiß Schwab wie undankbar der Fußball ist.

An diesem Nachmittag zählte jedoch nur der volle Erfolg, der dritte Saisonsieg, der zweite im Allianz Stadion. Kommende Woche geht es in Mattersburg um den nächsten Schritt in die richtige Richtung.

Gegen den WAC stand im Vordergrund, mit drei Punkten nicht den Anschluss nach vorne verloren zu haben. Nun gilt es, das neu gewonnene Selbstvertrauen über mehrere Wochen hinweg wieder aufzubauen.


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