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Der krisensichere Christoph Monschein

Der FAK-Misere zum Trotz legt der Stürmer bisher eine Traumsaison hin.

Krise? Welche Krise? Während die gesamte Mannschaft des FK Austria Wien seit vielen Wochen ihrer Form hinterher läuft, praktisch alle Spieler unter ihren Möglichkeiten bleiben, agiert einer in Hochform: Christoph Monschein.

Scheinbar unbeeindruckt von der aktuellen Misere der Violetten stellt der 26-Jährige praktisch Woche für Woche seinen Torriecher unter Beweis.

In 14 Pflichtspielen hat der Stürmer bereits elf Tore und sieben Assists angeschrieben. Somit ist die laufende Spielzeit statistisch schon jetzt seine beste im Austria-Trikot, in den beiden anderen Saisonen traf er nie so oft, erreichte nie so viele Scorerpunkte.

"Für unser Spiel ist es extrem wichtig, einen Stürmer vorne zu haben, von dem wir wissen, dass er aus wenigen Chancen Tore machen kann"

Trainer Christian Ilzer

Von den 27 Treffern, die die Austria bisher erzielt hat, war Monschein an 18 direkt beteiligt, also an genau zwei Drittel der Ausbeute.

„Er ist momentan enorm wichtig für uns. Man braucht einen Spieler, der Tore schießt, und das macht er derzeit. Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben“, sagt Kapitän Alexander Grünwald.

Trainer Christian Ilzer lobt: „Vorne können wir uns im Moment auf ihn verlassen. Er ist ein sehr, sehr gefährlicher Stürmer. Für unser Spiel ist es extrem wichtig, einen Stürmer vorne zu haben, von dem wir wissen, dass er aus wenigen Chancen Tore machen kann.“

Was zählt, sind die Tore

So war es dann irgendwie auch nur logisch, dass es just Monschein war, der beim erlösenden 1:0-Sieg gegen den SK Sturm nach einer Hereingabe von Florian Klein zur Stelle war, um den Ball rund zehn Minuten vor Spielende über die Linie zu drücken.

Gewiss nicht schwierig, diesen Ball zu verwerten, aber da muss ein Stürmer eben stehen, heißt es so oft. „Als Stürmer zählen Tore. Egal wie, ich bin froh, dass ich getroffen habe“, grinst der Austrianer.

Foto: © GEPA

Gegen den SK Sturm hatte der Blondschopf lange Zeit ein schweres Leben. Die sehr defensiv ausgerichtete Austria konnte nach vorne nur wenige Akzente setzen, Monschein und seine wenigen Mitspieler, die offensiv engagiert waren, hingen in der Luft.

„Vor der Pause war es schwierig, die meisten Bälle, die ich bekommen habe, waren hohe Bälle – die sind schwer zu verarbeiten. Damit muss ich umgehen und auf meine Chance warten“, sagt er.

Aber warum kann ihm die Krise offenbar so überhaupt nichts anhaben? „Ich konzentriere mich auf mich. Druck gehört zum Fußball dazu. Egal, wo ich gespielt habe, war immer Druck da“, winkt er ab.

Monschein weiter: „Ich nehme mir Woche für Woche vor, 90 Minuten lang alles zu zeigen. Ich haue alles rein. Oft wird man belohnt, oft auch nicht. Im Moment schaut es super aus.“

Thema ÖFB-Team

Dass Österreich aktuell nicht unbedingt mit Stürmern, die am Fließband treffen, gesegnet ist, wird schon seit geraumer Zeit rege diskutiert. Ex aequo mit Dario Tadic ist der Austrianer aktuell der erfolgreichste österreichische Stürmer der Bundesliga, in der Scorerliste ist er unter den einheimischen Angreifern die alleinige Nummer eins.

Der FAK-Goalgetter steht auch diesmal wieder beim ÖFB-Team auf Abruf.

Wird daraus sogar einmal mehr? „Es wäre ein Riesentraum für mich! Vor ein paar Jahren hätte ich mir das nicht mal erträumen können. Jetzt bin ich zum dritten Mal auf Abruf. Das macht mich unglaublich stolz und motiviert mich. Hoffentlich bekomme ich irgendwann mal die Chance“, beginnen die Augen des Angreifers zu strahlen, wenn er über das Nationalteam spricht.

Um Teamchef Franco Foda zu überzeugen, wird es weitere Treffer benötigen. Aktuell stimmt die Effizienz jedenfalls. 4,1 Schüsse benötigt der Austrianer für einen Treffer, von den Bällen, die auch tatsächlich aufs Tor gehen, ist jeder zweite drinnen.

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