Nach sieben Siegen en suite reißt die Erfolgsserie der Salzburger gegen den WAC (Spielbericht >>>). Das 0:0 ist außerdem der erste Dämpfer, den die Mozartstädter in der Meistergruppe hinnehmen müssen.
Dabei wäre einiges drinnen gewesen: Die "Bullen" waren das spielbestimmende Team, hatten deutlich mehr Ballbesitz als die Kärntner (67 %) und auch eine um die andere Torchance zu verbuchen. Beim WAC waren es gerade einmal zwei Möglichkeiten. Und doch ging der Matchplan der Wolfsberger am Ende auf:
"Kompliment an den WAC. Sie haben uns überrascht. Wir haben nicht damit gerechnet, dass sie mit einer Dreierkette spielen", sagt RBS-Trainer Jesse Marsch nach dem Spiel.
Feldhofer: "Kämpferische und läuferische Topleistung"
WAC-Coach Ferdinand Feldhofer ist über den Punktgewinn sichtlich zufrieden: "Wir sind froh, dass wir die Ersten waren, die Salzburg einen Punkt abknöpfen konnten. Das war eine kämpferische und läuferische Topleistung. Wir haben es bestmöglich gemacht." Einen maßgeblichen Anteil am Wolfsberger Punktgewinn hatte Schlussmann Alexander Kofler. Dafür gab es auch ein Sonderlob von Feldhofer: "Es braucht einen Tormann in guter Form, den hatten wir. Es freut mich, dass uns die Überraschung geglückt ist."
Der Goalie gibt das Trainer-Lob aber direkt an seine Mannschaftskollegen weiter: "Wir haben als Mannschaft extrem gefightet, das war ein Mentalitätspunkt. Wir haben alles in die Waagschale geworfen, auch wenn es fußballerisch kein Leckerbissen war", sagt Kofler im Interview mit "Sky": "Es war ein Wille in der Mannschaft, dass wir aus der Situation wieder herauskommen. Darauf kann man aufbauen"
Marsch haderte vor allem mit der schlechten Chancenverwertung seiner Elf: "Wir hatten unsere Chancen. Es war ein sehr intensives Spiel. Der Gegner hat gut verteidigt. Wir hatten nicht unseren besten Tag vor dem Tor. Sie hatten vielleicht ein bisschen Glück, wir etwas Unglück."
(Text wird unter Diashow fortgesetzt)
Ramalho: "Interessiert mich nicht, was Rapid macht"
Während Wolfsberg einen wichtigen Zähler im Kampf um die direkt Qualifikation für die Europa League holt, verpasst es Salzburg, den Vorsprung auf den Zweitplatzierten Rapid weiter auszubauen. Nach dem Sieg der Hütteldorfer gegen Hartberg beträgt Salzburgs Vorsprung (nur) noch fünf Zähler. Für Salzburgs Andre Ramalho allerdings noch lange kein Grund zur Sorge: "Ganz ehrlich, es interessiert mich wirklich nicht, was Rapid macht. Wir schauen nur auf uns. Was wir machen, ist ganz wichtig. Ich vertraue meiner Mannschaft zu 1000 Prozent.
Ein Lob für die Hütteldorfer gab es dennoch vom Brasilianer: "Rapid ist eine super Mannschaft, das haben sie schon mehrmals gegen uns bewiesen. Sie haben gerade einen Lauf."
Trotz der mickrigen Ausbeute an Zählbarem zeigt sich Marsch zufrieden: "Am Ende ist auch ein Punkt nicht schlecht."
Die größte Überraschung dürfte aber das torlose Unentschieden sein: Mit Shon Weissmann (25) und Patson Daka (23) trafen die zwei Topscorer der Bundesliga aufeinander – und blieben ohne Treffer.