Vor einem Monat schien die Trainer-Frage beim TSV Hartberg noch geklärt, jetzt ist doch alles anders. Vier Wochen nach seiner Vertragsverlängerung beim Bundesliga-Klub macht Chefcoach Markus Schopp den Abflug in Richtung England und übernimmt den Barnsley FC.
"Der Wechselwunsch kam sehr überraschend. Der Zeitpunkt ist absolut ungünstig", sagt Obmann Erich Korherr. Angesichts der laufenden Vorbereitung ist Eile geboten. Noch vor dem Wochenende wollen die Steirer einen neuen Trainer präsentieren.
Die "Kleine" nennt fünf Kandidaten. Einer davon wäre eine interne Lösung: Kurt Russ. Der 56-Jährige ist vergangenen Sommer von der Kapfenberger SV gekommen und hat als Schopps Assistent fungiert. Steigt er nun auf? "Genau aus diesem Grund bin ich nach Hartberg gekommen. Wenn Korherr auf mich zukommt, bin ich bereit", sagt er.
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Semlic und der Haken
Eine Rolle würde Russ auch bei einer anderen Lösung spielen. Philipp Semlic wird als möglicher Hartberg-Coach gehandelt. Der 38-Jährige hat den SV Lafnitz in der Vorsaison zum Winterkönig der 2. Liga gemacht, seinen Vertrag mit Saisonende verlängert.
Der Haken an der Sache: Semlic hat keine UEFA-Pro-Lizenz, darf also - zumindest am Papier - nicht als Cheftrainer in der Bundesliga arbeiten.
Schmidt war schon einmal Thema
Ebenfalls eine "steirische Lösung" wäre Klaus Schmidt. Der 53-Jährige coachte im Saisonfinish abermals die Admira, ist nun vereinslos. Schmidt hat schon jede Menge Erfahrung als Chefcoach, stand bei Austria Kärnten, Kapfenberg, Austria Salzburg, Wacker Innsbruck, Blau-Weiß Linz, Altach und Mattersburg an der Seitenlinie.
Schmidt war schon im Sommer 2018 ein heißer Kandidat in Hartberg, verlor das Rennen um den Job nur ganz knapp gegen Schopp.
Feldhofer war Austria-Kandidat
Ein weiterer Name, der auf Hartbergs Liste steht, ist Ferdinand Feldhofer. Der 41-Jährige war von Dezember 2019 bis März 2021 Trainer des Wolfsberger AC, führte die Kärntner ins Sechzehntel-Finale der UEFA Europa League, zog im internen Machtkampf mit einigen WAC-Führungsspielern, allen voran Michael Liendl, aber den Kürzeren.
Der Steirer war zuletzt auch Kandidat bei der Wiener Austria, kam dort über die erste Bewerbungsrunde aber nicht hinaus.
Ibertsberger interessiert
Zudem soll Robert Ibertsberger ein Thema in Hartberg sein. "Diese Stelle ist für jeden Trainer in Österreich spannend", gibt sich der Salzburger in der "Kleinen" nicht abgeneigt.
Der 44-Jährige war zuletzt Trainer des SKN St. Pölten, musste dort Anfang April aber seinen Stuhl räumen - eine Entscheidung, die im Nachhinein von einigen Spielern des Absteigers durchaus offen kritisiert wurde. Auch beim WAC und der Austria saß der Ex-Profi schon als Hauptverantwortlicher auf der Bank.
