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Austria Wien: Der violette Aufbruch

Bei der Austria wird noch und wieder gearbeitet. Coach Letsch ist "heiß".

Austria Wien: Der violette Aufbruch Foto: © GEPA

Es wird noch und wieder fleißig gehackelt in Wien-Favoriten.

Dutzende Arbeiter sind damit beschäftigt, die neue Generali Arena rechtzeitig fertigzustellen. Auf einem Trainingsplatz hinter der nagelneuen Nordtribüne haben auch die Profis des FK Austria Wien ihre Arbeit wieder aufgenommen.

„Wer da kein Kribbeln hat, wenn er rausgeht, den verstehe ich nicht. Ich bin heiß und freue mich, dass es losgegangen ist“, sagt Trainer Thomas Letsch. „Die Aufbruchsstimmung ist im ganzen Verein spürbar“, versichert der Deutsche.

VIDEO: Die Austria startet in die Vorbereitung!

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)


Zum ersten Training auf dem grünen Rasen kann der 49-Jährige fast den gesamten Kader begrüßen. Nicht auf dem Platz stehen Patrick Pentz, Dominik Prokop und Petar Gluhakovic, die nach ihren Einsätzen für die ÖFB-U21 etwas länger Urlaub hatten und in der Akademie ihre Leistungstests absolvieren.

Ebenfalls abwesend ist Tarkan Serbest. Der Neo-Teamspieler der Türkei wird erst am Donnerstagabend wieder in Wien erwartet, er hat seinen verlängerten Urlaub für Transferverhandlungen in Istanbul genützt. Einigung wurde aber noch keine erzielt.

„Er ist ein wichtiger Spieler. Aber wenn er die Möglichkeit hat, den nächsten Step zu machen, haben wir einen Plan B in der Hand. Wir haben uns im Zentrum ja schon verstärkt, sind vorbereitet“, sagt Letsch über einen möglichen Abgang des Sechsers.

Anfragen für Kadiri

Intensiv beschäftigt sich Ralf Muhr, der neue Technische Direktor des FAK, der – vorübergehend – auch die Agenden von Sportdirektor Franz Wohlfahrt übernommen hat, mit Anfragen für Mohammed Kadiri. Der Innenverteidiger aus Ghana könnte den Klub also noch verlassen.

Doch auch sonst wird sich noch etwas tun. Ein Innenverteidiger, er soll Linksfuß sein, soll noch kommen, auch ein Stürmer steht noch auf der Wunschliste - es werden Kicker mit einer gewissen Erfahrung gesucht. „Ich bin jetzt schon sehr zufrieden mit dem Kader. Wenn noch alles klappt, was wir im Kopf haben, wäre ich noch mehr zufrieden“, sagt Letsch, der in der täglichen Trainingsarbeit von Roman Stary, Robert Ibertsberger und Max Senft unterstützt wird. Ein Mitglied für das Trainerteam wird noch gesucht.

"Es ist ein Vorteil, dass fast alle Neuzugänge die Liga kennen und die Sprache sprechen"

Thomas Letsch

„Einige Spieler haben uns verlassen, bei einigen haben wir uns entschieden, die Verträge nicht zu verlängern. Daher war es klar, dass wir diese Umwälzungen im Kader brauchen. Ich glaube, dass die Spieler, die gekommen sind, uns von der Mentalität und auch fußballerisch weiterhelfen. Ich bin mit jedem einzelnen Spieler, der gekommen ist, absolut einverstanden“, so der Coach.

Mit Alon Turgeman, Christian Schoissengeyr, Max Sax, Thomas Ebner, Uros Matic, James Jeggo und Ivan Lucic hat der FAK bereits sieben Neuzugänge begrüßt.

Einen Monat hat Letsch Zeit, um seinem rundumerneuerten Kader seine Philosophie näherzubringen. Die Zeit drängt. „Wir müssen die neuen Spieler integrieren, zu einer Einheit werden und gleichzeitig meine Ideen bzw. die des Trainerteams auf den Platz bringen. Wir haben diese Spieler ja schon bewusst ausgesucht – Jeggo und Ebner haben beispielsweise diese Aggressivität im Zentrum. Das sind schon Typen, wo ich mir sicher bin, dass sie unser Spiel sehr schnell verinnerlichen können“, sagt der 49-Jährige.

Nachsatz: „Es ist ein Vorteil, dass fast alle Neuzugänge die Liga kennen und die Sprache sprechen.“ Tatsächlich sprechen alle Neuen, abgesehen von Turgeman, Deutsch, mit Abstrichen auch Matic, der sich derzeit aber lieber noch auf Englisch unterhält.

Letsch als Passagier

Letsch musste sich durch die Beförderung Muhrs und die Beurlaubung Wohlfahrts auch abseits des Platzes auf eine neue Situation einstellen. Der Cheftrainer war bei den Vorgängen der vergangenen Wochen Passagier.

„In gewisser Weise hat man als Trainer keinen Einfluss darauf. Ich war immer im engen Austausch mit Franz Wohlfahrt, wir haben viele Transfers noch zusammen gemacht. Dann kam die Entscheidung seitens des Vereins, das habe ich als Angestellter zu akzeptieren. Jetzt arbeite ich enger mit Ralf Muhr zusammen. Bewegung gehört dazu – im Leben und im Fußball.“

Die Vorfreude bei den Veilchen ist jedenfalls spürbar. Die völlig verpatzte Vorsaison soll so schnell wie möglich vergessen gemacht werden. „Es ist etwas gewachsen“, ist sich Letsch sicher. Doch während die Arbeiten am Stadion langsam aber sicher abgeschlossen werden, fängt seine nun erst so richtig an.

In der 14. Aufgabe von LAOLA1 on air – Der Sport-Podcast gibt es ein ausführliches Interview mit Ralf Muhr, dem neuen starken Mann der Austria:

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