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Kraetschmer: "Müssen über die Ziellinie"

Austria-Investor: Was fehlt noch? Was wird aus dem Vorstand?

Kraetschmer: Foto: © GEPA

In der kommenden Woche ist es dann wirklich soweit. Die Wiener Austria wird ihren Investor, sie nennt ihn "strategischen Partner", präsentieren. Allerhöchste Zeit, denn am Mittwoch muss der (aktuell noch) finanziell schwer angeschlagene Verein die Lizenzunterlagen bei der Bundesliga abgeben.

Am Donnerstagabend wurden praktisch die letzten Weichen gestellt, hat mit dem Aufsichtsrat auch das letzte Gremium seine Zustimmung zur Partnerschaft gegeben (Alle Infos >>>). Dass es sich dabei um die "Insignia Group" des georgischen Multi-Millionärs Michael Surguladze handelt, dessen Landsmann Merab Jordania, der zuletzt schwer an Covid erkrankt ist, als Statthalter fungieren wird, ist inzwischen ein offenes Geheimnis. Wenngleich sich die FAK-Verantwortlichen diesbezüglich weiterhin in den Mantel des Schweigens hüllen.

"Passieren kann immer noch etwas", warnt Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer im LAOLA1-Interview. Doch auch der 49-Jährige strahlt große Zuversicht aus, dass "wir die letzten formalen Schritte schnell erledigen können".

Der Wiener spricht von einem "Start in eine neue Ära" und erklärt auch, wie es um seine persönliche Zukunft bei der Austria bestellt ist.

LAOLA1: War es ein historischer Abend für die Austria?

Markus Kraetschmer: Ich würde es als sehr wichtige Etappe bezeichnen. Es zeigt die Geschlossenheit des Klubs, dass alle Gremien einstimmig zugestimmt haben – das macht mich glücklich und stolz. Aber es sind schon noch einige formale Punkte zu finalisieren. In der nächsten Woche können wir die Partnerschaft im Details präsentieren. Dann können wir wirklich von einem historischen Tag und dem Start in eine neue Ära sprechen.

Ogerls Augerl - mit FAK-Talent Muharem Huskovic

(Interview wird unter dem Video fortgesetzt)

LAOLA1: Es sind noch letzte Punkte zu finalisieren. Kann da noch etwas schiefgehen?

Kraetschmer: Wenn du einen Deal machst, dann schließt du etwas ab, verkündest das, aber es steht immer noch unter gewissen Vorbehalten, weil gewisse Bedingungen zu erfüllen sind. In unserem Fall haben wir uns an den von den Gremien gegebenen Rahmenbedingungen orientiert, jetzt haben wir ein finales Go vom letzten, notwendigen Gremium bekommen. Jetzt müssen wir die letzten Details fertigbringen, müssen über die Ziellinie. Ich erwarte mir, dass wir die letzten formalen Schritte schnell erledigen können. Aber passieren kann immer noch etwas. Es müssen alle Tinten unter allen Verträgen trocknen, damit wir etwas verkünden können. Sie können sich vorstellen, dass ein solches Thema nicht nur auf einer Seite abgehandelt wird.

Foto: © GEPA

LAOLA1: Wieviele Seiten sind es denn ungefähr?

Kraetschmer: (lacht) Über Details spreche ich nicht, aber es ist schon einiges zusammengekommen.

LAOLA1: Was ist im Detail beschlossen worden? Dem strategischen Partner werden gewisse Rechte zugesprochen. Ist es bei den 49,9 Prozent der Anteile geblieben, über die in den vergangenen Tagen und Wochen gesprochen wurde?

Kraetschmer: Ich möchte Gerüchte nicht kommentieren. Wir haben in den letzten 16 Monaten extrem intensiv an der Suche nach einem strategischen Partner gearbeitet. Es hat verschiedene Ausprägungen gegeben. Es wurde ja immer von einem strategischen Partner gesprochen, es gab aber verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. Nach Abwägung aller Rahmenbedingungen – man darf ja nicht immer nur den Beginn, sondern muss auch ein mögliches Ende sehen – haben wir in den letzten Wochen ein Paket verhandelt. Details werden wir in der nächsten Woche präsentieren.

"Das Signal ist klar: Man möchte weiterhin mit Peter Stöger und mir zusammenarbeiten"

LAOLA1: Nächste Woche ist Abgabetermin für die Lizenzunterlagen. Man kann von einem Fotofinish sprechen.

Kraetschmer: Es besteht der Irrglaube, dass es da nur um finanzielle Aspekte geht, es geht da etwa auch um Trainerlizenzen, Ärzte-Zeugnisse und Sicherheits-Zertifikate. Aber natürlich ist in unserem Fall der finanzielle Aspekt sehr wichtig und wird entsprechend genau beäugt. Wir haben ein negatives Eigenkapital, sind von den Maßnahmen, die analog zum Vorgehen der UEFA getroffen werden, betroffen. Deswegen müssen wir Unterlagen in entsprechender Qualität erzielen. Wir wissen, dass wir mit diesem Lizenzantrag Fakten hinterlegen müssen. In der Erstellung der Fakten müssen neben den Gremien auch die finanzierende Bank, Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer Anforderungen erfüllen. Das sind die formalen Schritte, die noch zu gehen sind, um am Mittwoch für den Lizenzantrag alles beieinander zu haben.

LAOLA1: In letzter Zeit ist öffentlich viel über die zukünftige Rolle von Peter Stöger bei der Austria diskutiert worden. Wie ist es um Ihre Zukunft bei der Austria bestellt?

Kraetschmer: Unsere Verträge laufen mit Saisonende aus. Wir wollen hinsichtlich Lizenz die Grundlage schaffen, um die Zukunft des Klubs abzusichern. Erst dann wollen wir unsere persönliche Zukunft klären. Wir hatten mit Präsident Frank Hensel bereits mehrere Gespräche, wollen in den nächsten Wochen, eigentlich Tagen, entscheiden. Das Signal ist klar: Man möchte weiterhin mit uns zusammenarbeiten. Auch da hat Präsident Hensel in seiner Funktion als Aufsichtsrat-Vorsitzender einige Beschlüsse eingeholt. Wenn die Aufgabe eine interessante ist, man gemeinsam etwas entwickeln kann, dann werden wir eine Lösung finden. Wenn dem nicht so ist, ist es besser, getrennte Wege zu gehen. Jetzt war es aber mal wichtig, dieses wahnsinnig interessante Projekt auf die Beine zu stellen.

LAOLA1: Wie geht es Merab Jordania inzwischen gesundheitlich.

Kraetschmer: (lächelt) Das weiß ich nicht. Ich möchte einzelne Namen nicht kommentieren. Levan Jordania ist in Wien, trainiert jetzt bei den Young Violets.

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