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"Krammer und Peschek liegen mit Ultras im Bett"

Ex-Sportchef Andreas Müller fährt schwere Geschütze gegen Krammer, Peschek und Ultras auf:

Neben der Enthüllung, dass nicht Mike Büskens, sondern Franco Foda seine erste Wahl als Coach gewesen wäre, fällt Ex-Sportchef Andreas Müller in der "Sky"-Sendung "Talk und Tore" mit einer knallharten Abrechung des Rapid-Kuschelkurses mit der "Ultras"-Fangruppe auf.

"Ich hatte keine Rückendeckung. Ich bin nicht derjenige wie Krammer und Peschek, die mit den Ultras im Bett liegen", kritisiert der Deutsche.

Sein Verhältnis zu den Ultras sei "der Hauptgrund" für seine Beurlaubung gewesen.

"Der Support, der aus dem Block West kommt, ist herausragend. Aber ich finde es fatal, daraus den Anspruch abzuleiten, Einfluss auf wichtige Personalentscheidungen im Verein zu haben. Das ist kompletter Wahnsinn!", moniert der 54-Jährige die Herangehensweise unter Präsident Michael Krammer und dem wirtschaftlichen Geschäftsführer Christoph Peschek.

Müller vs. Ultras wegen Causa Entrup

Sein Abschied sei einzig und allein mit seinem Verhältnis zu den Ultras zu begründen: "Ganz offen gesagt: Der einzige Grund ist, dass die Rapid-Ultras mit mir nicht mehr klar kamen. Die wollten mich weg haben!"

Ausschlaggebend für das gestörte Verhältnis sei laut Müller seine unbeugsame Haltung in der Causa Maximilian Entrup gewesen, der den Ultras wegen seiner Vergangenheit in einer Fangruppierung der Austria ein Dorn im Auge gewesen ist.

Bei diesem Thema habe sich Müller Rapid-intern "ein bisschen alleine gefühlt". Die Einschätzung des Deutschen dieser leidigen Geschichte mit einigen Monaten Abstand:

"Ich habe Entrup geholt und er hatte Austria-Vergangenheit - auch in einer Fanszene, wo nicht alle Rapid-Fans zustimmen können, das verstehe ich. Dieser Junge hatte eine unglaubliche Qualität im Abschluss, sonst hätten wir ihn nicht aus Floridsdorf geholt. Wir haben ihm gesagt: 'Junge, du wirst vier Wochen dabei sein und wir werden gucken, ob es für uns reicht.' Er hat im Training eine wahnsinnige Qualität gezeigt, deswegen haben wir uns gesagt, den Jungen geben wir nicht ab, der hat was. Als die Geschichte mit einer Email an mich losging, dass es nicht ginge, dass dieser Spieler bei Rapid spielt, habe ich natürlich Partei für den Jungen ergriffen. Er ist wie mein Sohn! Ich habe alle im Verein, ob Peschek oder Krammer, die Frage gestellt: 'Was würdest du machen, wenn das dein Sohn ist und beim Auslaufen schmeißt einer einen Böller auf ihn?' Das ist doch nicht normal! Ich habe mich schützend vor den Jungen gestellt und ihm gesagt, dass er unser vollstes Vertrauen kriegt. Damit habe ich mich natürlich nicht beliebt gemacht."

Ultras-Einfluss seit Jahren ein "latentes Problem"

Sportliche Gründe hätten ihm seine Vorgesetzten bei der Beurteilung keine nennen können, Krammer hätte seine Arbeit bei der Trennung als "sehr gut" eingeschätzt.

"Aber im Endeffekt hat Michael die richtige Entscheidung getroffen, dass er mich beurlaubt hat, denn das wäre sicherlich eine Geschichte geworden, die eskaliert wäre. Denn ich habe mir - natürlich in Abstimmung - noch nie vorschreiben lassen, was ich zu tun habe", vermutet Müller, dass das Verhältnis zu den Ultras in dieser Angelegenheit nicht mehr zu kitten gewesen wäre.

Ein anderes Bild auf Rapid würden seine Anschuldigungen keineswegs werfen, findet Müller:

"Nein, das wirft kein anderes Bild. Das ist seit vielen Jahren latent vorhanden. Alle, mit denen ich gesprochen habe und die diesen Klub schon lange kennen, wissen ganz genau, dass es immer so abläuft. Das ist doch nichts Neues!"

Keiner bei Rapid habe die Courage

Er habe intern immer darauf hingewiesen, dass man eine Lösung finden müsse, "um diesen Einfluss langsam zurückzufahren".

"Ich kannte so etwas gar nicht, dass der Einfluss so groß sein kann. Deswegen habe ich gesagt, da gehen wir jetzt voll mit dem Kopf durch die Wand. Das war ein Fehler von mir. Ich hätte das vielleicht besser lösen können. Aber dieses Problem hat Rapid wie gesagt schon seit ewiger Zeit und keiner hat die Courage, aufzustehen und zu sagen: 'Wir müssen jetzt einmal eine Grenze setzen.'"



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