Endstand
3:0
0:0, 3:0
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Altach nicht clever! Aber: Klose-Komplimente trotz des 0:3

Erfahrungswerte hätten die Punkte in Wien gekostet, nicht spielerische Defizite. Was Klose seiner Mannschaft noch beibringen will:

Altach nicht clever! Aber: Klose-Komplimente trotz des 0:3 Foto: © GEPA

0:4 Tore, kein Punkt - ein klassischer Fehlstart ins Frühjahr! Aber von Unruhe ist beim SCR Altach keine Spur.

Die ist auch nicht nötig, denn spielerisch haben die Rheindörfer im Winter schon einen Schritt nach vorne gemacht. Nachdem die Niederlage gegen den LASK knapp gehalten wurde, war das 0:3 bei Rapid (Spielbericht>>>) deutlich höher, als es der Unterschied auf dem Platz zuvor erlaubt hätte.

Speziell in der Regenschlacht der ersten Halbzeit waren die Vorarlberger ebenbürtig, hatten ihre Chancen und gingen mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Kabine. Erst nach Seitenwechsel schwammen die Felle davon, obwohl die Nässe zum kleineren Problem wurde.

Eine spielerisch tolle Lösung wurde für Rapid zum Dosenöffner, Oliver Strunz' Einzelaktion zum 2:0 ließ das Spiel endgültig in eine Richtung kippen. Und die Gäste aus dem Ländle die lange Heimfahrt wieder mit leeren Händen antreten.

Cleverness fehlt, um Zeit für einen Wechsel zu schinden

Das hätte so nicht kommen müssen, hätte Altach aus mancher Chance der ersten Hälfte etwas gemacht.

"Es war ein komisches Spiel. Ich hatte das Gefühl, dass wir ordentlich in der Partie sind, gute Ballbesitzphasen hatten, den Gegner gut laufen ließen. Dann kommt das 1:0 und wir werden ängstlicher. Dann kommt die Situation, wo Nelson mit einer Platzwunde raus muss, da muss er sich vielleicht hinlegen, uns Zeit geben zu wechseln - da müssen wir cleverer sein", wunderte sich Miroslav Klose.

Das zweite Gegentor war dann ein Bruch, der die Hoffnung auf Punkte verenden ließ. Da hätten dann auch die Platzbedingungen, die vor dem Seitenwechsel spielerische Lösungen gar zu sehr unterbanden und damit erst für ein offenes Spiel sorgten, ihre Rolle gespielt.

Gewisse Situationen wie jene, die für die Unterzahl während des zweiten Gegentores sorgten, seien "natürlich Erfahrungswerte. Wenn du ein junger Spieler bist, brennt sich das in den Kopf, dann solltest du so einen Fehler nicht mehr machen", hofft der Trainer auf Fortschritte in seinem jungen Aufgebot.

Ein 0:3 verhindert keine Komplimente für die "geschlossene Einheit"

Dennoch: Unzufrieden war der deutsche WM-Rekordtorschütze nicht. "Denn was ich auf dem Platz gesehen habe, war ein Team, eine geschlossene Einheit, wo jeder das Herz am Platz ließ. In jeden Zweikampf ging, als ob er gewonnen werden sollte. Daher bin ich auch trotz des 0:3 zufrieden und habe ein Kompliment gemacht", gab es von Klose nach Spielende keine lauten Worte in der Kabine.

Altach hätte sich für diesen Weg entschieden, auf junge Spieler zu setzen. Und auch, wenn im Fußball selten Zeit zur Entwicklung gegeben wird, müsse diese nun gewährt werden. "Wir dürfen nicht ungeduldig sein. Wir müssen den Jungs Zeit geben, um zusammenzuwachsen und die Cleverness zu finden, die muss ich ihnen auch aufzeigen."

Aber: Klose bleibt ein Optimist. "Ich sehe das Glas immer halbvoll, dabei bleibe ich. Aber wir müssen geduldig sein, die Hausaufgaben machen, auch täglich im Training. Irgendwann können wir das Glück auf unsere Seite bringen."

Hoffen auf das "wahre Gesicht" Altachs nach der Punkteteilung

Drei Spiele warten noch bis zur Punkteteilung. Mit einer WSG Tirol im Aufschwung wartet nächste Woche die nächste undankbare Aufgabe, ehe die Gegner mit Klagenfurt und Ried vorübergehend leichter werden. Die Auswärtsfahrt nach Salzburg zum Abschluss des Grunddurchgangs wird nur schwer als Moralinjektion zu gebrauchen sein, wenn es keine Sensation gibt.

Trotzdem ist das Potenzial da, die derzeitige Ausgangslage von Rang zehn mit einem Punkt Vorsprung auf das Tabellenende noch zu verbessern, ehe es an die Punkteteilung geht. Und dann, so hofft Klose: "Dann zeigt sich das wahre Gesicht von Altach, wenn es um alles geht."

Und kann Altach mit dem Ballbesitzfußball, den sich Klose erwartet, gegen die entsprechenden Gegner auch besser brillieren. Es wäre überlebenswichtig.

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