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Grünwald: Sein neues Leben als Abwehrchef

Der Offensivspieler hat eine neue Heimat in der hintersten Reihe gefunden.

Robert Ibertsberger hatte die Idee schon im April, Christian Ilzer hat sie nun wieder zum Leben erweckt – Alexander Grünwald als Innenverteidiger.

„Natürlich ist es eine Umstellung“, sagt der Kapitän der Wiener Austria zu seiner neuen Rolle. Normalerweise ist der Kärntner als Offensivspieler im Mittelfeld zu sehen.

Wenngleich es nicht das erste Mal in seiner Zeit bei der Austria ist, dass der 30-Jährige einen defensiveren Part einnimmt. In der Anfangszeit der Ära Thorsten Fink experimentierte der deutsche Coach mit Grünwald als abkippenden Sechser, ehe er Raphael Holzhauser diese Rolle auf den Leib schneiderte.

Eine gute, ausgeglichene Bilanz

Der positionelle Rückzug Grünwalds auf die zentrale Innenverteidiger-Position in einer Fünferkette ist aber freilich noch einmal eine andere Hausnummer. „Wir haben eigentlich immer ganz gut gespielt“, zieht der Langzeit-Austrianer eine Bilanz nach seinen ersten vier Einsätzen als Verteidiger.

Tatsächlich stehen dem 1:0-Sieg gegen den SK Sturm zwei Remis (1:1 beim WAC und 2:2 gegen den LASK) und eine Niederlage (1:4 in Salzburg) gegenüber – angesichts der schwachen Veilchen-Performance in den vergangenen Monaten kann diese ausgeglichene Bilanz durchaus als gut bezeichnet werden.

"Wir wurden dafür viel kritisiert, haben wenig Verständnis dafür bekommen"

Alexander Grünwald zur Umstellung

Dass die Neuausrichtung von Trainer Christian Ilzer in den vergangenen beiden Partien nicht nur auf Gegenliebe gestoßen ist, ist Grünwald freilich nicht verborgen geblieben: „Wir wurden dafür viel kritisiert, haben wenig Verständnis dafür bekommen. Aber wir haben auf dieser Position sehr viele Ausfälle, haben teilweise mit sehr unerfahrenen Spielern hinten gespielt.“

„Das ist auch ein großer Grund, warum mich der Trainer hinten reingestellt hat – um die Mannschaft zusammenzuhalten und zu kommunizieren“, erklärt er.

Nach dem Spiel in Salzburg durfte sich der FAK-Profi über Lob von seinem Trainer freuen. Dass gegen den SK Sturm, der in den drei Pflichtspielen davor elf Mal getroffen hat, dann kein Gegentor kassiert wurde, spricht für sich.

Stark im Zweikampf

Auf seiner neuen Position besticht der dank seines robusten Körperbaus und einer Größe von fast 1,90 Metern als Verteidiger fast schon prädestinierte Kicker nicht nur durch akkuraten Spielaufbau, sondern auch Zweikampfstärke. Gegen Sturm war Grünwald mit 71,4 Prozent gewonnenen Duellen etwa der beste Zweikämpfer im FAK-Trikot. Auch in den Luftduellen lässt er wenig anbrennen.

„Es ist ein Unterschied, ob du die Kopfballduelle vorne oder hinten hast. Von hinten kannst du mit Anlauf kommen und hast einen Vorteil. Außerdem hilft mir meine Erfahrung als Offensivspieler, ich weiß, wie sich der eine oder andere Gegner verhält – das ist ein Vorteil beim Herausattackieren“, sagt er.

Wie ihm sein Dasein als Innenverteidiger wirklich gefällt, lässt sich Grünwald nicht entlocken, er sagt nur: „Ich war immer Offensivspieler. Für mich ist es eine neue Erfahrung, da zu spielen und mir zu beweisen, dass ich das auch kann. Ich denke, ich führe das doch ganz gut aus.“

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