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Kreissl bissig: "Alar muss wissen, wo er hingeht"

Sturm-Sportchef reagiert bissig und spricht über Ersatz im Angriff.

Kreissl bissig: Foto: © GEPA

Der bevorstehende Wechsel von Deni Alar zum SK Rapid stellt in einer bisher ohnehin schon turbulenten Transferzeit des SK Sturm alles andere in den Schatten.

Wenige Wochen vor den ersten Pflichtspielen verlässt der Torjäger und Kapitän der vergangenen Saison den Verein ausgerechnet zu einem der schärfsten Konkurrenten der Bundesliga.

Die Laune von Sportchef Günter Kreissl, der bereits mehrere Abgänge in diesem Sommer nach Wien akzeptieren musste, ist spürbar angeschlagen.

"Es hat mich gestern getroffen, heute trifft es mich nicht mehr", versucht der 44-Jährige gegenüber LAOLA1 sofort wieder in den "Kampfmodus" zu switchen.

"Jetzt werden andere Spieler bedeutend werden"

"Er war ein bedeutender Spieler in den letzten zwei Saisonen, in den nächsten Saisonen werden andere Spieler bedeutend werden. Unser Blick ist nach vorne gerichtet, uns trifft nichts", sagt Kreissl.

Dass der Top-Torschütze ausgerechnet nach Hütteldorf übersiedelt, noch dazu um eine Klausel, für die sein Vorgänger verantwortlich zeichnet, kommentiert er nicht ohne bissige Bemerkung: "Ich kann es eh nicht ändern, wo er hingeht. Er muss wissen, wo er als Kapitän zwei Wochen vor den ersten Bewerbsspielen hingeht."

Wie schon nach dem Transfer von James Jeggo zur Austria muss der Grazer Sportchef einsehen, dass Worte nur bedingten Wert im Fußball-Alltag haben. "Mir tut es schon weh, wenn dir jemand in vielen Gesprächen etwas sagt und es dann nicht so einhält", meinte er vor wenigen Wochen über das Verhalten des Australiers.

Kreissl: Friesenbichler ein Name von mehreren

Alars Berater Franz Masser betonte Anfang Juni gegenüber "Spox" noch: "Eines ist klar: Die Angebote aus dem Inland zieht Deni nicht einmal in Erwägung." Nun ist alles anders. "Fußball ist ein Tagesgeschäft", sagt Masser am Freitag auf LAOLA1-Nachfrage. Derzeit würden beide Vereine über die Abwicklung des Transfers in Kontakt stehen, sagt er.

Kreissl erklärt, dass sich Sturm auf drohende Abgänge wie jenen von Alar vorbereitet habe und verweist auf die bisher einwandfreie Vorbereitung - ohne Alar: "Wir hatten bislang Testspiele gegen starke Gegner (NK Domzale, FC Kopenhagen, FC Middlesbrough, Anm.) ohne die Teamspieler. Alle drei Spiele haben wir gewonnen. Markus Pink hat gegen Middlesbrough ein hervorragendes Siegestor gemacht. Dazu haben wir noch Eze und andere Spieler, die vorne spielen können."

Dennoch ist wohl noch Verstärkung geplant. "Kevin Friesenbichler ist einer von mehreren Namen, mit denen wir uns beschäftigen." Die Austria wartet derzeit auf ein Angebot aus Graz. Auch weitere Neuzugänge in der Offensive schließt Kreissl nicht aus: "Sein kann alles."

Am Ende des Tages steht für Sturms Sportdirektor das große Ganze im Vordergrund: "Es geht bis jetzt nur um Einzelgeschichten. Fußball ist aber kein Einzelsport. Ich muss schauen, welchen Kader wir am Platz haben, wie er trainiert, arbeitet und spielt. Und wie viel Qualität darin steckt. All das bewerte ich positiv."


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