Endstand
3:1
2:0, 1:1
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"Wie Tag und Nacht!" Die unglaubliche Entwicklung des LASK

Die Bedenken ob des Gezeigten waren zu Saisonbeginn groß - auch bei den Linzer Spielern. Mittlerweile hat sich der LASK zu einer Spitzenmannschaft gemausert.

Foto: © GEPAGEPA

"Nach dem Spiel in Graz habe ich mir gedacht: Puh, was wird das für eine Saison?", wirft Robert Zulj einen Blick in die drei Monate entfernte Vergangenheit zurück.

Damals, an Spieltag zwei der Admiral Bundesliga, kassierte der LASK eine 0:2-Niederlage beim SK Sturm und verließ die Merkur Arena dabei ziemlich chancenlos. Die Athletiker taten sich im von (damals noch Neo-Coach) Thomas Sageder reimplementierten Pressing-Spielsystem zu diesem Zeitpunkt extrem schwer und konnten zu Saisonbeginn spielerisch nur selten überzeugen.

Mittlerweile ist alles ganz anders. Die Stahlstädter spielen momentan einen hocherfolgreichen Fußball, konnten binnen zwei Wochen sowohl den FC Red Bull Salzburg als auch, am vergangenen Sonntag, den SK Sturm bezwingen.

Der aktuellste Auftritt gegen die Grazer war im Vergleich zu jenem Anfang August "wie Tag und Nacht. Nicht zu vergleichen", sagt Zulj: "Heute stehe ich da und sage: Wir sind auf einem richtig guten Weg. Aber auch nur auf einem richtig guten Weg."

LASK im Dreikampf um die Meisterschaft dabei?

Auf einem richtig guten Weg wohin? Immerhin gehen nicht wenige, so auch Sturm-Coach Christian Ilzer, von einem Dreikampf um die Meisterschaft zwischen Red Bull Salzburg, Sturm und eben dem LASK aus.

"Wir sind auf einem richtig guten Weg, nicht mehr. Was am Ende passieren kann, weiß ich nicht. Ich will einfach, dass wir so weiterspielen, dann bin ich mir sicher, dass wir in der Saison was erreichen können. Was das ist, werden wir dann sehen", beschwichtigt Zulj.

Und auch Coach Thomas Sageder will sich nichts ins Meisterschaftsrennen hineinloben lassen: "Mein Fokus liegt darauf, dass wir in unserer täglichen Arbeit mit der Mannschaft Schritte machen, dass wir uns verbessern. Und man sieht von Spiel zu Spiel, dass es immer besser wird. Mit irgendeiner Tabellensituation beschäftigen wir uns überhaupt nicht."

Komplett anderes Gesicht als vor drei Monaten

Das mit dem Verbessern klappte jedenfalls schon recht gut. Während sich die Athletiker beim ersten Saisonaufeinandertreffen mit Sturm komplett die Schneid abkaufen ließen, waren sie diesmal jene der beiden Mannschaften, die ein erwartet intensiv geführtes Duell auf ihre Seite ziehen konnte; eine Zweikampfquote von 59 Prozent sowie fast doppelt so viele gewonnene Luftduelle sprechen diesbezüglich eine klare Sprache.

Beim ersten Saisonduell in Graz war der LASK ziemlich chancenlos
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Zu wie viel Prozent diese krasse Trendumkehr an seiner Mannschaft, und zu viel Prozent an jener aus Graz, die körperlich momentan nicht auf der Höhe ist, lag?

"Es lag natürlich ausschließlich an meiner Mannschaft, an meinen Spielern - wie sie auftraten, mit welcher Intensität sie spielten. Ich finde, man sieht an diesem Beispiel wunderbar, wie sich jeder Einzelne weiterentwickelt hat, wie wir geschafft haben, das Spiel gegen Sturm, das geprägt ist von vielen Duellen, Intensität, Umschaltsituationen, 50/50-Situation, für uns zu entscheiden."

Diese Kleinigkeiten seien es, die entscheiden, ob man in der Bundesliga ganz vorne mitmischen kann, weiß Sageder. Und sie entscheiden, ob man auch international bestehen kann.

"Finale" gegen Saint-Gilloise! "Wollen nächstes Statement setzen"

Und in letzterem Punkt hat der LASK in dieser Saison bekanntlich noch Aufholbedarf. Am Donnerstag gibt es die nächste Möglichkeit, diesen zu stillen: Gegen Belgiens überlegenen Spitzenreiter Royale Union Saint-Gilloise müssen endlich die ersten Punkte in der Europa League her, um die Chancen auf ein europäisches Frühjahr aufrechtzuerhalten.

"Das ist ein Finalspiel. Wir wissen, dass wir fast schon gewinnen müssen, und so werden wir das Spiel auch angehen", verspricht Zulj. 

Die Zuversicht beim Welser ist nach dem Sieg über Sturm groß: "Wenn wir die Leistung von heute bestätigen und noch ein bisserl was raufpacken, haben wir natürlich wieder eine Chance. Aber ich weiß ganz genau: Wir müssen von der ersten Sekunde bis zur 97. Minute, wenn es sein muss, aktiv und konzentriert sein."

Und Tobias Lawal weiß: "Wenn du daheim gegen Sturm gewinnst, ist das für das Selbstvertrauen natürlich nicht schlecht. Jetzt wird es Zeit, auch in der Europa League anzuschreiben. Wir sind voll motiviert, dass wir am Donnerstag gleich das nächste Statement setzen."



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