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"Sachbeschädigung" von Vogel in der Sturm-Kabine

Der Sturm-Coach hat vom Match in St. Pölten einen lädierten Fuß.

Foto: © GEPA

Voller Einsatz gilt beim SK Sturm am Spieltag nicht nur für die Akteure am Feld, sondern auch für den Cheftrainer.

Während der Pause der Auswärtspartie beim SKN St. Pölten vergangene Woche scheint es Heiko Vogel aber etwas übertrieben zu haben.

Durch den Anschlusstreffer zum 2:1 kurz vor dem Seitenwechsel wurde der Sturm-Coach in der Kabine laut und schonte sich dabei auch selbst nicht.

Auf die Frage nach den Zeichen, die er in der aktuellen Trainingswoche gesetzt hat, meint er in der Pressekonferenz am Donnerstag mit einem Grinsen im Gesicht: "Mein Fuß hat keine weiteren Zeichen mehr zugelassen, weil er ein bisschen lädiert war."

Laute Worte wären nach den ersten 45 Minuten in der NV Arena aber dringend notwendig gewesen: "Ich habe mich grundsätzlich darüber geärgert, dass sich meine Mannschaft immer wieder in Schwierigkeiten bringt und dass sie ihre Qualität, die unweigerlich da ist, zu früh einstellt und wir dem Gegner so noch Luft lassen. Ich habe sie gefragt, wann sie den nächsten Schritt machen will."

Die Ansprache des Trainers samt Fußeinsatz hat gefruchtet. Nach der Pause legte Sturm drei Treffer nach und gewann 5:1. "Wenn ich dann sehe, wie sich die Mannschaft in der zweiten Halbzeit präsentiert hat, dann macht einen das auch stolz. Dann nehme ich sowas gerne in Kauf."

Vogel: "Es wurde nur ich beschädigt!"

Welche Worte Vogel in der Kabine genau verwendet hat, verrät er nicht. "Das war in der Kabine und bleibt in der Kabine." Im gleichen Atemzug betont er, dass außer ihm niemand zu Schaden kam. "Es wurde nur ich beschädigt. Sachbeschädigung an mir selbst!", schmunzelt Vogel.

Für die Mannschaft war die Botschaft unmissverständlich. "Ich glaube, der Trainer weiß immer die richtigen Worte und die richtige Lautstärke zu finden. Ich denke, die Mannschaft nimmt das gut an und wie man in der zweiten Halbzeit gesehen hat, haben wir das sehr gut angenommen", sagt Philipp Huspek.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat Sturm durch vier Siege in Serie ergebnismäßig und auch spielerisch überzeugen können. Dort, wo Vogel seine Mannchaft haben will, ist sie aber noch nicht.

Klarer Appell: "Verwalten ist keine Option!"

"Dort kommt sie auch nie hin. Der Weg ist nie zu Ende. Man darf nie zufrieden sein und still stehen. Deswegen habe ich mir zum Ziel gesetzt, dass wenn meine Mannschaft ein Ziel erreicht, ich ihr ein nächstes setzen muss. Ständige Unruhe soll der Antrieb sein für weitere Aufgaben. Die Mannschaft macht das mit Bravour", so der Deutsche.

Er selbst sei ständig dabei, neue Ziele zu suchen. Unmittelbar vor den Grazern liegt das Ziel Sieg gegen die Austria am Samstag (16 Uhr im LIVE-Ticker). In weiterer Folge peilen die Schwarz-Weißen auch noch den Aufstieg ins Cup-Finale beim Heimspiel gegen den SK Rapid an.

"Der Fokus liegt auf der eigenen Leistung. Wenn die Leistung stimmt, werden wir noch einige Spiele gewinnen können, davon bin ich überzeugt", sagt Vogel, dessen Appell eindeutig ist.

"Nicht nachlassen! Nach dem 2:0 in St. Pölten hat man vielleicht geglaubt, dass weniger reicht. Aber weniger reicht gegen niemanden. Und kein Sportler auf der Welt kann es sich leisten, nachzulassen. Verwalten ist keine Option. Ich glaube, wenn ich nie darüber nachdenken muss, immer weiterzumachen, dann ist das eine gute Sache. Das überträgt sich auf das Training, das Training nehme ich mit ins Spiel und dann sind wir auf dem richtigen Weg. Qualität ist das eine, Mentalität das andere. Beides braucht immer wieder einen Anschub."



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