So spannend sich das Titelrennen und der Abstiegskampf in der ADMIRAL Bundesliga entwickeln, so viel diskutiert bleiben die durchwachsenen Leistungen der Unparteiischen.
Und zwar jene der Schiedsrichter sowie der Verantwortlichen vor den Bildschirmen im sogenannten "TV-Keller" und der hoch bezahlten ungarischen Referee-Experten Viktor Kassai (Technischer Direktor) bzw. György Ring (VAR-Manager), die vom Fußballverband (ÖFB) als Führungsteam der Schiris verpflichtet worden sind.
Keine Runde verging zuletzt, die nicht nachfolgende große Debatten rund um die Entscheidungen der Unparteiischen, der VAR und zuletzt auch vermehrt nach den Erklärungen von "VAR Österreich" brachten.
Auf die vielen unrichtigen Entscheidungen in der ADMIRAL 2. Liga wird hier erst gar nicht näher eingegangen, da diese für die breite Sportöffentlichkeit offenbar nicht so interessant sind.
Wer steckt hinter der ÖFB-Seite "VAR Österreich"?
Dazu muss auch hinterfragt werden, wer eigentlich hinter der Seite var-oesterreich.at steckt. Ist das eine Gruppe von Experten im ÖFB-Schiedsrichterwesen oder wird nur die einsame Erklärung des Technischen Direktors, Viktor Kassai, wiedergegeben?
Einigen Fachleuten, die namentlich nicht genannt werden wollen, stößt schon seit Wochen einerseits die Auswahl der Szenen, aber auch deren Auflösung sauer auf.
So wurde aufgeklärt, dass der Einwurf bei Austria Wien gegen Sturm Graz in der 27. Runde korrekt durchgeführt war, da alle dafür erforderlichen Kriterien erfüllt wurden. Blöd nur, dass nachfolgend ein Tor erzielt wurde, der VAR bei einem Einwurf unzuständig ist und regeltechnisch auch nicht korrekt aufgelöst wurde. In der Regel 15 heißt es nämlich unter anderem: "Der Werfer muss den Ball mit beiden Händen von hinten und über den Kopf … werfen."
Die Bilder zeigen eindrucksvoll das Gegenteil. Leider hat sich ORF-Schiedsrichter-Experte Thomas Steiner, der auch Bundesliga-Beobachter ist, mit einer unrichtigen Meinung medial geäußert.
Umstritten bleibt die Auflösung beim nicht gegebenen Strafstoß in derselben Runde im Spiel Salzburg gegen WAC: "Richtig, dass weitergespielt wurde und auch kein VAR-Eingriff."
Auch bei Clips für Referees fehlt die klare Linie
Alle Schiris, Assistenten und Beobachter erhalten wöchentlich eine Reihe von Videoclips mit Auflösungen von Situationen, die das Gremium lieber für sich behalten möchte, da es sich dabei um nicht gegebene Strafstöße (inklusive fehlender VAR Interventionen), fehlende oder unrichtige Disziplinarkarten und ähnliches mehr handelt, wobei auch hier keine Linie vorhanden sein soll.
Dazu liegen LAOLA1 mehrere übereinstimmende Informationen vor.
Besetzung nach schwerwiegenden Fehlern ist zu hinterfragen

Ärger verursacht auch die Besetzung der Unparteiischen: Es gibt Referees, die obwohl in jedem Spiel mit mindestens einem schwerwiegenden Fehler unterwegs, trotzdem ständig zum Einsatz kommen, andere müssen pausieren.
Die Zusammensetzung der Schiri-Teams – jede Woche in einer neuen Variante – ist wohl nur bei den Schiris einzigartig, denn kein Trainer würde seine Mannschaft jede Woche neu zusammenwürfeln.
Schiri-Ehepaar sorgt für eine schiefe Optik
Die einzige Frau auf der Assistentenliste genießt das Privileg, Gattin des für die Schiri-Assistenten zuständigen Funktionärs zu sein, was ihr Einsätze im Umfeld des Heimatortes oder aber im Raum Wien beschert. Nämlich dann, wenn der Gatte zufällig zeitgleich in der VAR-Zentrale als Supervisor im Einsatz ist. Damit sind gemeinsame Ausflüge in die Bundeshauptstadt garantiert.
Zuletzt gab es nach dem Spiel Sturm gegen Austria sehr unterschiedliche Meinungen zur Performance von Sebastian Gishamer. Die "Kleine Zeitung" hat die viel diskutierte Leistung des Schiris aufgearbeitet und dazu acht Fragen gestellt.
"Wenn man es neutral betrachtet, hat er es mit seinem Team gut gemacht" erklärte darin Ali Hofmann. Während der "Head of Referee Department" im ÖFB Gishamers Auftritt als gut bewertet, sehen es Personen des Schiedsrichterwesens etwas differenzierter.
Zum Ausschluss von Grgic heißt es auf VAR Österreich: "Der Sturm-Spieler streckt seinen Arm in Richtung Gegenspieler aus und trifft ihn rücksichtslos mit dem Ellbogen im Gesicht."
Gefragt, ob der VAR nicht eingreifen und eine Rote Karte fordern müsste, wenn es rücksichtslos gewesen ist, antwortet Hofmann: "Das sind Begrifflichkeiten, die man mit Regelexperten besprechen müsste. Es war wohl keine klare Fehlentscheidung".
Drohungen gegen Schiris und deren Familie sind inakzeptabel
Unabhängig davon sind die Drohungen gegen Gishammer und dessen Angehörige völlig inakzeptabel und auf das Schärfste zu verurteilen. Der ÖFB und die Bundesliga haben in diesem Fall auch umgehend und richtig reagiert. Es ist zu wünschen, dass der oder die "Täter" ausgeforscht und zur Rechenschaft gezogen werden.
Zurück zu Ali Hofmann: LAOLA1 hat den administrativen Leiter des Schiedsrichterwesens im ÖFB bereits Ende 2024 zu einem Stammtisch-Gespräch bei Andy Ogris eingeladen.
Da jedoch auf die Forderung – entweder vorherige Übermittlung der Fragen oder ein Treffen, um diese zu besprechen – nicht eingegangen wurde, blieb Hofmanns Platz am Stammtisch bisher leer.
Bleiben Kassai und Ring im Amt?
Nachdem der Technische Direktor Kassai in der Sendung "Sport am Sonntag" beim ORF äußerst dürftig Rede und Antwort stand, würde LAOLA1 auch interessieren, wie es nach dem Sommer mit dem prominenten ungarischen Duo weitergehen wird.
Bleiben Kassai und sein VAR-Manager Ring oder sind Änderungen zu erwarten? Auch darauf wird der ÖFB demnächst Antworten geben müssen.