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Malicsek: "Ich schlief in Rapid-Bettwäsche"

Für Philipp Malicsek ging ein Traum in Erfüllung. Hemmt die U19-EM seinen Start bei Rapid?

Malicsek:

Willkommen in einer neuen Welt!

Schüchtern sitzt er da. Zwischenzeitlich ist ihm anzusehen, dass für ihn ein absoluter Traum in Erfüllung gegangen ist, den er noch nicht gänzlich realisiert hat.

Denn bis vor kurzem blühte er bei der Admira auf. Dort, wo er ausgebildet wurde. Dort, wo er die ersten Schritte im Profigeschäft setzte. Dort, wo sein Stern aufging.

Doch dann ging für Philipp Malicsek alles ganz schnell. Noch vor dem Start der U19-EM änderte sich sein Leben schlagartig. Beim Angebot des SK Rapid musste der 19-jährige Mittelfeldspieler schlussendlich nicht lange überlegen.

"Habe eigentlich nicht wirklich weitergedacht"

„Das kam überraschend. Es hat mich extrem gefreut, dass sie Interesse an mir haben. Das ist natürlich ein Zeichen, dass ich bei meinem vorigen Verein gute Arbeit geleistet habe“, schwärmt Malicsek im Gespräch mit LAOLA1 regelrecht von seinem neuen Arbeitgeber.

LAOLA1-Redakteur Karper mit Philipp Malicsek

Davor war ein Abschied von der Admira kein Thema. Zu groß war die Freude über den Durchbruch. Das naheliegende Ziel war, sich als Stammspieler zu etablieren. Über Angebote machte sich der aufstrebende Youngster deshalb keine großen Gedanken.

„Ich habe eigentlich nicht wirklich weitergedacht. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass es Rapid ist, weil es auch mein Lieblingsklub in der Kindheit war.“

Bloß eine lose Floskel, um bei den Fans einen guten Eindruck zu hinterlassen? Von wegen. Zu glaubwürdig sind Malicseks Ausführungen über die frühe Liebe zu diesem Klub.

"Auch ein Dress von Steffen Hofmann war dabei"

„Mein Bruder und ich haben in Rapid-Bettwäsche geschlafen, waren zwei richtige Fans und haben alle möglichen Fanartikel gehabt. Auch ein Rapid-Dress war sicher dabei, ich glaube sogar von Steffen Hofmann.“

Ausgerechnet der langjährige Kapitän war einer, der ihm den Einstieg erleichterte, ebenso wie seine Ex-Admira-Kollegen Christoph Schößwendter, Stephan Auer sowie Goalie Paul Gartler, den er aus Nationalteam-Auswahlen kennt.

Als anstrengend bezeichnet der Stratege die ersten Wochen im neuen Umfeld, und trotzdem genoss er sie in vollen Zügen. Darüber, dass der frühe Wechsel ein Risiko darstellen könnte, machte er sich keine Gedanken.

Denn während er bei der Admira, wo er den Grundstein für seine Profi-Karriere in der Südstadt-Akademie legte, wohl vermehrt Spielpraxis bekommen hätte, wird er sich bei Rapid langsam Schritt für Schritt hocharbeiten müssen.


„Das ist sicher ein wichtiger Entwicklungsschritt. Diesen Weg will ich jetzt gehen und mich gegen richtig gute Spieler durchsetzen.“

Von Qualitäten überzeugt

Gerade in den letzten Jahren waren Deals zwischen Rapid und Admira nicht ungewöhnlich. Einige bereuten ihre Entscheidungen, andere sind noch immer wichtiger Bestandteil des SCR.

„Admira ist jetzt nicht so ein großer Verein wie Rapid und deshalb ist es ein guter Weg. Hier spielt man international, hat tolle Zuschauer und kann viel dazulernen.“

Wer nicht wagt, der auch nicht gewinnt. Malicsek hofft, dass er seine Qualitäten bei den Hütteldorfern auf einen neuen Level heben kann.

Technische Fertigkeiten, Ballsicherheit, Überblick und auch Offensivaktionen sowie Torriecher zählt der Mittelfeldspieler zu seinen Stärken.


Rapid-Trainer Mike Büskens klärt im LAOLA1-Interview auf:


Obwohl er zentral schon auf mehreren Positionen zum Einsatz kam, sieht er sich als Achter, „als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive“.

U19-EM als positives Highlight mit negativen Folgen?

So versucht er auch Neo-Trainer Mike Büskens zu überzeugen. „Der Trainer ist sehr ehrgeizig, will immer gewinnen und das Beste aus der Mannschaft herausholen. Das gefällt mir, weil ich auch so ticke.“

Doch vorerst wird er seinem neuen Team nicht zur Verfügung stehen. Die Vorbereitung auf die U19-EM (11. bis 24. Juli im deutschen Baden-Württemberg) läuft bereits. Ein weiteres Highlight in der jungen Karriere des 1,80-Meter-Mannes, das jedoch die Eingewöhnungsphase bei seinem neuen Klub unterbricht.

„Man kann es positiv und negativ sehen. Das ist sicher eine super Erfahrung dort, man trifft auf die besten Spieler dieses Jahrgangs. Aber dadurch fehle ich halt natürlich auch zwei, drei Wochen bei Rapid“, ist sich Malicsek der Tragweite seines Fehlens bewusst.

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„Aber es wird keiner Nein zur U19-EM sagen, ich freue mich darauf. Wenn ich wieder da bin, gebe ich mein Bestes, dass ich wieder hineinkomme. Der Zeitpunkt zum Saisonstart ist unglücklich, aber daran kann ich nichts ändern.“

Für ÖFB-U19 ist bei EM "alles möglich"

Bei Teamchef Rupert Marko kommt er als Zehner zur Geltung. Für die weitere Entwicklung wäre ein gutes Abschneiden beim Großereignis durchaus von Vorteil.

Die Gruppe mit Gastgeber Deutschland, Italien und Portugal ist aber alles andere als ein leichtes Unterfangen.

„Es haben alle vier gute Chancen, auch wir sind eine super Mannschaft. Die Deutschen und Italiener haben wir schon geschlagen. Es wird nicht einfach, aber es ist alles möglich.“

Sein Traum lebt auch im Fall des Scheiterns weiter. Denn seinen Rapid-Vertrag kann ihm vorerst keiner nehmen. Besonders das neue Allianz-Stadion hat es Malicsek schon jetzt angetan: „Das wird sicherlich ein Highlight. Auf die Heimspiele freue ich mich schon am meisten.“

Willkommen in einer neuen Welt!


Alexander Karper

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