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Feldhofers Profis verbündeten sich mit Rapid II

Gemeinsame Vorbereitung auf Salzburg und Liefering! Davon soll Rapid profitieren:

Feldhofers Profis verbündeten sich mit Rapid II Foto: © GEPA

Wien gegen Salzburg - dieses Duell findet am Sonntag gleich in doppelter Hinsicht statt.

In der Admiral 2. Liga empfängt Rapid II den FC Liefering (ab 10:30 Uhr im LIVE-Stream und LIVE-Ticker), nur wenige Stunden später steigt dann der SK Rapid im großen Schlager bei RB Salzburg in den Ring (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker).

Nicht nur deshalb hat Rapid mit einer ungewöhnlichen Aktion aus der Not in der Länderspiel-Pause eine Tugend gemacht. "Wir haben die Zeit genützt, um uns mehr Bilder von unseren jungen Talenten zu verschaffen. Wir haben zusammen trainiert - die Kampfmannschaft mit Rapid II", lässt Trainer Ferdinand Feldhofer am Freitag im kleinen Rahmen aufhorchen.

Mit 16-20 Spielern wurde ein ganz normales Mannschaftstraining mit physischen und taktischen Aspekten durchgezogen, "wo wir glauben, dass es uns gegen Salzburg und Liefering hilft, das hat sich gut getroffen."

Wie das abgelaufen ist und was man sich daraus erhofft? "Wir hatten daduch einen sehr großen Staff, da wir mit Stefan Kulovits' Team gearbeitet haben. Wir haben interessante Eindrücke und Aufschlüsse gewonnen. Es kann durchaus sein, dass in naher Zukunft der eine oder andere bei mir im Kader auftauchen wird", sagt Feldhofer. 

"Aktuell stellt sich keine Tormann-Frage"

Namen nennt der Trainer bekanntlich keine, wobei sich wie immer die Personalfrage stellt. Yusuf Demir ist nach seiner Absage fürs U21-Nationalteam wieder gesund und im Training, auch Jonas Auer ist nach muskulären Problemen seit Donnerstag wieder fit.

Emanuel Aiwu plagten Adduktorenprobleme, die er schon länger mit sich herumschleppt, er konnte jedoch großteils wieder das Training mitmachen. Weiterhin nicht im Mannschaftstraining steht Maximilian Hofmann, bei dem ein Schlag den Muskel verletzte - das war allerdings schon Ende November.

Zu den anderen Langzeitverletzten Leo Greiml und Lion Schuster ist ein Erkrankter für den Showdown in Wals-Siezenheim noch fraglich, ein leicht Angeschlagener ist dazugekommen - um welche beiden Spieler es sich dabei handelt, lässt Feldhofer offen. Oliver Strunz ist langsam am Weg zurück.

Und dann wäre da noch die eigentliche Nummer 1 Paul Gartler, die nicht wie erhofft in der Länderspielpause wieder einsteigen konnte. Anstatt die Karten in der T-Frage neu zu mischen, muss Feldhofer klarstellen: "Aktuell stellt sich die Tormann-Frage nicht. Weil Niklas Hedl nicht nur bei uns sondern auch im U21-Nationalteam super agiert und weil Gartler bei uns noch nicht einmal im Mannschaftstraining steht. Somit wird er sicher in den kommenden Wochen noch zu hundert Prozent im Tor stehen."

Mit welcher Selbstverständlichkeit sich der 21-jährige Youngster präsentiert, imponiert dem Rapid-Coach ohnehin: "Die Entwicklung ist sehr gut! Es hätten sich die wenigsten erträumt, dass er so eine Ruhe ausstrahlt und leistungs- und steuertechnisch so gefestigt agiert." Obendrein sei der Sohn von Ex-Keeper Raimund Hedl ein akribischer Arbeiter, der mit Tormanntrainer Jürgen Macho bis ins Detail in die Analyse geht und durch seine unglaubliche Ausstrahlung und Sicherheit seinen Vorderleuten ein gutes Gefühl gibt.

"Wir haben in allen Reihen sehr gute Talente"

Hedl hat den Sprung von den Profis ganz nach oben schon geschafft und ist in Rekordzeit zum Einser-Goalie aufgestiegen. Auch sonst drängen viele Talente nach. Einer davon für die Zukunft ist sicher Aristot Tambwe-Kasengele, desen Vertrag überraschend bis 2025 verlängert werden konnte.

Überraschend deshalb, weil für den 17-jährigen Innenverteidiger zahlreiche Angebote aus dem Ausland vorgelegen sein sollen. "Man muss vorsichtig sein, weil er doch erst 17 ist. Gott-sei-Dank hat er sich für uns entschieden, das macht mich sehr glücklich, weil er ein Riesentalent ist - wie viele andere auch. Wenn er den Weg so weitergeht und geduldig bleibt, kann er eine große Karriere machen."

Generell ist es ja unter anderem Feldhofers Aufgabe, für mehr Durchgängikeit bei Rapid zu sorgen. "Wir haben in allen Reihen sehr gute Talente. Man muss einfach schauen, wie schnell man sie integrieren kann", sieht der Chefbetreuer nicht wie in der jüngeren Vergangenheit fast ausschließlich Defensivspieler nachkommen.

Sprung zu Profis? "Dadurch einfacher, in kurzen Abständen zu switchen"

Die Schärfung einer Philosophie wurde Ende des Jahres 2021 als ganz klares Ziel vorgegeben. Annäherungen zwischen den Profis und Amateuren, wie in der Länderspielpause, können dabei durchaus dienlich sein.

"Wir wollen den Sprung so niedrig wie möglich halten. Wir schauen durch solche Aktionen, dass sie schon bei mir sind, dadurch die Nervosität ablegen und das einfach zur Gewohnheit wird. Dann ist es sicher einfacher, in kurzen Abständen zu switchen", führt Feldhofer aus. Gröbere Unterschiede von der Ausrichtung der beiden Mannschaften gebe es nicht, allerdings würden sich durch zwei unterschiedliche Trainer und Spielermaterial auch andere Stärken ergeben.

Inwieweit man diese gegen Salzburg oder Liefering sehen wird, wird sich weisen, denn falsche Hoffnungen will man bei Rapid diesmal gar nicht wecken. "Über die Favoritenrolle ist nicht mehr zu diskutieren", schiebt Feldhofer diese ganz klar dem überlegenen Tabellenführer zu.

Geheimplan gegen Salzburg wie im letzten Duell?

Zuversichtlich stimmt den Steirer, dass es so kurz nach der Rückkehr aller Teamspieler und Verletzten schon wieder sehr gut ausgeschaut hat im Training. Auch die aktuelle Form gibt Hoffnung, die Richtung stimme lauf Feldhofer.

Nicht im Verborgenen blieb ihm auch, dass Salzburg im ÖFB-Cup gegen den WAC und in der Liga gegen Sturm gewackelt hat, "aber das zeichnet Salzburg wieder aus, dass sie die Spiele zum Schluss trotzdem gewonnen haben, obwohl es knapp war. Das machen sie mittlerweile kontinuierlich, das zeigt, dass sie eine internationale Top-Mannschaft sind."

Ob sich Feldhofer auch diesmal etwas Spezielles ausdenkt, um Salzburg zu überraschen, will der 42-Jährige nicht verraten. Beim 1:2 im Februar ging sein Plan lange Zeit auf, auch weil Emanuel Aiwu eine Sonderrolle bekam, in der Rückwärtsbewegung als fünfter Mann zwischen die Innenverteidiger rutschte und im Ballbesitz als Sechser agierte.

"Das hat sich damals für uns angeboten, weil sie gewisse Höhen in ihrem Spiel haben, wo sie die größten Probleme haben. Das ist in der Konstellation gut aufgegangen. Wir können jetzt aber mehr Varianten praktizieren", kündigt Feldhofer geheimnisvoll an.

Dann wird sich herausstellen, ob sich die Verbündung der Profis mit Rapid II im Vorfeld schon kurzfristig ausgezahlt hat.

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