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Die große Herbst-Bilanz der Bundesliga

Bad Boys, Dauerbrenner, Goalgetter, Spannung und viel mehr:

Die große Herbst-Bilanz der Bundesliga Foto: © GEPA

71 Spiele bzw. 6.390 Spielminuten sind absolviert, die österreichische Bundesliga verabschiedet sich in ihre kurze Winterpause.

240 Tore haben die Fans, die leider zunächst nur spärlich, später dann gar nicht mehr in die Stadien durften, zu sehen bekommen. Das ergibt im Schnitt 3,4 Treffer pro Partie - wenn sich der Trend fortsetzt, ist das eine der torreichsten Saisonen der Bundesliga-Geschichte überhaupt.

Und es könnte auch eine der spannendsten Spielzeiten seit langer Zeit werden, nicht weniger als vier Teams stehen innerhalb von nur einem Punkt an der Tabellenspitze.

LAOLA1 blickt auf einen ereignisreichen Herbst zurück, hat jede Menge spannende Statistiken ausgegraben und beschäftigt sich unter anderem mit den Bad Boys, den Dauerbrennern, den Youngsters und Oldies, den Goalgettern und vielem mehr:

Die Spannung

Der Kampf an der Spitze ist so spannend wie schon sehr, sehr lange nicht mehr. Vier Teams befinden sich innerhalb von nur einem Punkt. Serienmeister Salzburg steht zwar mit den meisten Siegen an der Spitze, hat aber mehr Niederlagen kassiert als Sturm, der LASK und Rapid, die allesamt nur einen Zähler Rückstand haben. Die Grazer und der WAC haben ein Spiel weniger bestritten, die Partie in Wolfsberg wird am 17. Jänner, also eine Woche vor dem allgemeinen Start der Frühjahrssaison nachgetragen.

Was sonst noch aufgefallen ist:

  • Salzburg hat auswärts mit 13 Zählern einen Punkt mehr geholt als im heimischen Stadion.

  • Der LASK hat auf der Gugl keinen einzigen Punkt abgegeben und nur ein einziges Gegentor kassiert.

  • Die Admira ist das einzige Team, das auswärts nicht gewonnen hat.

  • Die Austria hat den längsten Negativlauf aller Teams - sie hat acht Spiele en suite nicht gewonnen.

  • Der SK Sturm hat nur fünf Gegentore kassiert und insgesamt sieben Mal zu Null gespielt.

  • Die Admira und Ried haben mit jeweils fünf Pleiten in Folge die längsten Niederlagen-Serien hingelegt.

  • Mit St. Pölten, Hartberg, der Austria, Altach und der Admira gibt es fünf Teams, die keine zwei Siege en suite einfahren konnten.

  • Die meisten Tore fallen bei Spielen der Salzburger, nämlich 4,5 im Schnitt.

  • Torarmut ist beim SK Sturm angesagt, bei Partien mit Grazer Beteiligung fallen durchschnittlich nur 2,5 Tore.
Rang Klub Spiele S U N Tore Punkte
1. Salzburg 12 8 1 3 39:15 25
2. Sturm 11 7 3 1 22:5 24
3. LASK 12 7 3 2 24:10 24
4. Rapid 12 7 3 2 26:17 24
5. WSG Tirol 12 5 2 5 18:17 17
6. WAC 11 5 1 5 22:24 16
7. St. Pölten 12 4 3 5 23:23 15
8. Hartberg 12 3 5 4 14:23 14
9. Ried 12 4 1 7 17:28 13
10. Austria 12 2 5 5 12:18 11
11. Altach 12 2 2 8 11:27 8
12. Admira 12 2 1 9 12:33 7

Die Kaderbreite

29 Spieler haben in diesem Herbst in der Bundesliga im Trikot der Admira gespielt, die Südstädter haben damit mit Abstand die meisten Kicker eingesetzt. Es folgt der LASK mit 25 Spielern, je 24 Spieler waren für Rapid, Ried und die Salzburger im Einsatz. Am wenigsten rotiert hat WSG-Coach Thomas Silberberger, der im Herbst mit nur 20 Spielern ausgekommen ist.

Die Goalgetter

Die Goalgetter
Foto: © GEPA

Sekou Koita gelingt alle 54 Spielminuten ein Tor, der Salzburg-Stürmer aus Mali besticht vor allem als Joker, hat als Einwechselspieler sechs Tore erzielt, vier weitere als Mitglied der Startelf. Dahinter folgt Patson Daka, der allerdings einige Zeit ausgefallen ist. Den dritten Rang teilen sich unter anderem - doch etwas überraschend - mit Dor Hugi und Alexander Schmidt zwei Neuzugänge des SKN St. Pölten. Schmidt ist somit auch der erfolgreichste österreichische Angreifer. Mit Johannes Eggestein vom LASK und Dejan Joveljic vom WAC sind zwei weitere Sommertransfers unter den Top 10 zu finden.

Rang Spieler Klub Tore
1. Sekou Koita Salzburg 10
2. Patson Daka Salzburg 8
3. Dor Hugi St. Pölten 7
Alexander Schmidt St. Pölten 7
Mergim Berisha Salzburg 7
6. Ercan Kara Rapid 6
Johannes Eggestein LASK 6
Dejan Joveljic WAC 6
9. Marco Grüll Ried 5
Dario Tadic Hartberg 5

Die Assistkönige

Die Assistkönige
Foto: © GEPA

WAC-Routinier Michael Liendl und Salzburg-Abgang Dominik Szoboszlai, der nach Leipzig wechselt, stehen ex aequo an der Spitze, wenn es um die meisten Torvorlagen geht. Das überrascht wenig bis gar nicht, lag dieses Duo doch am Ende der vergangenen Saison in dieser Kategorie auch schon auf den ersten beiden Plätzen. Michael Blauensteiner hat es als Verteidiger auf den vierten Rang geschafft. Enttäuschend ist die Zahl von nur vier Torvorlagen bei LASK-Motor Peter Michorl

Rang Spieler Klub Assists
1. Michael Liendl WAC 8
Dominik Szoboszlai Salzburg 8
3. Jakob Jantscher Sturm 7
4. Michael Blauensteiner St. Pölten 6
5. Majeed Ashimeru Salzburg 5
Maximilian Ullmann Rapid 5
Sascha Horvath Hartberg 5
Andreas Kuen Sturm 5
Ercan Kara Rapid 5

Die Youngster und die Oldies

Die Youngster und die Oldies
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Onurhan Babuscu war zu Allerheiligen 17 Jahre, 1 Monat und 27 Tage alt, als er für die Admira auflief und damit der jüngste eingesetzte Spieler in diesem Herbst. Ihm folgt Yusuf Demir, der bei seinem ersten Spiel für Rapid in dieser Saison 17 Jahre, 3 Monate und 9 Tage alt war. Platz drei geht an Salzburg-Talent Luka Sucic - der Kroate war bei Salzburgs 3:1 in Wolfsberg 18 Jahre und 5 Tage alt. Die jüngste Elf schickte übrigens Salzburgs Jesse Marsch bei der 1:3-Niederlage gegen Sturm aufs Feld - das Durchschnittsalter der in der Startformation befindlichen Kicker betrug 22,8 Jahre.

Das stolze Alter von 38 Jahren, 3 Monaten und 6 Tagen hatte Stefan Maierhofer bei seinem bislang letzten Spiel für die Admira. Dahinter folgt WSG-Routinier Zlatko Dedic mit 36 Jahren, 2 Monaten und 15 Tagen. Der drittälteste eingesetzte Spieler ist WAC-Profi Nemanja Rnic mit 36 Jahren, 2 Monaten und 13 Tagen. Im Schnitt 28,8 Jahre alt waren die Spieler der Hartberger Startelf beim 1:1 gegen den SK Sturm und somit das älteste Team, das in diesem Bundesliga-Herbst den Rasen betreten hat.

Die Dauerbrenner

Die Dauerbrenner
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Rapids Maximilian Ullmann ist der einzige Feldspieler, der in diesem Herbst in jeder Partie von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Feld gestanden ist. Der Oberösterreicher ist beim SCR zudem in allen acht Europacup-Partien und in allen drei Cup-Spielen in der Startelf gestanden, hat im Herbst sensationelle 2.025 Spielminuten absolviert. Die restlichen "Dauerbrenner" sind mit Austrias Patrick Pentz, Admiras Andreas Leitner, Hartbergs Rene Swete, WSG Tirols Ferdinand Oswald und Sturms Jörg Siebenhandl allesamt Torhüter.

Die Bad Boys

Die Bad Boys
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19 Mal musste in diesem Herbst ein Spieler vorzeitig in die Katakomben, weil er des Feldes verwiesen wurde. Gleich zwei Mal rein Rot sah WAC-Innenverteidiger Luka Lochoshvili. Mit Austria-Kapitän Alexander Grünwald wurde ein zweiter Spieler bereits zwei Mal ausgeschlossen - in seinem Fall waren es zwei Gelb-Rote, und kurioserweise die einzigen Ausschlüsse in seiner langen Bundesliga-Karriere, die fast 300 Partien zählt. Die meisten Gelben Karten haben sich mit je fünf Stück Roman Kerschbaum (Admira), Alain Wiss (Altach), Maximilian Hofmann (Rapid), Philipp Wiesinger (LASK), Peter Pokorny (St. Pölten), David Gugganig (WSG) und Mohamed Camara (Salzburg) abgeholt.

Die Nervenstarken

Die Nervenstarken
Foto: © GEPA

Die Bundesliga-Kicker haben - bis auf zwei Ausnahmen - vom Elferpunkt Nervenstärke bewiesen. 30 Strafstöße wurden im Herbst verhängt, 28 davon wurden verwandelt, das ergibt eine sensationelle Quote von rund 93 Prozent. Die beiden verschossenen Elfmeter gehen auf die Kappen der beiden LASK-Profis Johannes Eggestein (Altachs Martin Kobras hat gehalten) und Rene Renner (Austrias Patrick Pentz hat pariert). Die meisten Tore vom Punkt bejubelt hat Rieds Marco Grüll, der vier Mal die Nerven bewahrt hat. Ihm folgen Austrias Christoph Monschein, Wolfsbergs Michael Liendl und Salzburgs Dominik Szoboszlai mit je drei verwandelten Elfern.

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