"Kompliment an meine Mannschaft! Sie hat in der zweiten Halbzeit die Reaktion gezeigt, die wir sehen wollten", gratulierte Austria-Coach Thorsten Fink seiner Elf nach dem 3:1-Sieg gegen Mattersburg.
Dass die Veilchen nach dem 0:1-Pausenrückstand noch über drei Punkte jubeln durften, ging speziell auf das Konto von Lucas Venuto, der zwei Treffer (64., 90.) erzielte.
"Lucas hatte großen Anteil, dennoch war es ein Sieg der ganzen Mannschaft, denn alle haben Charakter gezeigt", meint der 48-Jährige.
Sieben Umstellungen
Der Deutsche schickte gegen die Burgenländer sieben neue Spieler in die Startelf. Einen großen Leistungs-Abfall merkte man zunächst dennoch nicht.
"Wir haben die ersten 20, 25 Minuten ordentlich gespielt, dann hat sich der Gegner besser eingestellt, hat gute Konter gefahren. Nach dem Rückstand war es schwierig, mit sieben Neuen Fuß zu fassen", gestand Fink.
Doch mit dem Doppeltausch Venuto für Felipe Pires und Larry Kayode für Vukojevic nach einer guten Stunde wurde die Wende eingeleitet.
Nur 180 Sekunden nach seiner Einwechslung versenkte Venuto einen Elfmeter eiskalt. Dabei war gar nicht sicher, ob der Brasilianer schießen würde, denn vor der Ausführung kam es zur Diskussion mit Raphael Holzhauser.
Die Venuto-Show:
Diskussion zwischen Venuto und Holzhauser
"Ich habe ihm gesagt: Lass mich schießen. Ich bin Stürmer und muss Tore machen. Er war sehr nett und hat mich schießen lassen", berichtete Venuto gegenüber LAOLA1 über den Inhalt der Debatte.
Für Fink war dies kein Problem. Den einen fixen Elfmeterschützen gibt es derzeit nicht. "Wir haben ja Gorgon verloren und seitdem niemanden festgelegt. Ich möchte auch nicht den Fehler machen und sagen: Du schießt. Denn das wollte ich selber als Spieler nicht. Ich habe mich schon gemeldet, wenn ich schießen wollte. Holzhauser hat sich gut gefühlt, aber auch Venuto. Das ist gut. Wer dann schießt, ist egal."
Starker Tajouri
Neben dem Ex-Grödiger zeigte Ismael Tajouri ebenfalls eine bärenstarke Leistung – schließlich hatte er bei allen drei violetten Toren seine Beine im Spiel.
Nach seinem Treffer zum Auftakt gegen St. Pölten trug er sich auch gegen den SVM in die Torschützenliste ein, erzielte das wichtige 2:1 (67.).
"Wenn mich der Trainer aufstellt, versuche ich meine Leistung zu bringen – schieße ich auch noch ein Tor, ist es umso besser", freute sich der 22-Jährige, der dem zweifachen Torschützen gleichzeitig Rosen streute:
"Lucas ist im Eins-gegen-Eins sehr gefährlich. Wir freuen uns, dass wir so einen Spieler haben. Er wird uns noch viel Freude bereiten."
Fink: "Es passt super ins System"
Freude bereitet Tajouri aktuell seinem Trainer. "Er hat wirklich toll gespielt", so Fink, der abschließend erklärt, warum der Flügelflitzer letzte Saison schlechte Karten bei ihm hatte und erneut abgegeben wurde.
"Ganz einfach: Wir hatten auf seiner Position Gorgon und ich habe Meilinger den Vorzug gegeben. Er war meiner Meinung damals weiter. Ismael hätte bei uns kaum gespielt, deswegen war es toll, dass er erneut Spielpraxis in der Bundesliga sammeln konnte. Wir haben ihn aber immer wieder beobachten lassen. Er weiß, was ich heuer von ihm verlange. Er passt super in unser System."