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Gewinner und Verlierer RB SALZBURG

Wer konnte im Herbst aufzeigen, wer blieb vieles schuldig?

Gewinner und Verlierer RB SALZBURG

Vieles ging in dieser Herbstsaison schief - und trotzdem überwintert Red Bull Salzburg als Tabellenführer.

Im Sommer verlor der Meister mit den Abgängen der Stammkräfte Peter Gulacsi, Andre Ramalho, Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer an Qualität, daraufhin verließ auch Adi Hütter das Schiff mit einem denkwürdigen Sager: "Ich bin kein Ausbildungstrainer".

Sein Nachfolger kam erstmals in der RB-Ära aus den eigenen Reihen: Liefering-Trainer Peter Zeidler wurde befördert. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte.

Europacup-Aus

Mit einer veränderten Mannschaft und viel Verletzungspech wurde abermals die Champions League in Malmö sowie zu allem Überdruss auch noch die Europa League gegen Dinamo Minsk verpasst.

Hinzu kam der schlechteste Saisonstart in der RB-Ära, als man nach zwei Niederlagen und einem Remis erst am vierten Spieltag in Ried erstmals gewann. Zeidler behielt vorerst seinen Posten.

Aber nach einer elf Spiele andauernden Serie ohne Niederlage kosteten Zeidler schließlich fünf Partien mit nur einem Sieg den Job, zumal auch jener 3:1-Erfolg gegen Sturm ein glücklicher war.

Zeidler-Aus

Es war tatsächlich kaum eine Entwicklung der Mannschaft oder eine Handschrift des Trainers zu sehen und die Verantwortlichen Christoph Freund (Sportchef) und Jochen Sauer (General Manager) hatten das Vertrauen ohnehin gänzlich verloren.

Die Causa Hinteregger, der zwei Mal von Zeidler aus dem Kader geworfen wurde, tat ihr Übriges. Bereits im Sommer war Soriano aufmüpfig (#Kinderfußball).

Interimstrainer Thomas Letsch erfüllte die Mission und blieb ohne Gegentor beim 0:0 in Mattersburg sowie dem 2:0 gegen Rapid, das die Winterkrone sicherte.

Als Favorit bei der Trainersuche gilt Niko Kovac, dessen Bestellung wohl das Ende der Rangnick-Philosophie in Salzburg bedeuten würde.

DAUERBRENNER:
Spieler Position Spielminuten Einsätze Startelf
Andreas Ulmer Verteidigung 1694 20 19
Valon Berisha Mittelfeld 1552 19 18
Naby Keita Mittelfeld 1543 18 17
Alexander Walke Tor 1530 17 17
Benno Schmitz Verteidigung 1411 16 16

Hier geht's zur kompletten Einsatzstatistik-Liste:

GEWINNER:

NABY KEITA:

Der Mittelfeldmann hatte sich schon vergangene Saison, seiner ersten in Salzburg, etabliert, aber in diesem Herbst noch einmal einen Step gemacht. Neben Jonatan Soriano ist Keita der absolute Schlüsselspieler dieser Mannschaft. Noch mehr: Keita ist das wichtige Bindeglied zu Soriano in die Spitze und wohl aktuell der beste Fußballer in der Liga.

ALEXANDER WALKE:

Ging als Nummer zwei in die Saison, nachdem Cican Stankovic verpflichtet wurde und Peter Gulacsi den Verein Richtung Leipzig verließ. Doch als Österreichs Tormann der Saison 2014/15 Unsicherheiten zeigte und letztlich gegen die Admira zwei Mal patzte, kam es zur großen Rückkehr des 32-jährigen Deutschen. Der machte seine Sache absolut tadellos und gehört zu den besten seiner Zunft in der Liga.

PAULO MIRANDA:

Richtig gelesen. Der Brasilianer schoss zwar unglaubliche Böcke zu Saisonbeginn, doch mit Fortlauf der Zeit erfing sich der Brasilianer und spielte ab der neunten Runde alles durch. Wer als Neuzugang aus Südamerika in einer fremden Kultur solch ein Tal durchschreitet und noch im gleichen Jahr unbestrittener Stammspieler ist, ist ein Gewinner. Apropos: Auch Duje Caleta-Car macht eine gute Entwicklung. TOPSCORER:
Spieler Position Tore Assists Scorerpunkte
Jonatan Soriano Angriff 14 3 17
Naby Keita Mittelfeld 8 6 14
Takumi Minamino Mittelfeld 7 2 9
Omer Damari Angriff 4 3 7
Valon Berisha Mittelfeld 2 4 6

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VERLIERER:

MARTIN HINTEREGGER:

Sportlich wie unsportlich ein Herbst zum Vergessen. Auf dem Rasen konnte der Innenverteidiger auch wegen einer langwierigen Verletzung nicht überzeugen, abseits leistete er sich einiges: Erst flog der Kärntner unerlaubt nach Köln, um sich mit Gladbach zu treffen. Dann fand er nach dem Spiel gegen Grödig nicht den Weg nach Hause und schlief im Trainingszentrum. Eines Teamspielers absolut unwürdig.

HAVARD NIELSEN:

Der Norweger kam nach einem Leihjahr aus Braunschweig zurück und hatte sich acht Tore in der zweiten deutschen Bundesliga auf die Visitenkarte geschrieben. Das zeigte in Salzburg keine Wirkung, der 22-Jährige spielte nur eine kleine Nebenrolle in diesem Herbst. Logische Konsequenz: Ein halbes Jahr vor Vertragsende wechselt der Offensivmann nach Freiburg zurück in die zweite deutsche Liga.

CICAN STANKOVIC:

Kam als neue Nummer 1 nach Salzburg und entwickelte sich seither zurück. Bekam im letzten Spiel gegen Rapid noch einmal die Chance, sich ob einer Verletzung von Walke zu beweisen, hielt auch die Null, zeigte sich aber auch nach eigener Aussage unsicher. Will sich mit den Verantwortlichen zusammensetzen, um Möglichkeiten für mehr Spielpraxis zu evaluieren. Die einzige Antwort, die er hören wird: Er muss sich in Salzburg durchbeißen.

BAD BOYS:
Spieler Position Gelbe Karten Gelb-Rot Rot
Christian Schwegler Verteidigung 4 - -
Benno Schmitz Verteidigung 4 - -
Paulo Miranda Verteidigung 3 - -
Martin Hinteregger Verteidigung 3 - -
Stefan Lainer Verteidigung 3 - -
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