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Sturm II: Thomas Hösele - ein Trainer in seiner Mitte

Er arbeitet seit fast einem Jahrzehnt für den SK Sturm Graz. Thomas Hösele ist genau dort, wo er sein will. Das trifft auch auf seinen Zweitjob zu.

Sturm II: Thomas Hösele - ein Trainer in seiner Mitte

Thomas Hösele ist keiner, der das Rampenlicht sucht. Dabei ist er durchaus etwas Besonderes. Er hat seit fast fünf Jahren denselben Job. Ist sogar schon seit fast einem Jahrzehnt beim Verein. Und das als Trainer!

"Ah, okay, schön", sagt der Steirer abgeklärt, als er erfährt, der dienstälteste Trainer der Admiral 2. Liga zu sein.

Beim Interview mit LAOLA1 wirkt der 53-Jährige ein klein wenig angespannt. Nur selten kommt ihm ein Lächeln über die Lippen. Klar, er ist es nicht gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen, Scheinwerfer auf sich gerichtet zu haben. Hösele ist ein Mann aus der 2. Reihe. Und es gefällt ihm.

"Ich habe im Entwicklungsbereich meine Stärken"

Im Jänner 2013 heuerte er als U18-Trainer beim SK Sturm an. Fünf Jahre später rückte er zum Chefcoach der Amateure auf. Im Sommer führte er die zweite Mannschaft der Grazer in die Admiral 2. Liga.

"Ich fühle mich hier unglaublich wohl", sagt er. Und man glaubt es ihm. Es ist keine Floskel, wie sie gerne mal aus Verlegenheit ausgepackt wird, weil man ja schwer sagen kann, dass man längst mit einem anderen Klub verhandelt, auf eine Einigung hofft und eigentlich weg will.

Hösele ist längst angekommen, ist genau dort, wo er sein will. "Ich bin während meiner ganzen Trainer-Tätigkeit bisher im Entwicklungs- und Ausbildungsbereich. Ich glaube, dass ich da meine Stärken habe", sagt er.

Er erzählt: "Solange ich denken kann, hat mich Fußball immer fasziniert. Das hat mich nie losgelassen. Ich war selbst Bundesliga-Spieler, allerdings mit nicht so vielen Spielen. Am Ende meiner aktiven Karriere bin ich zeitgleich Nachwuchstrainer geworden."

Vergangenheit beim GAK und in Salzburg

Gekickt hat er beim GAK, auch seine ersten Trainersporen hat er sich beim GAK verdient. Wie man den Switch vom GAK zu Sturm schaffe?

GAK gegen Sturm II, Samstag, 14:30 Uhr, im kostenlosen LIVE-Stream >>>

"Das geht relativ einfach. Außerdem gab es eine Station dazwischen. Ich bin als aktiver Spieler beim GAK groß geworden, war dann Trainer in der GAK-Akademie und bei den Profis, danach hat mich mein Weg über Red Bull Salzburg zu Sturm geführt", berichtet er.

Ein Jahr lang hat Hösele in Salzburg gearbeitet. Vor allem für seine Verhältnisse eine sehr, sehr kurze Zeit.

Ob er denn als Trainer nie größere Ziele gehabt habe? "Klarerweise hegt man irgendwann den Gedanken, dass man den Schritt ins Ausland oder die Bundesliga machen könnte", sagt er. Der Erkenntnisgewinn, dass er als Entwickler junger Spieler perfekt aufgehoben ist, sei "ein Prozess" gewesen.

"Ich sehe mich auch in Zukunft in dieser Rolle", stellt er klar.

Erzieher am HIB Liebenau

Doch Hösele hat noch einen zweiten Job. Er arbeitet als Erzieher am HIB Liebenau. Eine Schule, die viele Grazer Nachwuchskicker besuchen.

"Ich arbeite dort ein bis zwei Mal in der Woche. Das passt ganz gut, weil einige Spieler im Internat sind. Es ergeben sich Möglichkeiten für Gespräche abseits des Platzes und der Kabine. Man lernt den Spieler von seiner privaten Seite kennen, weiß um die schulischen Belastungen Bescheid", so Hösele.

Was macht für ihn einen guten Trainer aus? "Das entsprechende Fachwissen ist recht einfach zu erlernen. Ganz wichtig ist der entsprechende Umgang mit den Spielern, vor allem mit jenen, die nicht in der ersten Elf stehen. Es geht darum, jeden einzelnen bestmöglich zu begleiten und unterstützen", sagt der Sturm-II-Coach.

Inzwischen sind – nicht zuletzt aufgrund der hohen Dichte steirischer Vereine – gefühlt die Hälfte der Zweitliga-Kicker durch seine Hände gegangen. Viele weitere werden folgen, denn so schnell wechselt Hösele seinen Job nicht…


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