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Eine Spieltags-Tour durch London

Das ÖFB-Team fährt im Achtelfinale in eine der größten Metropolen der Welt.

Eine Spieltags-Tour durch London Foto: © getty

Bukarest und Amsterdam haben Glück gebracht, jetzt geht es nach London!

Das erste K.o.-Spiel der österreichischen EM-Geschichte treibt das ÖFB-Team in eine der größten Metropolen der Welt, die touristisch mehr zu bieten hat, als in einen Artikel passen würde.

Trotzdem gibt es bei LAOLA1 im Tourismus-Fokus auch für den dritten Spielort Österreichs, der voraussichtlich auch das EM-Finale beherbergen wird, eine kleine Spieltags-Tour. Welche der weltberühmten Touristen-Attraktionen sich easy in einer Fuß-Tour durch die Innenstadt erreichen lassen? Hier erfährt ihr es:

1. Stamford Bridge

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Wir beginnen unsere Tour im Namen des Fußballs! Welcher Londoner Fußballklub euch auch immer am sympathischsten ist: Mit dem FC Chelsea besucht man hier immerhin den amtierenden Champions-League-Sieger, dessen Spielstätte sehr zentral gelegen ist. Ironischerweise befindet sich die Arena gar nicht im Stadteil Chelsea, sondern in Fulham - Craven Cottage des FC Fulham befindet sich nur 2,5 Kilometer weiter westlich und lässt sich ebenfalls leicht zu Fuß besuchen. Nachdem hier zuerst kein Fußball gespielt wurde, änderte sich das zur Jahrhundertwende - vom 18. auf das 19. Jahrhundert wohlgemerkt, denn die ursprüngliche Stamford Bridge hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Ursprünglich wurde dem FC Fulham zuerst angeboten, in die Stamford Bridge einzuziehen, der Verein lehnte jedoch ab. So spielt nun Chelsea seit mittlerweile 116 Jahren hier.

2. Buckingham Palace (4,8km)

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God save the Queen! Vor jedem England-Spiel ist die Hymne ein Fixpunkt, der jedem Fußballfan klar macht, dass gleich englischer Kick angesagt ist. Die besungene, schon etwas ältere Dame hat ihren Sitz hier, auch große Staatsbesuche finden im Buckingham Palace statt. Das Innere ist übrigens nur von Mai bis September zu besichtigen, aber eine der wichtigsten Attraktionen spielt sich ohnehin auf der Außenseite ab: Die Wachablöse der königlichen Infanterie.

3. St. James's Park

Auch in dieser Tour darf der Besuch eines Parks nicht fehlen. Der St. James's Park bietet sich aufgrund seiner zentralen Lage, gleich beim Buckingham Palace und in Sichtweite zum London Eye besonders gut an. Speziell Tierfreunde können hier einiges beobachten: Etwa die Pelikane, die seit über 400 Jahren in diesem Park wohnen und einst als Geschenk des russischen Botschafters an König Charles II. fungierten. Oder die zahlreichen Grauhörnchen. Trotz seiner guten Lage ist er auch kein klassischer Touristen-Anlaufplatz und damit selten überfüllt.

4. Big Ben (1km)

Was wäre ein Besuch Londons ohne den Big Ben? Der Uhrturm ist der Inbegriff einer Londoner Sehenswürdigkeit. Dabei bezieht sich der Name eigentlich nur auf die größte der fünf Glocken, die sich im Turm befinden - der Turm selbst heißt seit 2012 "Elizabeth Tower", anlässlich des diamantenen Thronjubiläums der Königin. Besucher müssen sich ohnehin mit der Ansicht des 96 Meter hohen Turms begnügen, denn Touren ins Innere dürfen seit 2010 nur mehr britische Staatsbürger mitmachen.

5. London Eye (1km)

Das "London Eye" wurde zwar erst im Jahr 2000 eröffnet, hat sich aber schnell zu einem absoluten Wahrzeichen der Stadt hochgeschaukelt - dabei sollte es ursprünglich eine temporäre Einrichtung für fünf Jahre sein. Mit 135 Metern ist es das größte Riesenrad Europas und das viertgrößte der Welt, bei gutem Wetter beträgt die Weitsicht bis zu 40 Kilometer. Diese Aussicht lässt sich auch besonders lang genießen, denn das Rad bewegt sich nur mit einem Stundenkilometer und hält gar nur für Rollstuhlfahrer an, der Rest muss bei laufendem Betrieb einsteigen.

6. The Shard (2,7km)

Eine der neueren Attraktionen Londons ist "The Shard" ("Der Splitter"), seines Zeichens der höchste Wolkenkratzer Westeuropas, der erst 2013 eröffnet wurde. 11.000 Glas-Paneele zieren die Front des pyramidenförmigen, 310 Meter hohen Gebäudes - ein Albtraum für die 17 Fensterputzer, die satte drei Monate für einen vollständigen Reinigungsdurchgang benötigen. Und die Fenster sollten schön sauber bleiben, um den höchsten Ausblick über London garantieren zu können. Die Aussichtsplattform liegt zwischen dem 68. und 72. Stock, immer noch in 224 Metern Höhe. Kuriose Anekdote: Beim Bau verirrte sich ein Fuchs in den 68. Stock, der sich von Essensresten der Bauarbeiter ernährte. Er wurde später freigelassen, aber zum heimlichen Maskottchen des Gebäudes - darum gibt es im Souvenirshop Plüschfüchse zu kaufen.

7. Tower Bridge (1,2km)

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Ein weiterer Klassiker jeder London-Tour: Die berühmteste Brücke über die Themse, in London selbst die östlichste Überquerung über den großen Fluss und gleich neben dem Tower of London - der namensgebende Aspekt. Ihre beiden charakteristischen Türme haben damit nichts zu tun. In denen verbirgt sich übrigens einiges: Etwa ein Museum und der alte Maschinenraum, alles von Touristen zu besichtigen. Bei den oberen beiden Brücken handelt es sich um Fußgänger-Übergänge, einer davon ist mit einem Glasboden ausgestattet und nur etwas für Schwindelfreie, geht es doch über 40 Meter nach unten. Die Tower Bridge ist übrigens immer noch eine wichtige Verkehrsader, über die täglich etwa 40.000 Autos fahren.

8. Sky Garden (1km)

Das Hochhaus an der 20 Fenchurch Street wird allgemein auch als "The Walkie-Talkie" bezeichnet und polarisiert mit seiner Form. 2015 wurde das 160 Meter hohe Gebäude mit dem "Carbuncle Cup" für das hässlichste Gebäude des Vereinigten Königreichs ausgezeichnet. Aber das ist dem Besucher nicht so wichtig, denn der kommt höchstwahrscheinlich für eine Attraktion im Inneren: Den "Sky Garden", Londons höchstgelegenem Park auf der Dachterasse. Er zieht sich über drei Etagen und ist gratis öffentlich zugänglich. Der Garten ist rundum verglast und bietet damit einen Blick auf sämtliche Sehenswürdigkeiten der Stadt.

9. Wembley-Stadion (15km)

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Besuchswürdige Fußball-Stadien hat London in Hülle und Fülle zu bieten - Anlass genug für einen eigenen Artikel. Müsste sich der geneigte London-Besucher entscheiden, müsste die Wahl aber auf das Wembley fallen. Nicht nur, weil es ja der Spielort des Achtelfinales Italien-Österreich sowie später des EM-Finales ist: Mit einer Kapazität von knapp 90.000 Zuschauern ist das neue Wembley hinter Barcelonas Camp Nou auch das zweitgrößte Fußballstadion Europas. Die sporthistorische Geschichte, die mit diesem Schauplatz verbunden ist, ist enorm - wenngleich das alte Wembley seit 2003 nicht mehr existiert. Auch das neue Wembley, übrigens rund zweimal so groß und viermal so hoch wie der alte Bau, war in seiner kurzen Geschichte trotzdem schon Schauplatz von zwei CL-Finali (2024 folgt ein drittes), der olympischen Spiele 2012 und zahlreicher anderer sportlicher Großevents. Selbst die NFL gastiert regelmäßig hier. Leider muss wohl öffentlich angereist werden, denn zum nicht gerade zentral gelegenen Stadion sind es aus der Innenstadt rund 15 Kilometer.

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