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Betis Sevilla: Mit Bio-Fußball zum Erfolg

Mit dem Projekt "Forever Green" will der spanische Klub klimaneutral werden. Dafür schloss man sich auch dem UN-Programm "Climate Neutral Now" an.

Betis Sevilla: Mit Bio-Fußball zum Erfolg Foto: © getty

Flutlicht, Rasenheizung, Bewässerung und Tonnen von Müll nach dem Abpfiff.

Die Ökobilanz eines Fußballspiels ist in Zeiten des Klimawandels und schwindender Ressourcen verheerend.

Der spanische Erstligist Betis Sevilla zeigt allerdings, dass man sich nicht hilflos seinem Schicksal ergeben muss und kann so auch ein Vorbild für die Vereine in der heimischen Admiral Bundesliga sein.

"Forever Green" und Klimaneutralität

Mit seinem Projekt "Forever Green“ hat es sich der Verein aus Andalusien zum Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden.

Real Betis Balompie, wie der Traditionsklub aus Sevilla mit vollem Namen heißt, ist zudem Teil des UN-Programmes "Climate Neutral Now" und will bei weiteren Akteuren für diese Verpflichtung zur CO2-Neutralität bis zur Jahrhundertmitte werben.

Erstes nachhaltiges Fußballspiel

Bisheriger Höhepunkt des Projekts war im März das Ligaspiel gegen Athletic Bilbao, bei dem der Verein es sich zum Ziel setzte, das erste nachhaltige Fußballspiel zu organisieren.

Im Vorfeld des Spiels wurden die Fans aufgerufen, umweltfreundliche Transportmittel zu nutzen, um ins Estadio Benito Villamarin zu fahren. Dazu bot der Klub Rabatte bei der Anmietung von E-Bikes und E-Rollern.

Die Zuschauer wurden außerdem dazu angehalten, die Reste der konsumierten Speisen nicht wie bisher einfach wegzuschmeißen, sondern in den 10.000 vom Verein zur Verfügung gestellten Pappbechern zu sammeln und nach Abpfiff abzugeben, damit die Reste als Düngemittel verwendet werden können.

Die Spieler von Betis tragen mittlerweile auch Trikots aus wiederverwertbaren Materialien. Plastikflaschen sind schon längst vom Klubgelände verbannt. Jeder Spieler hat eine eigene Flasche, die immer wieder verwendet wird.

Solidarität und soziale Verantwortung  

Im Gegensatz zum Stadtrivalen FC Sevilla galt Betis schon immer als Klub der kleinen Leute. Solidarität und soziale Verantwortung gehören hier für die Klubverantwortlichen einfach dazu und auch alle Spieler stehen hinter "Forever Green".

Über 50 Unternehmen oder Organisationen haben sich anderthalb Jahre nach der Gründung bereits in irgendeiner Form an "Forever Green" angedockt. Der Verein trat zuletzt auch beim Weltklimagipfel in Glasgow auf.

Von GSBS, einer internationalen Aufpasser-NGO für Nachhaltigkeit in der Sportindustrie, erhielt er die Auszeichnung für die Beste Umweltperformance 2021.

Trotz dem Einsatz für mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität kommt auch der sportliche Erfolg nicht zu kurz. In der Liga kämpft der Verein um die Qualifikation zur UEFA Champions League und im Pokal sicherte sich die Mannschaft von Trainerlegende Manuel Pellegrini in der abgelaufenen Spielzeit den Titel.

Es bleibt abzuwarten, ob andere Vereine nachziehen und wir zeitnah vielleicht auch das erste klimaneutrale Wiener Derby erleben werden. 

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