news

Der "Ronaldo-Effekt" für die Klubs

CR7 hebt seine Vereine auch wirtschaftlich auf ein neues Level:

Der Foto: © getty

Cristiano Ronaldo hat scheinbar genug von Manchester United und peilt nach seiner einjährigen Rückkehr den Abschied aus dem Old Trafford an.

Der 37-jährige Portugiese wird bei zahlreichen Vereinen wie Paris St. Germain, Bayern München, Chelsea und sogar dem FC Barcelona gehandelt.

In der vergangenen Saison zeigte der fünffache Weltfußballer, dass er gerade in den entscheidenden Spielen weiterhin zu Höchstleistungen imstande ist. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Oliver Kahn, erklärte dazu: "So sehr ich Cristiano Ronaldo als einen der Größten schätze: Ein Transfer würde nicht in unsere Philosophie passen." 

Doch abgesehen von seinem Alter und seiner sportlichen Leistungsfähigkeit: Würde sich ein Transfer nicht allein schon aus wirtschaftlicher Hinsicht lohnen?

Das soll Ronaldo verdienen

Cristiano Ronaldo ist lange schon nicht mehr nur Fußballspieler, sondern auch Unternehmer. Seine geschäftlichen Vorhaben reichen von einem Unterwäsche-Label bis hin zu eigenen Hotels.

Allerdings lässt sich der Portugiese auch seinen Auftritt als Fußballer fürstlich entlohnen. Aktuell verdient er bei seinem Arbeitgeber Manchester United wohl rund 29 Millionen Euro netto pro Jahr.

Das kostet ein Ronaldo-Transfer

Um zu verstehen, was ein Transfer von CR7 aus wirtschaftlicher Sicht bedeutet, lohnt sich der Blick auf seinen Wechsel von Real Madrid zu Juventus Turin im Jahr 2018.

Unglaubliche 117 Millionen Euro ließ sich die, damals mit 300 Millionen Euro verschuldete, "Alte Dame" den Transfer von Ronaldo kosten. Hinzu kam ein Vertrag über 4 Jahre, der ihm bis zu seinem Wechsel im August 2021 30 Millionen Euro netto pro Saison garantierte.

Gewaltiger Return of Investment

Der heiß ersehnte Champions-League-Titel sprang dabei zwar nicht heraus, doch in finanzieller Hinsicht lohnte sich der Transfer, trotz großer Zweifel zu Beginn, definitiv.

Im Geschäftsjahr 2017/18 – also vor Ronaldos Ankunft – machte Juventus laut „GQ Italia“ einen Umsatz von 126 Millionen. Im ersten Jahr mit Ronaldo waren es 170 Millionen. Der Klub hatte also, auch dank dem Ronaldo-Effekt, 48 Millionen Euro mehr eingenommen als im Vorjahr. 

Ronaldo sorgt für Wachstum

Allein in den ersten vier Wochen nach Bekanntgabe des Ronaldo-Transfers gewann Juventus 350.000 neue Follower auf Twitter, 500.000 neue Follower auf YouTube, 1,7 Millionen neue Follower auf Facebook und unglaubliche 3,5 Millionen Follower auf Instagram.  Gleichzeitig stieg der Aktienkurs von Juventus Turin um über 30 Prozent – ein Plus von 212 Millionen Euro.

In den ersten 24 Stunden nach dem Transfer wurden 520.000 Ronaldo Jerseys verkauft. Nach fünf Werkstagen waren die Trikots mit der Nummer sieben für die komplette Saison 2018/19 ausverkauft. Experten erklärten, der Transfer habe sich bereits nach 15 Monaten für den Verein komplett amortisiert.

Begehrteste Person auf Instagram

Mit 465 Millionen Followern auf Instagram ist CR7 die Nummer 1 weltweit. Das sind fast 14-mal so viele wie jene des FC Bayern (33,3 Mio. Follower). Dadurch bietet er die Möglichkeit, die Partner des Vereins auf seinen Kanälen in die Welt hinauszutragen.

Wie scharf die Sponsoren auf die Zusammenarbeit sind, zeigte sich auch bei Juventus Turin. Trikotausrüster Adidas soll sein Sponsoring für die "Alte Dame" damals von 23 auf 51 Millionen Euro mehr als verdoppelt haben. Den Bekanntheitsgrad von Ronaldo unterstreicht auch nochmal eine Studie des Forschungs- und Beratungsunternehmens Nielsen Sport. Diese besagt, dass über 80 Prozent der Weltbevölkerung den Portugiesen kennen.

Mit seiner Strahlkraft und seinem Glamour bringt Cristiano Ronaldo also alles mit, um einen Verein wirtschaftlich auf ein neues Level zu bringen. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Entscheider der Topvereine ihre Entscheidung allein darauf basieren oder ob die sportliche Komponente dann nicht doch entscheidender ist.

Kommentare