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ÖSV-Asse wollen in Garmisch nachlegen

ÖSV-Asse wollen in Garmisch nachlegen

Die Weichen für den vierten Tournee-Sieg in Folge sind gestellt, nun will die in Oberstdorf dominierende ÖSV-Troika am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen nachlegen.

Die beste Ausgangsposition hat derzeit Gregor Schlierenzauer, der Auftaktsieger geht mit 18,1 Punkten Vorsprung in das Neujahrsspringen.

Dem Tiroler fehlt der Tournee-Titel noch, seine ersten Verfolger Andreas Kofler und Thomas Morgenstern (19 Punkte Rückstand) haben die Traditionsserie, die am Samstag mit der Qualifikation fortgesetzt wurde, bereits gewonnen.

"Wollen das Ding gewinnen"


ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner zollte seinem Toptrio für die Galavorstellung unter widrigsten Umständen Respekt. "Sie haben sich von nichts ablenken lassen. Sie können in der schwierigsten Situation ihr Bestes abrufen", bemerkte Pointner.

Natürlich sei seine Truppe jetzt mehr denn je Tourneefavorit, aber man dürfe sich nie zu sicher sein, schränkte er ein. Dennoch sei die Devise klar: "Wir wollen das Ding gewinnen."

Schlierenzauer will wegen der Erfahrungen des turbulenten Auftaktes und vergangener Tourneen von einer Vorentscheidung noch nichts wissen.

"Man hat gesehen, wie schnell es gehen kann. Jetzt daran zu denken, lohnt sich nicht. Ich werde so weitermachen und mich auch durch meinen Vorsprung nicht aus dem Konzept bringen lassen, denn natürlich ist noch überhaupt nichts entschieden", sagte der 21-jährige Tiroler nach seinem insgesamt sechsten Tournee-Tagessieg.

Gute Erinnerungen

Er habe aus dem Wechselbad der Gefühle mit einem schlechten, schließlich aber annullierten Sprung, sowie späterer zweimaliger Höchstweite bei anhaltend schwierigen Bedingung viel Positives nach Garmisch mitgenommen.

"Der Sieg gibt mir natürlich unglaublich viel Selbstvertrauen und bestätigt, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde", betonte er.

An die zweite Tournee-Station hat Schlierenzauer gute Erinnerungen, auf der Olympiaschanze siegt er bereits 2008 und 2010. Bei der jüngsten, windbeeinträchtigten Auflage war er verletzungsbedingt nicht dabei.

Wind stoppt Kofler

Seinen beiden Teamkollegen Kofler und Morgenstern fehlt Garmisch hingegen noch auf ihrer Siegesliste. Weltcup-Spitzenreiter Kofler war in Oberstdorf von Schlierenzauer noch abgefangen worden, ärgerte sich darüber aber nicht. Schließlich musste er seinen Finalsprung wegen einer Windböe frühzeitig abbrechen, um nicht in Sturzgefahr zu geraten.

"Ich bin froh, dass ich noch sicher landen konnte und alles so gut ausgegangen ist. Ich bin zufrieden, einen guten Start hingelegt zu haben", betonte der vierfache Saisonsieger und blickte freudig in Richtung zweites Tournee-Springen. "Ich freue mich auf Partenkirchen und ein hoffentlich spannendes Duell", so Kofler.

Kaum Wind für Garmisch

Tournee- und Oberstdorf-Titelverteidiger Morgenstern konnte mit Platz drei, den er lediglich 0,3 Punkte vor dem Deutschen Severin Freund sicherstellte, gut leben. Hatte er doch in der Qualifikation einen Sturz nur in extremis vermeiden können und sich dabei leicht am linken Ellbogen verletzt.

"Ich bin von Sprung zu Sprung immer besser reingekommen. Das Resultat ist natürlich gut für mein Selbstvertrauen", sagte der Kärntner und drückte seine Hoffnung auf Wetterbesserung aus. "Vielleicht wird es im neuen Jahr ja etwas leichter." Tatsächlich verheißen die Prognosen für den Neujahrstagnachmittag das Ende der Niederschläge und kaum Wind.

Hilde schwer gestürzt

Aus internationaler Sicht hielten Freund, der Japaner Daiki Ito und der norwegische Mitfavorit Anders Bardal den Abstand zum Duo Kofler/Morgenstern unter zehn Punkten. Einige Sieganwärter sind aber wohl bereits aus dem Rennen. Etwa Garmisch-Vorjahressieger Simon Ammann (12.) mit fast 50 und der Pole Kamil Stoch mit über 60 Punkten Rückstand auf Schlierenzauer.

Auch die restlichen Österreicher schöpften ihr hohes Potenzial nicht aus. David Zauner, Manuel Fettner und Martin Koch landeten allesamt außerhalb der Top 20. Der ehemalige Tournee-Sieger Wolfgang Loitzl verpasste sogar die Qualifikation für den Finaldurchgang.

Saisonaus für Hilde

Viel ärger erwischte es aber Tom Hilde, der im zweiten Durchgang schwer stürzte. Für den Norweger ist die Saison vorzeitig beendet.

Wie der norwegische TV-Sender "NRK" berichtet, brach sich der 24-Jährige den achten Wirbel der Wirbelsäule. "Das ist das Schlimmste, was passieren konnte. Die Saison ist für ihn natürlich gelaufen", so sein Nationaltrainer Alexander Stöckl.

Verletzungen des Nervensystems sollen laut Medienberichten glücklicherweise nicht diagnostiziert worden sein.