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Entwarnung bei Ammann: "Er ist ansprechbar"

Entwarnung bei Ammann:

Entgeisterte Blicke an der Paul-Außerleitner-Schanze.

Wenige Minuten, bevor Michael Hayböck und Stefan Kraft 20.000 Fans wieder zu Begeisterungsstürmen hinrissen, stockte allen der Atem.

Simon Ammann war schwer gestürzt. Schon wieder.

Der Schweizer, der mit einer Bruchlandung in Oberstdorf frühzeitig alle Chancen auf den so heiß ersehnten ersten Sieg bei der Vierschanzen-Tournee vergab, machte erneut auf unliebsame Weise Bekanntschaft mit dem harten Untergrund einer Skisprungschanze.

Blutüberströmt abtransportiert

Nachdem der 33-Jährige im zweiten Durchgang noch einmal voll riskierte und dem Publikum einen 136m-Satz präsentierte, verlor er neuerlich die Balance.

Direkt nach seinem Aufprall mit dem Kopf verlor der 33-Jährige das Bewusstsein. Blutüberströmt wurde er binnen weniger Minuten mit dem Rettungswagen abtransportiert.

Parallelen zum ersten Sturz

"Der Sturz war ähnlich wie der erste", zeigte sich TV-Experte und Ex-Weltklasse-Skispringer Martin Schmitt im Gespräch mit LAOLA1 noch sichtlich geschockt.

Den Grund für den Sturz ortet der Deutsche im immer wieder wackeligen Aufsprung des vierfachen Olympiasiegers sowie der Bodenbeschaffenheit. "Er hat manchmal leichte Probleme bei der Landung. Hier war es speziell im zweiten Durchgang glatt. Dann gehen die Ski schnell weg und man liegt auch schon."

Erschwerend hinzu kommt das Material, das nicht primär für solche Landungen entwickelt wurde. „Das Schuh-Bindungs-System ist auf eine gute Flugphase ausgerichtet und nicht auf eine gute Landung“, weiß Schmitt um die Achillesferse des Systems.

"Er ist wieder ansprechbar"

Nur wenige Minuten nach dem Ende des Wettkampfs folgte glücklicherweise Entwarnung. „Er ist wieder ansprechbar“, erklärte FIS-Renndirektor Walter Hofer auf Nachfrage von LAOLA1. Der Kärntner erklärte, dass der Schweizer Altmeister verhältnismäßig glimpflich davon gekommen war, Rücken und Wirbelsäule blieben heil.

Schwere Abschürfungen im Gesicht und Prellungen sollten die einzigen Verletzungen des Eidgenossen bleiben. Das Schweizer Team ließ wenig später verkünden, dass sich sein Topstar „in einem stabilen Zustand“ befindet. Ammann kann Arme und Beine bewegen, wird aber zumindest eine Nacht im Krankenhaus in Schwarzach bleiben, „weil die Ärzte ihn beobachten wollen“.

Wann der Altmeister wieder einsatzbereit ist, steht vorerst noch in den Sternen.


Aus Bischofshofen berichtet Christoph Nister