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Dem Biathlon droht ein Dopingskandal

Dem Biathlon droht ein Dopingskandal

Es sind Worte, die eine ganze Sportart schaudern lassen.

"Wir haben mehrere positive Proben von Athleten aus unterschiedlichen Nationen", erklärte Anders Besseberg dem norwegischen Sender "NRK".

Besseberg ist Präsident der Internationalen Biathlon-Union und bestätigte damit Befürchtungen, die bereits im Dezember hinter vorgehaltener Hand die Runde machten.

Neue Tests, alte Proben

Der Norweger erklärte, dass man den Dopingsündern aufgrund neuartiger Testmethoden auf die Schliche kam.

Die Proben waren ursprünglich negativ, inzwischen habe man jedoch technische Hilfsmittel, mit denen man den Betrügern einen Schritt näher kam.

Vorerst keine Details

Bei welchem Bewerb die positiven Proben genommen wurden und wie die betroffenen Athleten dopten, wollte der 66-Jährige vorerst nicht kommentieren.

"Es wird eine Pressemitteilung geben", kündigte er an. Wann diese erfolgt, ist ebenfalls unklar, erwartet wird sie in der nächsten Woche.

 

Doping im Biathlon - schon wieder

Im Biathlon-Lager geht nun die Angst um, das Rätselraten ist groß. Für den Sport ist es eine Katastrophe, zumal die Loipenjäger in der jüngeren Vergangenheit mehrfach für Positiv-Schlagzeilen im negativen Sinne sorgten.

Noch in bester Erinnerung ist der Dopingschock, für den die Russen vor wenigen Jahren sorgten. Dmitry Yaroshenko, Olga Medvedtseva und Ekaterina Iourieva wurden allesamt im Dezember 2008 überführt.

Viel zu viele Dopingfälle

Kurz vor Olympia in Sotschi der nächste Nackenschlag, als mit Irina Starykh und neuerlich Iourieva den Fahndern ins Netz gingen.

Bei den Spielen selbst war es dann die Deutsche Evi Sachenbacher-Stehle, die für einen positiven Test sorgte, ehe zu Saisonbeginn mit Alexander Loginov als Betrüger enttarnt wurde.

Am Sonntag folgte nun die nächste Hiobsbotschaft, die eine ganze Sportart schaudern lässt.

UPDATE:

Norwegische Medien nennen Namen in der aktuellen Doping-Cause. Demnach handelt es sich bei den Betrügern um den Russen Alexander Loginov und den Ukrainer Sergei Sednev.

Der Personalie Loginov überrascht insofern, da der Fall des 22-Jährigen, seines Zeichens vierfacher Junioren-Weltmeister, schon bekannt war. Auch seine B-Probe soll demnach positiv sein.

Sednev gewann mit der ukrainischen Staffel WM-Bronze 2011, spielte in der jüngeren Vergangenheit allerdings keine große Rolle im Biathlon und hat in der laufenden Saison lediglich einen 83. Platz (Einzel in Östersund) zu Buche stehen.


Christoph Nister