Es folgten Georg Streitberger (12.), Matthias Mayer (14.), Florian Scheiber (15.), Hannes Reichelt (17.), Klaus Kröll (20.), Joachim Puchner (25.) und Romed Baumann (26.).

Österreichs Speed-Truppe muss damit weiter auf den ersten Sieg seit 29. Dezember 2012 warten.

Ärger beim ÖSV-Boss

Dass die Österreicher schön langsam einen Gröden-Komplex zu haben scheinen, beobachtete auch ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel live vor Ort.

"Hier in Gröden braucht man eine ganz eigene Art skizufahren. Und bei der waren wir zwar mannschaftlich geschlossen, aber leider geschlossen hinten", sagte der Tiroler.

Bei der nächsten Abfahrt kommende Woche in Bormio würde die Welt aber sicher wieder anders ausschauen.

"In Bormio herrschen ganz andere Verhältnisse. Da braucht man Mut und Kondition, das liegt uns", meinte Schröcksnadel zuversichtlich.

In Gröden war man auch 2012 - allerdings bei einer Wetter-Lotterie auf verkürzter Strecke - in ein Debakel gelaufen, in dem Puchner als Bester 13. gewesen war.

Kröll noch nicht besorgt

Die Meinung der Athleten deckte sich mit jener von Schröcksnadel.

Die kollektive Schwäche in Gröden sei laut Kröll "interessant und rätselhaft", aber keinesfalls besorgniserregend.

"Das war eine Woche zum Abhaken hier. Aber wir dürfen uns nicht nervös machen lassen. Wir sind gut drauf", meinte Kröll angesichts von sechs Podestergebnissen in den vier Überseerennen zum Saisonstart.

Debakel hat sich angekündigt

Streitberger fand bei der Analyse der ÖSV-Schwäche in Gröden hingegen recht klare Worte: "Wenn wir uns ehrlich sind, dann haben wir einfach zu wenig Gefühl für Gröden. Da gibt's keine Ausreden, wir fahren hier wahrscheinlich zu hart."

Streitberger nannte Michael Walchhofer als weiterhin letzten ÖSV-Fahrer, der den Anforderungen auf der Saslong gewachsen war. Walchhofer hatte in Gröden je zweimal Abfahrt und Super-G gewonnen.

Da sich das ÖSV-Debakel bereits in den Trainings angedeutet hatte, hielt sich die Überraschung in Grenzen.

Auch bei Franz, der ebenfalls ganz schnell seinen Fokus Richtung Bormio richtete: "Da werden wir auf jeden Fall besser ausschauen."

Mit der Lizenz zum Gleiten

Im krassen Gegensatz zu den Österreichern agierte Guay, über den Streitberger meinte: "Er drückt die zahlreichen Wellen hier so gut wie kein anderer. Bei jeder Welle ist er zehn Meter kürzer in der Luft als alle anderen. Und das summiert sich halt."

Und auch Franz staunte beim Zuschauen: "Hier darfst du nicht durch die Kurven fahren, hier musst du durch die Kurven gleiten. Und das macht Guay wie kein anderer."

Guay, Abfahrts-Weltmeister 2011, wusste natürlich auch, wo und wie er seinen vierten Sieg im Weltcup fixiert hat: "Mit meiner Sprungposition hole ich viel Zeit heraus. Und meine Linie auf der Ciaslat war einfach ideal."

Auf Nummer sicher gegangen

Und das, obwohl Guay aufgrund einer Knieoperation im vergangenen Sommer erst im November erstmals auf seine Atomic-Ski gestiegen war.

Gratulationen zum Sieg nahm Guay erst an, als der letzte der 70 Starter im Ziel war.

Denn auch vergangene Saison hatte er bereits wie der sichere Sieger ausgesehen, ehe er nach einem Wetterumschwung noch von Steven Nyman und Rok Perko auf Rang drei verwiesen worden war.