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Hörl: Erste Talentprobe im Alter von 28 Jahren

Hörl: Erste Talentprobe im Alter von 28 Jahren

Ganz ehrlich: Weißt du, wievielter Wolfgang Hörl im Slalom von Kitzbühel geworden ist?

Und wer ist Wolfgang Hörl eigentlich? Bislang war der Salzburger nur eingefleischten Ski-Fans ein Begriff.

Wenig verwunderlich, waren doch bis zum Hahnenkamm-Wochenende 12. Plätze in Kitzbühel (2009) und Beaver Creek (2011) Höhepunkte seiner sportlichen Vita.

Für Schlagzeilen sorgten die erfolgreicheren Teamkollegen, Hörl wurde nur in den Ergebnislisten geführt.

Hilfe vom Mentalcoach

In Kitzbühel setzte der Techniker mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang ein Ausrufezeichen.

Damit fuhr Hörl von Rang 22 auf Platz acht vor und zu seinem besten Weltcup-Ergebnis. Es war die erste Talentprobe des ewigen Talents – mit 28 Jahren.

Ausschlaggebend war ein Gespräch mit seinem Mentalcoach Patrick Bernatzky.

„Er hat mir gesagt: Junge, pass auf! Du musst den aufgestauten Frust ablegen und Freude an der Sache haben. Zum Glück ist es aufgegangen“, strahlt Hörl im Gespräch mit LAOLA1 von einem Ohr zum anderen.

Immer wieder Rückschläge

Es war der erhoffte Befreiungsschlag, denn die letzten Wochen und Monate waren alles andere als einfach.

Im Training war er regelmäßig bei den Schnellsten dabei, im Rennen klappte es aber nur selten.

„Ich habe immer probiert mein Bestes zu geben, bin jeden Tag mit der gleichen Konsequenz angegangen. Leider hat es nach dem lässigen Saisonstart in Beaver Creek immer wieder Rückschläge gegeben.“

"War nicht das, was ich kann"

Zwar sammelte Hörl immer wieder Weltcup-Punkte, zuletzt konnte er sich aber drei Mal in Folge nicht für den zweiten Durchgang qualifizieren.

Folglich blieben ihm die hohen Startnummern. „Meine Kollegen haben niedrige Nummern, ich brauche mit Nummer 40 im ersten und im zweiten Durchgang perfekte Läufe. Wenn ich runter bremse, bin ich 20. oder 25. und das interessiert keinen.“

Ihm selbst hat es weh getan, hinterher zu fahren: „Weil es nicht das ist, was ich kann. Aber diesen Weg mit den hohen Nummern muss jeder gehen.“

Erinnerung an vergangene Tage

Als er in Kitzbühel die Nummer 49 ausgehändigt bekam, wurden Erinnerungen wach an ein Nachwuchs-Rennen, in dem er ebenfalls mit Nummer 49 nach ganz vorne fuhr.

„Das hat mich schon gepusht, aber eigentlich muss man sich in Kitzbühel nicht extra motivieren, das geht von ganz alleine.“

"Noch keine zwei perfekten Läufe"

Wie auch in Schladming, einen Ort, an den Wolfgang Hörl ebenfalls gute Erinnerungen hat.

„Der Hang liegt mir, ich bin auf der Planai schon zwei Mal zweite Laufzeit gefahren, habe in Schladming schon einige gute Läufe runtergelegt.“ Kurze Pause. „Aber noch keine zwei perfekten!“

Sollten ihm die am Dienstag gelingen, gehören ihm auch erstmals die Schlagzeilen. Einfädler-Diskussion hin oder her.

Stephan Schwabl