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"Ich habe gleich gemerkt, dass es gut passt!"

Es hat schon Tradition, dass bei Weltcup-Rennen in der Flachau Behindertensportler aus dem ÖSV-Team als Vorläufer dabei sind.

In diesem Jahr durfte Matthias Lanzinger eine gute Spur in die Hermann-Maier-Piste ziehen.

Den vielen Neuschnee war der Salzburger nicht gewohnt. „Bei uns im Training haben wir meist nur Kunstschnee-Pisten.“

"Am Start war ich ein bisserl nervös"

Deshalb war er vor seiner ersten Fahrt als Forerunner A auch „ein bisserl nervös“, aber schon nach den ersten Toren war die Unsicherheit verflogen und Lanzinger flog durch die Tore.

„Ich habe gleich gemerkt, dass es gut passt.“ Gut war auch sein Gefühl, als er unten im Ziel ankam.

Es war ein unglaubliches Feeling, schon allein wegen der vielen Leute und der sensationellen Stimmung hat es sich ausgezahlt“, so der 2008 im Super-G von Kvitfjell schwer gestürzte Abtenauer, dem danach der Unterschenkel amputiert werden musste.

Positives Feedback von Maier und Co.

Heute arbeitet der 31-Jährige an seiner zweiten Karriere – und träumt von Gold bei den Paralympics. Von den ehemaligen Teamkollegen und Konkurrenten gab es viel Anerkennung für die zweite Karriere.

„Es finden alle toll, dass ich wieder auf Rennski unterwegs bin“, freut sich Lanzinger über positives Feedback von Hermann Maier, Petra Kronberger oder Janica Kostelic.

Dass sein Siegertipp Marcel Hirscher nicht aufgehen würde, erkannte der Salomon-Pilot schon früh. „Oben hat es noch ganz gut ausgeschaut, aber er ist ein bisserl die weitere Linie gefahren und vielleicht die Spur zu schön.“

Heim-Rennen als Höhepunkt 2012

Er selbst will Mitte Jänner wieder schön, vor allem aber schnell fahren.

Dann stehen in seiner Heimatgemeinde Abtenau nämlich Weltcup-Rennen auf dem Programm.

„Slalom, Riesentorlauf und Super-G, das wird ein Mammutprogramm. Aber ich freue mich schon brutal auf meine Heimrennen, die seit über zehn Jahren gefahren werden.“

Nicht weniger Training als früher

Neben dem Heimvorteil vertraut Lanzinger vor allem auf harte Arbeit. Die Umfänge, sagt er, sind heute nicht weniger als noch vor seinem schweren Unfall.

„Eigentlich hat sich nicht viel geändert, nur die Pisten und Hänge beim Training sind nicht ganz so perfekt. Das kann man in etwa mit dem Europacup vergleichen.“

Der Vergleich mit den anderen Vorläufern und Kamerafahrer Thomas Sykora hat in Flachau jedenfalls sicher gemacht: Matthias Lanzinger ist nach wie vor schnell!

Stephan Schwabl