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SPLITTER: Die Frühlingsspiele von Sotschi

SPLITTER: Die Frühlingsspiele von Sotschi

Die Samstag-Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Sotschi bekommen nicht kleine Teile eines Meteoriten. Das Internationale Olympische Komitee hat den ursprünglichen Plan von Verantwortlichen der Region Tscheljabinsk verworfen. Am 15. Februar 2013 war über Tscheljabinsk ein Feuerball explodiert, also genau ein Jahr vor den Bewerben am Samstag. Daran hätte die Aktion erinnern sollen. "Während der Medaillenfeiern wird es keine Extra-Geschenke aus der Region geben", sagte IOC-Olympia-Direktor Gilbert Felli. Nach den Spielen sei eine Übergabe allerdings möglich.

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Marcel Hirscher hat in Sotschi vom Unfall seines Freundes und Konkurrenten Felix Neureuther erfahren, der auf dem Weg zum Flughafen in der Nähe von München mit seinem Audi A6 in die Leitplanke gekracht ist. "Felix, was machst du für Sachen?! Sieh zu, dass du rasch fit wirst. Ich drücke dir die Daumen!!! Alles Beste, freue mich auf dich", schreibt der Österreicher auf "Facebook". Neureuther blieb beim Unfall weitgehend unverletzt und wird nun am Samstag nach Sotschi fliegen.

  

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Bei den Olympischen Spielen in Sotschi hat man immer mehr das Gefühl, als hätte man es mit Schnee- und Eisspielen in sommerlichen Gefilden zu tun. Dass bei den frühlingshaften Temperaturen zahlreiche männliche Langläufer über 15 Kilometer klassisch am Freitag kurzärmelig antraten, war schon etwas überraschend. Dass der Norweger Chris Andre Jespersen aber sogar in kurzer Hose zu Rang sechs lief, sorgte wirklich für Aufsehen.

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Die britische Skirennläuferin Chemmy Alcott hat immer ihr Handy parat, wenn sie bei den Sicherheitskontrollen einen Metalldetektor passieren muss. Nach einer Verletzung befindet sich ein 38 Zentimeter langer Nagel vom Knie bis zum Knöchel in ihrem rechten Bein und sorgt damit für Alarm. Alcott zeigt dann stets das Foto einer Röntgenaufnahme vor, das sie auf ihrem Handy gespeichert hat. "Ich hätte wirklich einen Brief vom Arzt mithaben sollen", sagte sie schmunzelnd. Allerdings seien die vielen Narben ebenfalls auffällig.

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Der offen homosexuelle ehemalige Eiskunstläufer Johnny Weir fühlt sich bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi wohl. "Ich bin stolz, hier zu sein. Ich trage meine Ketten und Klamotten, und keiner sagt etwas, die Leute gucken nicht einmal komisch. Es gibt Ecken in Manhattan, wo ich mich unsicherer fühle", meinte der extrovertierte US-Amerikaner, der für den TV-Sender NBC kommentiert. "Ich bin stolz, dass ich das schwule Amerika auf meine kleine Weise repräsentieren kann", sagte der WM-Dritte von 2008, der vor zwei Jahren Victor Woronow geheiratet hatte, einen amerikanischen Rechtsanwalt russischer Herkunft.

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Christoph Sumann hat seiner Frau am Valentinstag virtuelle Liebesgrüße geschickt. Der Biathlet ließ sich im olympischen Dorf in Krasnaja Poljana inmitten von Rosensträußen mit einer Kussgeste fotografieren und schickte seiner Gattin die Botschaft umgehend von seinem Smartphone.

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Biathlet Dominik Landertinger kämpft in Krasnaja Poljana mit einem Problem, das ihn üblicherweise erst ab dem Frühling plagt. Der Silbermedaillengewinner im Sprint laboriert an Heuschnupfensymptomen. "Ich kriege hier heroben sogar einen leichten Heuschnupfen, weil die depperten Bäume zu blühen anfangen. Ich habe mir schon die ganze Zeit gedacht, warum brennen mir die Augen so, ich bekomme eine Augenentzündung und habe mir Augentropfen besorgt. Das ist wirklich Heuschnupfen."

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Trotz verpasstem Slopestyle-Finaleinzug hat der Ski-Freestyler Luca Tribondeau viele Gratulationen für seinen Auftritt und seine Tricks bekommen. Was sein Bruder Fabio, durch den er zum Sport gekommen ist, gemeint hat? "Er hat ihm eh super gefallen. Aber ihm geht es gerade selbst nicht so gut. Er ist auf Fuerteventura und man hat ihm drei Boards gestohlen", erzählte der 17-Jährige.


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Die Eishockey-Trainingshalle in der Bolschoi-Arena in Sotschi ist offenbar mit Plexiglas minderer Qualität ausgestattet. Nachdem im Training der Österreicher und der Schweizer schon Glasscheiben zu Bruch gegangen sind, wurden hinter dem Tor Matten zur Abfederung der Schüsse vor das Glas gehängt. Ohne Erfolg. Im Abschlusstraining für das Kanada-Spiel schossen die Österreicher am Freitagvormittag die nächste Plexiglas-Scheibe kaputt.

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Der ehemalige Liechtensteiner Skirennläufer Marco Büchel ist für das ZDF in Russland, er kommentiert die alpinen Bewerbe der Damen mit. Am Donnerstagabend kam er deshalb im Austria Tirol Haus vorbei, Österreichs Super-G-Fahrerinnen stellten sich den Medien. "Ich muss mich ein bisschen umhören. Ich muss ja schließlich wissen, wovon ich rede", meinte "Büxi".

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In der Interview-Zone des "Sanki"-Eiskanal hat eine herrenlose Laptop-Tasche am Donnerstag für Aufregung gesorgt. Kurz bevor der Bereich wegen einer möglichen Gefahr evakuiert werden musste, wurde der Besitzer des Gepäckstücks gefunden. Es war ein Reporter aus Australien.