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Die Bruins holen sich den Heimvorteil zurück

Die Bruins holen sich den Heimvorteil zurück

Jetzt geht wieder alles von vorne los.

Die Boston Bruins entscheiden ein eher chancenarmes aber enorm spannendes Spiel 4 gegen die Montral Canadiens knapp mit 1:0 nach Verlängerung für sich und stellen in der „best-of-seven“-Serie somit auf 2:2.

Die Anaheim Ducks hingegen verhindern durch einen 3:2-Auswärtssieg drei Matchpucks für die Los Angeles Kings.

LAOLA1 fasst die Playoff-Duelle für dich zusammen:

Boston Bruins - Montreal Canadiens 2:2

SPIEL 4: Montreal Canadiens - Boston Bruins 0:1 n.V.

Matt Fraser entschied ein hartes aber fair geführtes Spiel nach 1:19 Minuten in der Overtime für die Gäste aus Boston.

Der Angreifer, der seine erste NHL-Playoff-Partie absolvierte, stand bei einem Abpraller goldrichtig und drückte die Scheibe aus kurzer Distanz vorbei an Carey Price, der alle 34 zuvor auf ihn abgegeben Schüsse gehalten hatte, über die Linie. Sein Gegenüber Tuukka Rask hatte nicht weniger zu tun und kam an Ende des Abends auf 33 Saves.

"Das ist mit Worten gar nicht zu beschreiben", so ein sichtlicher erfreuter Siegtorschütze. "Ich denke man hört an meiner Stimme, wie aufgeregt ich bin. Ich habe vor der Partie kaum geschlafen und ich werde auch heute nicht zur Ruhe kommen."

Weniger erfolgreich verlief die Partie für Österreichs NHL-Export Thomas Vanek. Der 30-jährige Angreifer brachte in 16:09 Minuten Eiszeit keinen Schuss aufs Tor und blieb auch sonst eher blass. Aber zurück zum Anfang:

Bruins kontrollieren neutrale Zone

Die Bruins starteten mit viel Schwung, Carl Soderberg prüfte Price bereits nach etwas mehr als einer Minute. Die Canadiens antworteten kurz darauf mit einem schnellen Gegenstoß, aber Rene Bourques Schuss war ein gefundenes Fressen für Rask.

Nach neun Minuten fand Michael Bournival nach einem Fehler von Brad Marchand eine große Möglichkeit vor, doch sein Abschluss aus dem Slot fiel zu schwach aus.

Insgesamt hatten die Gäste aus Boston aber mehr vom Spiel. Sie kontrollierten die neutrale Zone geschickt und ließen den Canadiens so nie eine Chance, ihre Geschwindigkeit auszuspielen.

Soderberg trifft nur die Latte

Zwei Minuten vor dem Ende des ersten Drittels trat dann Vanek zum ersten und einzigen Mal in Erscheinung. Bournival brachte die Scheibe nach einem Pass des Österreichers aber nicht im Gehäuse von Rask unter. Nur Sekunden später hatte Vanek Pech, als sich Zdeno Chara gerade noch in einen scharf gespielten Querpass des 30-Jährigen werfen konnte.

Im Gegenzug bot sich allerdings dasselbe Bild, als P.K. Subban in letzter Sekunde eine Vorlage von Soderberg blockte.

Die letzte und größte Möglichkeit des ersten Abschnitts hatten dann die Bruins. Nach einem Fehlpass von Subban hinter dem Tor, konnte Price den darauffolgenden Schuss von Fraser nur nach vorne abwehren, doch Soderberg, der das offene Tor vor sich hatte, traf nur die Latte.

Wenige Strafen

Der erste Aufreger im Mitteldrittel gehörte dann wieder den Gastgebern, Lars Eller fälschte einen scharfe Hereingabe von Brian Gionta gefährlich ab, doch Rask war mit der Schulter zur Stelle.

Nach etwa acht Minuten mussten die Habs ein Unterzahlspiel überstehen, Subban saß wegen Haltens zwei Minuten draußen. Die Canadiens meisterten dieses Unterfangen aber ohne größere Probleme. Auch die Bruins hielten sich kurz darauf schadlos, als Matt Bartkowski ebenfalls wegen Halten in der Kühlbox saß. Insgesamt mussten die guten Schiedsrichter nur drei Strafzeiten aussprechen.

"Beide Mannschaften haben heute hart aber fair gekämpft", befand auch Montreal-Coach Michel Therrien. "Die Torhüter waren sensationell, ich bin trotz der Niederlage mit der Leistung meines Teams zufrieden."

Auch für Gionta war die Niederlage kein Weltuntergang: "Im Moment ist es schon etwas bitter, aber es war nur der Ausgleich in der Serie."

Wobei sich ausgerechnet dem Kapitän der Kanadier fünf Minuten vor der Pausensirene eine gute Einschussmöglichkeit bot. Der Stürmer war nach einem Steilpass von Eller auf und davon, Rask blieb im Eins-gegen-Eins jedoch Sieger und so ging es torlos in den Schlussabschnitt.

Boston holt Heimvorteil zurück

In diesem agierten beide Mannschaften von Minute zu Minute vorsichtiger, Chancen waren Mangelware.

"Es war ein sehr enges Spiel, glücklicherweise ist der Puck am Ende für uns gesprungen. Jetzt wollen wir den Heimvorteil nutzen", so Iginla.

Nach insgesamt 50 Minuten bot sich den Bruins dann doch noch die Chance zur Führung. Reilly Smith feuerte einen Schuss im Powerplay an die Querlatte, Alexei Emelin saß wegen eines Bandenchecks draußen.

Mehr hatten die Teams offensiv aber nicht zu bieten und so musste nach 60 Minuten ohne Treffer die Overtime entscheiden. Ein 0:0 nach regulärer Spielzeit gab es in der langen Playoff-Historie der beiden Rivalen erst einmal und zwar 1953 als Elmer Lach die Partie zu Gunsten der Canadiens entschied.

Diesmal hatten jedoch die Bruins dank Fraser das bessere Ende für sich und holten sich so den Heimvorteil wieder zurück.

Spiel 5 der Serie geht in der Nacht auf Sonntag in Boston über die Bühne.

Anaheim Ducks vs. Los Angeles Kings 1:2

SPIEL 3: Los Angeles Kings - Anaheim Ducks 2:3

Die Ducks sind wieder da. Anaheim brauchte gegen Los Angeles unbedingt einen Sieg, um nicht mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Und Ryan Getzlaf und Co. ließen von Beginn weg keinen Zweifel aufkommen, dass sie gewillt waren, alles dafür zu geben.

Kurz vor Beginn der Partie sorgte Anaheims Coach Bruce Bodreau für Aufsehen, als er Rookie-Goalie Frederik Andresen den Vorzug gegenüber dem bisherigen Starter Jonas Hiller gab, danach machten dies nur noch seine Cracks.

Drei Powerplay-Tore

Correy Perry brachte die Gäste nach nur vier gespielten Minuten im Powerplay in Front und ließ das Staples Center so verstummen.

Anschließend spielten die Ducks defensiv souverän und ließen bis zur Pausensirene nur vier Schüsse der Kings zu.

Im Mitteldrittel musste Andersen dann erstmals hinter sich greifen, als Jeff Carter eine schöne Überzahl-Kombination über Anze Kopitar und Marian Gaborik per One-Timer abschloss.

Doch Anaheim schlug noch im selben Drittel zurück. Niemand Geringerer als Altstar Teemu Selänne verwertete - ebenfalls mit einem Mann mehr auf dem Eis - einen mit viel Übersicht gespielten Querpass von Nick Bonino zur neuerlichen Führung.

Andersen muss verletzt raus

Im Schlussabschnitt musste dann erst Goalie Andersen vom Eis. Der Däne verletzte sich ohne Fremdeinwirkung. So kam Hiller doch noch zu zehn Minuten Eiszeit und durfte noch ein paarmal auszeichnen.

Drei Minuten vor dem Ende sorgte dann Ben Lovejoy mit dem einzigen Treffer bei 5 gegen 5 für die Vorentscheidung.

Die Kings riskierten zwar noch einmal alles und nahmen Jonathan Quick, der 19 der 22 auf ihn abgefeuerten Schüsse abwehren konnte, vom Eis, zu mehr als den Anschlusstreffer durch Mike Richards 30 Sekunden vor Spielende reichte es aber nicht mehr.

Spiel 4 findet in der Nacht auf Sonntag ebenfalls in Los Angeles statt.