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Aufgewertete Rolle trotz Rückversetzung

Aufgewertete Rolle trotz Rückversetzung

Fast die halbe Mannschaft der Philadelphia Flyers ist dem Umbau nach dem klaren Aus in der zweiten Runde des Playoff der National Hockey League zum Opfer gefallen.

Auf Andreas Nödl baut Head Coach Peter Laviolette aber weiter. Der österreichische Stürmer hat einen neuen Zweijahresvertrag und zumindest vorerst eine neue Rolle erhalten.

Nödl ist in die vierte Linie gerutscht, hat dafür eine aufgewertete Aufgabe im Unterzahlspiel.

Gewichts-Zunahme nach Gehirnerschütterung

Der 24-Jährige hat die Gehirnerschütterung, die er im zweiten Play-off-Spiel gegen die Buffalo Sabres (Thomas Vanek) erlitten hatte, überstanden und sich im Sommer mehr Muskelmasse antrainiert. Nun steht er bei rund 90 kg im Vergleich zu 86 im Jahr davor.

"Ich habe in der Vorsaison fünf Kilo verloren. Durch die Gehirnerschütterung noch einmal fünf Kilo, weil ich nur schlafen konnte und nichts trainieren. Da war ich nur noch eine Stange", begründete Nödl seinen Gewichtsaufbau.

Zurück in die vierte Linie

In der Vorbereitung hat er sich darauf eingestellt, mit den Neuen Max Talbot und Zac Rinaldo die vierte Linie zu bilden, mit der er oft gegen die Top-Linien der Gegner spielen wird. Die Defensivaufgaben haben so Vorrang, auch wenn Nödl wieder Tore mitliefern will.

In der vergangenen Saison hat der 24-Jährige elf Treffer erzielt und ist auch in einer der Toplinien der Flyers zum Zug gekommen.

"Ich schaue, dass ich ein guter Bestandteil der Mannschaft bin, dass ich in der letzten Minute draußen bin wenn es darum geht, einen knappen Vorsprung zu verteidigen. Dass ich gut in Unterzahl spiele", lauten seine persönlichen Ziele.

NHL-Legionär Nödl bekommt in Unterzahl das Vertrauen geschenkt

"Trainer zeigt, dass er dir vertraut"

Gegen Boston (2:1) hat Laviolette in der Schlussphase auf Nödl vertraut. Der Flügel sieht daher seine Rolle aufgewertet. "Der Trainer zeigt damit, dass er dir vertraut. Das sagt dann schon einiges, das sehen auch die Teamkollegen", erklärte er im Gespräch mit der APA.

Die Hoffnung auf einen Aufstieg in eine der Scorerlinien hat er aber längst nicht aufgegeben. "Aber wir haben immer gute Stürmer, der Konkurrenzkampf ist sehr groß. Und solange wir gewinnen, gibt es keinen Grund, etwas zu verändern", sagte Nödl.

Parallelen zu Stanley-Cup-Champion

Der Start mit zwei Auswärtssiegen bei Titelverteidiger Boston Bruins und den New Jersey Devils ist jedenfalls geglückt, am Mittwoch steht die erste Heimpartie auf dem Programm.

Nödl will den guten Start nicht überbewerten, traut dem neuen Flyers-Team aber viel zu und sieht Ähnlichkeiten mit dem aktuellen Stanley-Cup-Sieger.

"Wir haben vier Linien die regelmäßig spielen, so wie Boston. Die haben auch keinen Superstar, aber drei Linien, die Tore machen, und ihre vierte Linie spielt auch viel. Sie haben auch gute Verteidiger und einen super Tormann. Ich glaube so sind heuer auch wir aufgebaut", analysierte der Wiener.

"Der Druck ist sehr groß"

Das wird man in Philadelphia gerne hören. Denn von den Flyers wird stets viel erwartet, bei Misserfolgen endet die Geduld von Medien und Fans schnell. "Der Druck ist sehr groß. Wenn wir verlieren, schreiben die Medien nur schlecht."

"Und die Fans haben uns schon ausgebuht, obwohl wir Erster oder Zweiter in der Liga waren, nur weil wir hinten waren. So ist es, wenn man in Philadelphia spielt, in New York oder in Kanada", erklärte Nödl.