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ÖEHV-Team schafft die Olympia-Qualifikation

ÖEHV-Team schafft die Olympia-Qualifikation

Olympia wir kommen!

Die österreichischen Eishockey-Herren haben es geschafft. In einem wahren Krimi verlor die ÖEHV-Auswahl im entscheidenden Spiel der Qualifikation gegen Deutschland nach Verlängerung zwar mit 2:3, doch der eine Punkt reichte der Mannschaft zur Qualifikation für Sotschi 2014.

Körperbetonter Start

Von Beginn an waren sich beide Teams der Brisanz und Bedeutung dieser Partie bewusst und schenkten sich keinen Zentimeter Eis. Die Deutschen hatten zwar in den ersten 20 Minuten mehr vom Spiel und konnten sich teilweise im Drittel der Österreicher festsetzen, doch die Mannen von Manny Viveiros hielten durch aggressives Körperspiel gut dagegen und kamen in Minute fünf durch Matthias Trattnig auch zum ersten gefährlichen Schuss.

Die beste Möglichkeit der rot-weiß-roten Auswahl hatte Thomas Hundertpfund in der 13. Minute. Im Konter, nach schönem Querpass von Markus Peintner, fuhr der KAC-Angreifer alleine auf DEB-Schlussmann Rob Zepp zu, fand in diesem aber seinen Meister. Diese Chance wirkte wie ein Initialzündung für das ÖEHV-Team und die offensive Performance der Gäste wurde stärker.

Dennoch blieben die Deutschen gefährlich, doch Bernhard Starkbaum war der erwartet sichere Rückhalt. In Minute 17 musste Robert Lukas wegen Haltens in die Kühlbox und diese Überzahl wussten die Deutschen zu nutzen. Angepeitscht von 4.500 Fans zog ausgerechnet Constantin Braun, der im Vorfeld der Partie noch große Töne gespuckt hatte, von der blauen Linie ab und Benedeikt Kohl fälschte direkt vor Starkbaum unhaltbar zum 1:0 für Deutschland ab. Die war auch der Pausenstand.

Lakos mit dem Ausgleich

Im zweiten Abschnitt änderte sich wenig. Die Gastgeber hatten das Heft in der Hand, aber die Österreicher wussten durch Einsatz und Kampf zu überzeugen. Vor allem Matthias Iberer fuhr den einen oder anderen schönen Check zu Ende und ging als Aggressiv-Leader mit gutem Beispiel voran. Wiederum waren die Deutschen zwar gefährlicher, doch auch die ÖEHV-Auswahl hatte ihr Chancen.

So verpasste Trattnig einen Querpass von Klub-Kollege Daniel Welser am langen Eck nur um Zentimeter. Wenige Sekunden darauf war es erneut Welser, der sich über links ins Drittel tankte und den Puck querlegte. An Freund und Feind vorbei, landete die Scheibe bei Andre Lakos an der blauen Linie, der per Schlagschuss den vielumjubelten Ausgleich erzielen konnte.

Nach dem Ausgleich hatte Gregor Baumgartner (36.) sogar noch die Führung auf der Schaufel. Völlig alleine vor Zepp, mit aller Zeit der Welt, brachte er den Puck aber nicht über die Schoner des Schlussmannes.

Peintner als Matchwinner

Die letzten 20 Minuten begannen zerfahren. Beide Teams hatten Probleme, den letzten Pass an den Mann zu bringen. Dies dauerte bis zur 47. Minute. Österreich zum wiederholten Male in Unterzahl und die DEB-Mannschaft wusste dies erneut in ein Tor umzumünzen. Nach einer schönen Kombination, versuchte sich Kapitän Michael Wolf aus spitzem Winkel und traf zur erneuten Führung der Hausherren.

Doch die Österreicher hatten die perfekte Antwort. Nach einem Wechselfehler der Deutschen überließ Daniel Oberkofler Peintner die Scheibe und der traf aus dem Bullykreis flach ins lange Eck. Dieser Treffer rettete die ÖEHV-Mannschaft in die Verlängerung und bedeutete gleichzeitig einen Punkt, der für die Qualifikation reichte. In der Overtime traf zwar Patrick Reimer noch zum Sieg für Deutschland, was der rot-weiß-roten Party aber keinen Abbruch tat.

Den Österreichern gelingt somit die Revanche gegen Deutschland, das in der letzten Qualifikation das bessere Ende für sich hatten. Nach zwölf Jahren Absenz ist die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft somit wieder bei Olympia vertreten.

Kanada, Finnland und Norwegen sind die Gegner

Dort darf sich das Viveiros-Team unter anderem den Olympiasieger von Vancouver freuen. Das ÖEHV-Team bildet gemeinsam mit Kanada, Finnland und Norwegen die Gruppe B.

Die drei Nationen waren aufgrund der Weltrangliste fix qualifiziert. Neben Österreich lösen auch Slowenien und Lettland bei Qualifikationsturnieren das Ticket.

Die Balten spielen in Gruppe C gegen Tschechien, Schweden und die Schweiz. Die Slowenen dürfen sich in Gruppe A auf Russland, Slowakei und die USA freuen.

Aus Bietigheim-Bissingen berichtet Sebastian Rauch