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Die große LAOLA1-Saison-Vorschau: Villacher SV

Die große LAOLA1-Saison-Vorschau: Villacher SV

Der Kapitän ist wieder da! Bereits als Aktiver war Mike Stewart beim Villacher SV Anführer, seit Anfang Februar gibt er auch in sportlichen Belangen die Richtung vor.

Damals wurde der 39-Jährige vom Assistenten Johan Strömwalls zum interimistischen Head Coach befördert. Mitten im Verlauf der Meisterschaft und ohne jegliche Erfahrung.

Die Arbeit des Trainer-Novizen bekräftigte die Vereinsführung in ihrem Vertrauen, der Lohn dafür ist ein ausgesprochen seltenes Gut im Profi-Geschäft. Nämlich Zeit.

Im Zuge der Vorbereitung auf die EBEL-Saison 2011/12 konnte der Kanadier erstmals seit dem Beginn seiner Coaching-Ära in aller Ruhe arbeiten.

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„Er ist eine Respektsperson“

„Ich habe genaue Vorstellungen, wie die Mannschaft spielen soll. Diese Ansichten möchte ich meinen Spielern vermitteln“, gibt Stewart im Gespräch mit LAOLA1 zu verstehen. Nach dem Karriereende im Vorjahr wurde er in den Betreuerstab beordert. Wenig später trug er die alleinige Verantwortung.

In wenigen Monaten vom befreundeten Kapitän zum Vorgesetzten, für die Kollegen keine allzu große Umstellung. „Stewi wurde ins kalte Wasser geworfen. Es war eine neue Situation für alle. Er ist eine Respektsperson, dafür musste er nicht Trainer werden“, erklärt VSV-Stürmer Roland Kaspitz.

(Hier geht’s zum Doppelinterview mit Marco Pewal und Roland Kaspitz)

Von einem Problem bezüglich Erfahrung möchte der 29-Jährige nichts wissen: „Das war seinerzeit bei Manny Viveiros in Klagenfurt genauso.“ Dieses Defizit wurde durch Enthusiasmus ausgeglichen.

Namhafte Abgänge in Villach

„Das Trainerteam mit Günther Lanzinger, Markus Kerschbaumer und Peter Florianschitz ist zwar sehr jung, aber als Eishockey-Spieler erfahren. Es ist immer sehr interessant. Diese positive Energie spürt meine Mannschaft und bringt die Einstellung auf das Eis“, weiß Stewart über die Bedeutung seiner Mitarbeiter.

Nach seinem Amtsantritt reichte es noch für das Halbfinale, dort war gegen Erzrivale KAC Endstation. Den Schwung wollen die Adler trotz einiger Abgänge mitnehmen. Im Sommer verließen mit Jungstar Michael Raffl (Leksands/Schweden) und Jonathan Ferland, der zu Liga-Konkurrent Vienna Capitals wechselte, Leistungsträger den Verein. (Die Transferliste)

„Es ist natürlich eine schwierige Sache. Außerdem hat mit Gert Prohaska einer der besten Goalies des VSV die Karriere beendet, Gott sei Dank ist er noch im Marketing,“ so der Chef-Betreuer, welcher mit der Kader-Zusammenstellung grundsätzlich glücklich ist.

Rückkehrer wird zum Spielführer ernannt

Gleich drei Cracks mit NHL-Erfahrung wurden nach Villach gelotst. Craig Weller (95 Einsätze) soll die Defensive verstärken, für die vorderste Front kamen Kyle Wanvig (75) sowie Lynn Loyns (35). Sie alle stammen aus Kanada und sind mit 30 Jahren im besten Eishockey-Alter. Zudem kehrte Marco Pewal nach sieben Saisonen für Serien-Meister Salzburg zurück in seine Heimat.

Die Mischung muss stimmen

Stewart streicht die Bedeutung für das Renommee des österreichischen Eishockey hervor: „Wir waren voll konzentriert. Die Spiele waren für mich die wichtigsten der Vorbereitung. Wir haben gezeigt, wir können mit der DEL mithalten.“ Langsam wird die Spielphilosophie des 39-Jährigen ersichtlich.

„Wir wollen ein sehr aggressives Eishockey mit hohem Tempo spielen. Es dauert natürlich, die neuen Systeme zu verinnerlichen, aber meine Spieler sind hoch intelligent und lernen schnell. Meine Jungs haben sehr brav trainiert und gespielt.“

Der Spagat zwischen Jugend und Routine ist dem Jung-Trainer zufolge gelungen. „Unsere Mischung ist gut. Vor allem die Mischung aus technischen Spielern sowie sogenannten Arbeitern, welche gleich wichtig wie Torjäger sind, stimmt.“ All das schürt die Erwartungen im Eishockey-verrückten Villach.

Ziel: „Wenn Playoffs beginnen, super in Form zu sein“

Dennoch möchte Stewart die gelungene Vorbereitung nicht überbewerten, der Alltag in der EBEL ist nämlich ein harter. „Die Liga ist ausgeglichen. Es gibt keinen Pflichtsieg, wie in alten Zeiten. Daher ist es unsinnig, im September Ziele festzulegen. Wir konnten Schwächen ausmerzen. Aber andere Teams schlafen nicht. Neue Gesichter, neue Trainer, neue Systeme – es wird brutal schwierig.“

Im Verlauf des Grunddurchgangs soll die Entwicklung vorangetrieben werden, die Konzentration gilt dem entscheidenden Saison-Abschnitt: „Mein Ziel ist immer besser zu werden. Wir müssen unser System durchziehen und hoffentlich sind wir, wenn die Playoffs beginnen, super in Form.“

Die Konkurrenten werden in dieser Phase wie alljährlich die gleichen sein: „Klagenfurt, Salzburg und Wien. Sie sind jedes Jahr brutal stark und kennen sich im Eishockey aus.“

Mit dem langjährigen Kapitän auf der Bank wird wohl auch der Villacher SV ein gewichtiges Wörtchen im Titel-Rennen mitreden.

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Christoph Köckeis und Sebastian Rauch

„Wenn man von österreichischen Topspielern redet, gehört er dazu. Er ist sehr schnell und trotz der geringen Körpergröße stark auf den Schlittschuhen. Sein Spielverständnis ist absolut top“, freut sich Stewart den einstigen Mitspieler im 26-Mann-Aufgebot begrüßen zu dürfen. Dem Heimkehrer wird zudem eine große Ehre zuteil, er folgt Ferland als neuer VSV-Kapitän.

„Die Spieler haben das entschieden. Er ist ein Leader, Topspieler und ganz lässiger Kerl. Marco ist stets bereit zu arbeiten, deswegen wurde er gewählt. Wir sind froh, ihn endlich bei uns zu haben.“ In Verteidigung und Angriff bietet sich dank der Neuzugänge eine Vielzahl an Varianten.

„Ab und Zu braucht es den frischen Wind“

Etwas anders präsentiert sich die Situation zwischen den Pfosten. Nach dem Rücktritt Prohaskas sind die Rollen klar verteilt. Bereits vergangene Spielzeit bekam Bernhard Starkbaum in den Playoffs den Vorzug, nun ist der 25-Jährige unumstrittene Nummer eins. Als Backup-Goalies stehen die Talente Marco Wieser (20) sowie Lukas Herzog (19) zur Verfügung.

„Mit Starkbaum haben wir einen super Tormann. Er ist jung, ehrgeizig, bissig und will sich stets etwas verbessern. Die letzte Saison war keine Überraschung, er ist einfach so gut“, so Stewart, der sich über die neuen Gesichter in Villach erfreut zeigt: „Es bringt zusätzliche Energie. Ab und Zu braucht es den frischen Wind in der Mannschaft, deswegen nahmen wir Veränderungen vor.“

Während der Pre-Season zeigte sich, die Fein-Justierungen dürfte fruchten. In den sieben Testspielen präsentierten sich die Mannen aus dem Süden in beachtlicher Früh-Form. Besonders die siegreichen Prestige-Duelle gegen die DEL- Klubs ERC Ingolstadt und Iserlohn Roosters waren verheißungsvoll.

Heim Auswärts Ergebnis
Ljubljana VSV 2:3 n.P.
VSV North America United 2:1(2:0,0:1,0:0)
Jesenice VSV 5:2(2:2,1:0,2:0)
VSV Ingolstadt 3:2 n.P.
VSV Iserlohn 5:4 n.P.
VSV ATSE Graz 7:2(2:1,2:1,3:0)
Jesenice VSV 4:1(0:0,2:0,2:1)
VSV Ritten 5:2(0:0,3:1,2:1)