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KAC und Salzburg sind durch, Linz bewies Moral

KAC und Salzburg sind durch, Linz bewies Moral

Salzburg und der KAC treffen im Halbfinale der EBEL aufeinander. Die "Bullen" gewannen Spiel vier gegen den VSV mit 4:1 und entschieden die Serie ebenfalls mit 4:1 für sich.

Heinrich traf nach 26 Minuten zur Führung, ein Doppelschlag von Beach und Sterling brachte die Entscheidung.

Der KAC schaltete Znojmo mit einem finalen 2:1 n.OT. aus, den Gamewinner erzielte Setzinger.

Die Black Wings Linz bezwangen Meister Bozen mit einem unglaublichen Kraftakt nach 0:3- und 1:4-Rückstand noch 5:4 und haben nun am Dienstag die Chance, ebenfalls in die Runde der letzten Vier einzuziehen.

RB Salzburg - VSV 4:1 (0:0,1:0,3:1)

Tore: Heinrich (26.), Beach (50./SH), Sterling (52., 57./EN) bzw. Haydar (53.)

Salzburg, 3.111 Zuschauer; Strafminuten: 10 bzw. 4.

Spiel 1: RBS-VSV 2:1

Spiel 2: VSV-RBS 6:5 n.OT.

Spiel 3: RBS-VSV 4:0

Spiel 4: VSV-RBS 1:2 n.OT.

Salzburg gewinnt die Serie mit 4:1

 

Der Hexer patzte: Wenn Jean-Philippe Lamoureux einmal patzt, dann wird es eng für den VSV. Auch in diesem Spiel machte der sonst sichere Kanadier einen haarsträubenden Fehler. Hinter dem Tor vertendelte Lamoureux die Scheibe, Beach schaltete am schnellsten und legte den Puck ins Netz. Besonders bitter: Der VSV-Keeper war in jedem Playoff-Match der wichtige Rückhalt, sein Fehler brach den Adlern schlussendlich das Genick.

Auch Bacher fehlerhaft: Fehler kommen selten allein. Neben Lamoureux war Verteidiger Stefan Bacher der zweite große Pechvogel des Spieltages. Nach dem 0:2 wischte der Villacher im Slot vor Lamoureux über die Scheibe, Brett Sterling schnappte sich den Puck und besiegelte mit dem 3:0 für die Bullen das Villacher Schicksal. Der VSV schoss sich somit irgendwie selbst in den Urlaub.

Haydar zündete zu spät: Krog und Haydar waren die Entdeckung im Villacher Adlerhorst. Trotzdem muss man den beiden vorwerfen, in den wichtigen Playoffs kaum Akzente gesetzt zu haben. Gerade, als der VSV die Spielstärke Haydars und die Kaltschnäuzigkeit von Krog brauchte, kam sie nicht. Ein spätes Tor von Haydar war nur ein Tropfen auf dem glühend heißen Stein.

Black Wings Linz - HC Bozen 5:4 (0:3,1:1,4:0)

Tore: Oullette (22.), Kozek (47./PP), Macdonald (48.), Moran (51.), Ulmer (60./PP) bzw. Zisser (6.), Nesbitt (9.,31./PP), Keller (18.)

Linz, 4.865 Zuschauer; Strafminuten: 4 bzw. 6.

Spiel 1: BWL-HCB 7:3

Spiel 2: HCB-BWL 6:4

Spiel 3: BWL-HCB 2:1

Spiel 4: HCB-BWL 3:2

Linz führt in der Serie mit 3:2

 

Rabenschwarzer Start: Das erste Drittel war ein Musterbeispiel dafür, wie man NICHT in ein Spiel geht. Nach knapp 17 Minuten stand ein 0:3 am Scoreboard. Vielleicht war auch etwas Pech dabei, denn Linz hatte schon die eine oder andere Chance. Besonders bezeichnend die Möglichkeit von Iberer: Er traf beide Stangen, bevor das Hartgummi doch wieder heraussprang. Sekunden später lag das Spielgerät erneut hinter Ouzas.

Moralische Höchstleistung: Linz steckte den Kopf nicht in den Sand. Oullettes erster Anschluss wurde von Nesbitt noch egalisiert, im Schlussabschnitt zogen die Black Wings das Momentum aber vollends auf ihre Seite. Nach dem Toren von Kozek und MacDonald zum 3:4 stand die Halle Kopf, Bozen konnte nur mehr reagieren. Fast eine logische Folge, was danach geschah. Vielleicht ist es genau jene Tugend, die Linz am Dienstag mit dem ersten Auswärtssieg der Serie ins Halbfinale bringen könnte.

Wenig Strafen, die doch den Unterschied machen: Bis zur 30. Minute musste man auf das erste Powerplay warten. Nach der Strafe gegen Murphy schrieb Nesbitt eiskalt an. Bozen beschränkte sich auf drei Strafen, die aber zweimal zu Gegentreffern führten. Bernard ging sogar doppelt raus, jene Strafzeit in der 46. Minute sorgte für das 2:4 durch Kozek - der Beginn der Trendwende.

HC Znojmo - KAC 1:2 n. OT. (0:0,1:0,0:1 - 0:1)

Tore: Pucher (31./PP) bzw. Koch (50./PP2), Setzinger (67.)

Znojmo, 3.307 Zuschauer; Strafminuten: 13 plus Spieldauerdisziplinar Lattner bzw. 12. 

Spiel 1: ZNO-KAC 4:5

Spiel 2: KAC-ZNO 5:6 n. OT.

Spiel 3: ZNO-KAC 3:6

Spiel 4: KAC-ZNO 2:1 n. OT.

Der KAC gewinnt die Serie mit 4:1


Joe Reichel feierte Jubiläum: Der KAC-Kapitän hatte nach dem Erfolg zweierlei Gründe zum Jubeln. Einerseits der Aufstieg ins EBEL-Halbfinale nach vier harten Matches gegen Znojmo, andererseits ein persönliches Jubiläum. Gegen Znojmo absolvierte Reichel sein 120. Playoff-Match für die Rotjacken. Damit führt der 32-Jährige diese Rangliste souverän an.

Einer fehlt noch: Thommy Koch braucht dafür noch einen Treffer für sein Jubiläum. Der KAC-Center erzielte gegen Znojmo das wichtige Ausgleichstor zum 1:1 und damit sein 49. Playoff-Goal für die Klagenfurter. Den Fünfziger sparte sich der 31-Jährige wohl für das Duell mit seinem Ex-Klub Red Bull Salzburg auf. Welch kluger Schachzug, Mister Koch. Gegen die ehemaligen Kollegen jubelt man ja bekanntlich am liebsten.

KAC verliert Manpower: Spiel und Serie gewonnen, zwei wichtige Spieler in den Playoffs verloren. Stefan Geier fiel bereits im ersten Drittel mit Schulterproblemen aus - eine Schnelldiagnose ließ eine Schulterluxation befürchten. Thomas Vallant bekam von Znojmo-Crack Lattner einen unfairen Check in Kopfgegend ab, ging zu Boden und musste vom Eis begleitet werden. Auch in diesem Fall wird ein schnelles Comeback eher unrealistisch sein. Gute Besserung an beide Cracks!