news

Ein Siklenka-Patzer kommt selten allein

Ein Siklenka-Patzer kommt selten allein

Der vergangene Freitag war für Mike Siklenka ein schwarzer.

In der neunten Minute drehte er in der Kagraner Eishalle eine aufreizend lässige Runde vor dem eigenen Tor. Harald Ofner luchste ihm die Scheibe ab, und schoss humorlos zum 1:0 für die Vienna Capitals ein.

Kurz vor Ende des ersten Drittels bescherte der KAC-Verteidiger seinem Team wegen Haltens eine 3:5-Unterzahl, welche die Wiener prompt zum 2:1 nutzten.

Nicht das erste Blackout

Doch damit nicht genug, wurde der Kanadier noch im zweiten Spielabschnitt wegen eines Checks gegen den Kopf und Nacken von Dan Björnlie mit fünf Strafminuten plus Spieldauer belegt.

Sekunden später kassierte der KAC in Unterzahl das vorentscheidende 1:3. Siklenka war zu diesem Zeitpunkt schon in der Kabine. Sein KAC ging letztendlich mit 1:5 unter.

Ein schwarzer Tag darf mal sein, doch bei Siklenka ist das in den letzten Runden nicht das einzige Blackout. Bereits beim 4:6 gegen Zagreb, der ersten Heim-Niederlage in dieser Saison, agierte der 31-Jährige alles andere als glücklich. Erste Unkenrufe der Fans folgten.

Die Börse stimmt, die Leistung nicht

Was bei Siklenka erschwerend dazu kommt: Der Kanadier zählt bei den Klagenfurtern zu den Top-Verdienern.

"Er bringt nicht das, war wir uns von ihm erwarten", stellte KAC-Präsident Karl Nedwed dem Verteidiger bereits vergangenen Mittwoch in der "Kleinen Zeitung" die Rute ins Fenster.

"Er wirkt lustlos und uninspiriert", legte der Boss noch einen nach. Eine Einschätzung, die sich durch Siklenkas Auftritt am Freitag wohl alles andere als gebessert hat.

Viveiros stärkt Spieler den Rücken

In der täglichen Trainingsarbeit sehe das allerdings anders aus. Das bescheinigt ihm zumindest Coach Manny Viveiros, der die Ursache für Nedweds Aussagen in der unglücklichen Körpersprache des baumlangen Verteidigers sieht.

Krise hin oder her - Siklenka wird seine Zeit bekommen, um zu zeigen, dass dies nur ein vorübergehender Durchhänger ist. Dem Verein wird nichts anderes übrig bleiben.

Denn das 105-kg-Bröckerl hat erst vergangenen Jänner einen gut dotierten Vertrag bis Sommer 2014 unterschrieben. Hinzu kommt, dass der dichte Spielplan es Viveiros kaum ermöglicht, Siklenka eine Nachdenkpause zu geben.

Der Rechtshänder plant indes längerfristig in Klagenfurt. Auf dem Kreuzbergl baut der zweifache Familienvater gerade ein Haus.

Reinhold Pühringer