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"Da müssen wir noch besser sein"

1:0.

Dieses Resultat ist im Fußball Standard, im Eishockey kommt es selten vor. Kein Wunder also, dass Martin Schumnig nach Spiel 1 im EBEL-Finale festhielt: „Das war absolut ein Fußball-Ergebnis.“

So durfte sich der Verteidiger des KAC am Donnerstag nach dem Sieg bei den Vienna Capitals auch als Goldtorschütze bezeichnen. Was wohl noch seltener als das Ergebnis selbst vorkommt.

Im Gespräch mit LAOLA1 schilderte der 23-Jährige seinen Goldschuss in Minute 34: „Ich habe einfach die Chance gesucht, mich in den freien Raum bewegt und nicht lange nachgedacht. Glücklicherweise war er drinnen, auch weil sehr viel Verkehr vor dem Tor war.“

„Penaltykilling hat uns gepusht“

Freilich war der Kärntner am Triumph, der dem KAC gleich zum Auftakt der „Best-of-seven“-Serie das Break bescherte, aber nicht alleine maßgeblich beteiligt: „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, wir haben defensiv sehr gut gespielt, die Stürmer haben sehr gut nach hinten gearbeitet. Und Rene hat unmenschlich gehalten, das waren die Schlüssel zum Erfolg.“

Und nicht zu vergessen das erfolgreiche Penaltykilling, das von Trainer Christer Olsson als „exzellent“ bezeichnet wurde. Sechs Mal hatten die Wiener zumindest einen Mann mehr am Eis, für 75 Sekunden gleich zwei. Doch der KAC ließ mit der Unterstützung der 300 mitgereisten Fans nichts zu.

„Das Penaltykilling hat das Team sehr gepusht, das war unglaublich, vor allem die 75 Sekunden bei 3 gegen 5. Wir haben aber gewusst, wie wir spielen müssen, das ist gut aufgegangen“, zeigte sich Schumnig, der 2009 mit dem KAC seinen ersten und einzigen Titel feierte, zufrieden.

„Wiener werden dann stärker sein“

Es war auch ein Erfolg für die Geschichte, schließlich hat seit acht Jahren - oder seit 243 Spielen - kein Team mehr in Wien zu Null gewonnen, damals war es auch das Finale, damals auch der KAC, der als Sieger (5:0) vom Eis ging.

Am Ende hieß der Meister aber Capitals, deswegen wird dem Sieg am Donnerstag auch nicht zu viel Bedeutung zugemessen. Zumal der KAC auch vergangenes Jahr in Linz das erste Spiel gewann, aber am Ende auch nicht Meister wurde.

„Es war der erste Sieg, aber das ist ganz schnell abgehakt. Wir konzentrieren uns schon wieder auf Sonntag, auf unser erstes Heimspiel. Da müssen wir noch besser sein, denn die Wiener werden sicherlich auch stärker sein“, erwartet Schumnig eine Reaktion der Wiener (Hier zum Nachbericht).

Kein Problem mit der Underdog-Rolle

Schließlich sind die Caps auch als Favorit in die Finalserie gestartet. Wer die gesamte Saison über an der Tabellenspitze liegt und ohne grobe Probleme ins Endspiel einzieht, ist das wohl zwangsläufig.

Dem Rekordmeister ist das nicht so unrecht. Schumnig: „Die Underdog-Rolle liegt uns nicht schlecht. Zumal wir wissen, dass wir gegen jeden gewinnen können, wenn wir am besten Level spielen.“

Mission 30 heißt das Ziel beim KAC, zum dritten Mal en suite laufen die Klagenfurter an, um den magischen 30. Meistertitel in die Eishockey-Hochburg zu holen. Doch das ist noch ein weiter Weg, dafür braucht es noch drei Siege – und wohl mehr als einen Treffer pro Spiel.

 

Bernhard Kastler