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Straka sieht Thiem "auf dem Weg zum Weltstar"

Straka sieht Thiem

Für die mit Abstand besten Nachrichten aus dem österreichischen Tennis-Lager sorgt seit rund einem Jahr der Aufsteiger bei den Herren, Dominic Thiem.

Erstmals hat der seit kurzem 21-jährige Niederösterreicher nicht nur keine Wildcard für das Erste Bank Open gebraucht, als Nummer 8 des Turniers ist der Vorjahres-Viertelfinalist auch in der Wiener Stadthalle gesetzt.

"Auf dem Weg zum Weltstar"

Und Thiem hat im Verlauf des vergangenen Jahres bewiesen, dass nicht umsonst seit langer Zeit große Hoffnungen in ihn gesetzt werden. Nicht weniger als 110 Plätze hat der Jungstar gut gemacht, 2013 war Thiem noch als Nummer 149 in sein Heimturnier gestartet. Ausgeschieden ist er damals erst im Viertelfinale gegen Jo-Wilfried Tsonga nach einem mitreißenden Match. Thiem war dem damaligen Weltranglisten-Achten erst hauchdünn mit 6:7 im dritten Satz unterlegen.

Während bei Jürgen Melzer, der auch durch eine Verletzung zurückgeworfen wurde, im Herbst seiner Karriere die ganz guten Ergebnisse zuletzt vermisst wurden, ging es bei Thiem fast durchwegs aufwärts. "Dominic ist auf dem Weg zum Weltstar", sagte der Wiener Turnierboss Herwig Straka unverhohlen. Der Steirer, der seit 20 Jahren als Veranstalter fungiert, weiß wie wichtig die Aktie Thiem auch für sein Turnier ist. "Ich wollte einen Mehrjahresvertrag abschließen, wir haben uns einmal auf heuer geeinigt", erzählte Straka.

Zum Publikumsliebling entwickelt

Natürlich sind die Verhandlungen mit Thiem und dessen Trainer und Manager Günter Bresnik nicht einfacher geworden. "Die Karten werden jedes Jahr neu gemischt. Es ist unser oberstes Ziel, dass Dominic jedes Jahr bei uns mitspielt, und wir tun auch viel für ihn", versicherte Straka. Thiem hat sich zweifellos aufgrund seiner bescheidenen Art und seiner Jugend verbunden mit dem großen Potenzial bereits zu einem Publikumsliebling entwickelt.

Dies zeigt sich auch in gestiegenem Interesse im Vorverkauf. Das diesjährige Finale in Kitzbühel, der erstmalige Einzug in ein Major-Achtelfinale bei den US Open und die starken Vorstellungen auf der Tour, u.a. auch gegen Andy Murray (4:6,6:3,3:6 in Rotterdam) im vergangenen Februar, haben dem erfolgshungrigen österreichischen Publikum gefallen. Um ein zweites Mal in diesem Jahr gegen Murray zu spielen, müssten beide Spieler in Wien allerdings das Endspiel erreichen.

Mit Pat Cash trainiert

Thiem, der sein erstes Stadthallen-Training bereits am Freitag mit der australischen Legende Pat Cash bestritten hat, bekommt es am Dienstag erstmals mit dem Vorjahresfinalisten Robin Haase zu tun. Der 27-jährige Niederländer (ATP-73.) ist aufgrund der Formentwicklung beider Spieler leichter Außenseiter. Gewinnt Thiem könnte im Achtelfinale ein echter Prüfstein auf ihn zukommen. Martin Klizan ist toll in die Hallensaison gestartet und in Peking erst im Halbfinale ausgeschieden. Auf dem Weg dorthin schaltete der Slowake niemand Geringeren als Rafael Nadal (allerdings in dessen erstem Turnier nach einer dreimonatigen Verletzungspause) aus.

Eröffnet wird das Turnier am Montag aus österreichischer Sicht mit dem ersten Auftritt von Wildcard-Mann Gerald Melzer. Der jüngere Bruder von Jürgen Melzer trifft erstmals auf den Argentinier Carlos Berlocq. Der Südamerikaner liegt als Nummer 64 fast hundert Ränge vor dem 24-jährigen Melzer jun. (ATP-153.). Davor gibt es die große Eröffnungsfeier anlässlich 40 Jahre Tennisturnier in der Stadthalle. "Dieses Opening wollen wir am Montag künftig immer haben, mit einem 'showact' und ein einem Spitzenspiel. Es ist ein Konzept, um den Montag zu stärken", verriet Straka im Vorfeld.

Aufstockung ist angedacht

Der Turnierboss bemüht sich seit einiger Zeit als Mitglied des ATP-Boards der Turnierdirektoren auch um eine Ausweitung der ATP-500-Serie - verbunden mit einer Aufstockung des Wiener Turniers. "Wir sind einen kleinen Schritt näher: es verdichten sich die Gespräche mit der ATP, ob man nicht ausweiten soll", erklärte Straka auf APA-Anfrage. "Die 500er-Turniere sind wirtschaftlich sehr gut aufgestellt." Strakas Ziel ist es, die 500er-Serie auf 16 Turniere aufzustocken. "Wenn es diese Möglichkeit gibt, sind wir sicherlich einer der ersten, die da dabei sind."

Das aktuelle Budget von 3 Millionen Euro wird da freilich nicht reichen, allerdings tun sich ganz andere Sponsormöglichkeiten auf, wenn man in die nächsthöhere ATP-Kategorie vorstößt. Aktuell sei es allerdings ein sehr reduziertes Wirtschaften. Straka: "Es macht mich umso mehr stolz, mit so einem Budget so ein Starterfeld auf die Beine zu stellen."

Auch wenn die Sponsoren nicht gerade Schlange stehen, so gibt es doch viele positive Signale. Und auch die lukrativeren Tickets und Logen für den VIP-Bereich verkaufen sich gut. "Wir haben über 100 Logen verkauft. Da mussten andere Veranstaltungen signifikante Verluste hinnehmen, wir haben überhaupt keine."