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Nach Wien-Aus richtet AHM Blick auf 2016

Nach Wien-Aus richtet AHM Blick auf 2016

Diese 500er Premiere haben sich die heimischen Tennis-Fans bei den Erste Bank Open sicherlich anders vorgestellt.

Erstmals seit 33 Jahren schaffte es in der Wiener Stadthalle kein Österreicher in die zweite Runde.

Mit Andreas Haider-Maurer verabschiedete sich am späten Mittwochabend der fünfte und letzte ÖTV-Vertreter nach seiner Erstrunden-Partie.

„Es wäre sicher besser gewesen, wenn es ein Österreicher in die zweite Runde geschafft hätte“, fühlte der 28-jährige nach seiner Zwei-Satz-Niederlage gegen Kevin Anderson mit den Fans und Veranstaltern mit.

AHM springt für Thiem in die Bresche

„Auf der anderen Seite weiß ich nicht, wann wir das letzte Mal überhaupt fünf Österreicher im Hauptbewerb hatten. Das ist schon sehr gut bei einem 500er Turnier, wo es lauter starke Gegner gibt."

"Gegen einen Janowicz kann man beispielsweise jederzeit verlieren“, sprang der Waldviertler für die größte ÖTV-Hoffnung Dominic Thiem in die Bresche, der sich am Dienstag dem starken Polen knapp geschlagen geben musste.

Starke Leistung mit Schmerzmitteln

Auch Haider-Maurer konnte man nach seiner Niederlage gegen die aktuelle Nummer elf der Welt wenig vorwerfen. Nachdem er sich am Vortag im Doppel eine Fersenverletzung zuzog, konnte er nur mit Schmerzmitteln antreten.

„Gestern am Abend habe ich noch geglaubt, dass ich nicht spielen kann. Ich hatte aber gute Behandlungen und dann ist es noch besser geworden. Im Spiel habe ich mich dann bis Mitte des zweiten Satzes nicht gehandicappt gefühlt. Wegen der Verletzung habe ich aber sicherlich nicht verloren“, erwies sich der Wahl-Innsbrucker als fairer Verlierer.

Viel Lob für Anderson

„Anderson gehört in Wien sicher zu den Titel-Favoriten. Sein Aufschlag ist schwer zu lesen. Er hat sehr viele Varianten und auch sein zweiter Aufschlag ist nicht viel schwächer. Er kriegt auf der Tour sehr wenige Breaks und zählt sicher zu den vier, fünf besten Aufschlägern der Welt.“

Sein Manager Bernd Haberleitner sah es im Gespräch mit LAOLA1 ähnlich: „Anderson kann – wenn er so weiterspielt – in der kommenden Saison auch bei den Grand-Slam-Turnieren noch für viel Furore sorgen.“

Haider-Maurer wird Saison wohl beenden

In seiner Heimat wird sich Haider-Maurer nun auch einer genauen Untersuchung unterziehen und dann  über weitere Schritte entscheiden.

Ursprünglich wäre er in der Qualifikation für das ATP-500-Turnier in Basel angetreten. Damit spekuliert er aber nicht mehr wirklich. „Ich nehme an, dass ich kein Turnier mehr spielen werde. Außer die Ärzte versichern mir, dass absolut nichts passieren kann.“

„Es bringt nichts, wenn ich Top 20 sage und ich weiß nicht, was noch kommt. Vor allem wird die nächste Saison sehr schwierig werden, da ich vor allem zum Jahresbeginn viele Punkte geholt habe und die jetzt verteidigen muss“, will sich Haider-Maurer auch nicht von einem kleinen Rückschritt nicht aus der Bahn werfen lassen.

AHM hofft auf mehr Siege gegen Top-Spieler

Für seine weitere Entwicklung sei es zudem wichtig, sich immer öfter mit den Besten seiner Zunft messen zu können.

„Vor allem wenn man gegen solche Top-Spieler wie gegen Tsonga gewinnt, gibt einem das natürlich viel Selbstvertrauen“, spielt „AHM“ auf seinen Sieg vor zwei Wochen in Peking gegen den französischen Top-Star an.

“Dafür muss aber eben alles zusammenpassen. In Zukunft kann ich solche Leistungen hoffentlich öfter zeigen.“

Kürzere Rasen-Saison

An der Turnierplanung will Haider-Maurer in der kommenden Saison nur wenig ändern. Einzig die Rasen-Saison will er aufgrund seiner immer wieder kehrenden Knie-Probleme etwas kürzer halten.

Den Davis Cup habe er zwar weiter fest eingeplant, grundsätzlich müsse man aber auf „die jeweilige Situation“ Rücksicht nehmen.

Auch Olympia sei im kommenden Jahr ein Ziel, schließlich wäre es für „AHM“ eine Premiere bei den Sommerspielen. „Im Vordergrund stehen aber die großen Turnieren“, hat aber doch das tägliche Brot Priorität.

Schließlich würde Haider-Maurer am Ende der kommenden Saison gerne unter den ersten 50 abschließen. „Ich glaube schon, dass noch einiges drin ist.“

Christian Frühwald

Die Verletzung an der Ferse zog sich Haider-Maurer schon vor zwei Monaten zu. „Nach einer Cortison-Spritze habe ich seitdem nichts mehr davon gespürt. Ich nehme aber an, dass es sich leicht ausheilen lässt und ich voll fit in die kommende Saison starten kann.“

Beste Saison der Karriere gibt Mut für 2016

2016 hat der von Daniel Huber gecoachte Niederösterreicher viel vor. Schließlich hat er die besten Saison seiner Karriere hinter sich. Aktuell ist Haider-Maurer die Nummer 62 der Welt, kurzfristig schaffte er sogar den Sprung unter die Top 50.

„Es war mein erstes Jahr bei dem ich fast nur große Turniere gespielt habe und ich habe dort auch die meisten meiner Punkte geholt. Die ersten 50 waren ein Riesenschritt. Das nächste Ziel sind die Top 40“, will er behutsam Schritt für Schritt vorgehen.