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Knowle: Kein fünftes Rad am ÖTV-Wagen

Knowle: Kein fünftes Rad am ÖTV-Wagen

Wenn am Donnerstag die Auslosung für das Viertelfinal-Duell gegen Spanien vollzogen wird, dürfen sich nur vier Spieler im jeweiligen Team wiederfinden.

„Ich darf zwar nur vier Spieler aufstellen, habe aber schon vor dem Duell gegen Russland gesagt, dass mein Kader aus mehr Spielern besteht“, erklärt ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel, der deshalb auch in Oropesa del Mar mit sechs Akteuren vertreten ist.

Kein fünftes Rad am Wagen

Die Österreicher treten geschlossen als Mannschaft auf, ganz egal, wer schlussendlich zum Einsatz kommt.

Dementsprechend sieht sich auch Doppel-Spezialist Julian Knowle nicht als fünftes Rad am Wagen.

„Die Stimmung ist wie üblich super. Alle bringen sich sehr, sehr gut ein. Wir freuen uns auf die Herausforderung in Spanien“, ist der 37-jährige Vorarlberger im Gespräch mit LAOLA1 guter Dinge.

Obwohl er aller Voraussicht nach das komplette Wochenende in der ÖTV-Box verbringen wird.

Reservist und Trainingspartner

„Ganz realistisch betrachtet habe ich nur dann eine Chance auf einen Einsatz, wenn sich einer von den beiden Doppel-Spielern verletzen sollte“, gibt sich der  aktuell nur auf dem 61. Weltranglistenplatz rangierende Knowle keinen Illusionen hin.

„Das hoffe ich aber natürlich nicht. Wenn etwas passieren sollte, dann stehe ich aber sicher parat.“

Neben der Rolle des Reservisten nimmt der US-Open-Sieger von 2007 auch jene des Trainingspartners sein.

Durchwachsener Saisonbeginn

Vor allem für das Duo Oliver Marach/Alexander Peya ist es ideal, mit Knowle einen zusätzlichen starken Doppel-Spieler im Team zu haben.

„Das ist sicherlich ein Vorteil“, sagt Marach. „Wir müssen ja auf unser Doppel schauen. Wenn sich neben Julian auch noch Jürgen einmal Zeit nimmt, dann können wir immer Sparring spielen. Das ist für uns sehr wichtig.“

Derartige Trainingseinheiten schaden auch Knowle nicht. Viel Spielpraxs konnte er im bisherigen Saisonverlauf nicht sammeln. „Viele Turniere habe ich nicht gespielt“, gibt Knowle zu.

„Zu Saisonbeginn habe ich mit Michael Kohlmann gespielt. Das ist nicht nach Wunsch gelaufen – das muss man so sagen“, erklärt der ehemalige Partner von Jürgen Melzer.

Vier Erstrunden-Niederlagen bei sechs Turnieren

Bei sechs Starts setzte es vier Auftaktniederlagen, die übrigen beiden Male war in Runde zwei Endstation.

„Mit Alex Peya habe ich in Dubai ein gutes Turnier gespielt. Da haben wir mit Llodra/Zimonjic ein absolutes Top-Team geschlagen und erst im Halbfinale verloren."

"Da habe ich gezeigt, dass ich auf jeden Fall noch dabei bin und gute Leute schlagen kann. Das ist für mich das Entscheidende. In den vergangenen Wochen habe ich gute Leistungen gebracht, auch wenn die Ergebnisse nicht so gut waren.“

Olympia-Chance gering

Ohne fixen Partner ist es auf der Tour freilich schwierig, sich an die Spitze zu arbeiten.

Nach dem Davis Cup wird Knowle in Casablanca mit Peyas Vorjahrs-Partner Christopher Kas (GER) spielen, in Bukarest wahrscheinlich mit Melzer. „Es ist dann leider von Woche zu Woche verschieden.“

Dementsprechend durchwachsen sieht Knowle auch seine Chance auf eine Olympia-Teilnahme.

„Es wird  davon abhängen, ob sich Oliver (Marach) und Alexander (Peya) qualifizieren. Dann ist Jürgen (Melzer) meine einzige Chance. Sollte sich nur Jürgen qualifizieren, kann er sich jemanden aussuchen. Das wird dann er entscheiden.“

Christian Frühwald