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Marach/Peya geben 3:0 aus der Hand

Marach/Peya geben 3:0 aus der Hand

Nichts wurde es am Samstag aus der vorverlegten Siegesfeier im Davis-Cup-Duell gegen Russland.

Österreichs Doppel Oliver Marach/Alexander Peya musste sich Nikolay Davydenko und Mikhail Youzhny nach 4:45 Stunden mit 6:7 (1), 7:6 (7), 5:7, 6:3, 4:6 geschlagen geben.

Der erstmalige Einzug ins Viertelfinale der Weltgruppe seit 17 Jahren muss damit vorerst aufgeschoben werden.

Die Russen verkürzen vor den beiden noch ausstehenden Einzel-Partien am Sonntag auf 1:2.

Melzer eröffnet am Sonntag

Jürgen Melzer wird ab 13 Uhr versuchen, den nötigen dritten Punkt für Österreich zu holen.

Ob unsere Nummer eins wirklich auf sein russisches Pendant Alex Bogomolov trifft, wird allerdings erst kurz vor Spielbeginn bekanntgegeben werden. Zumindest Davydenko hat sich im Doppel als mögliche Alternative empfohlen.

ÖTV-Team galt als Favorit

Viel hätte eigentlich für eine Vorentscheidung am Samstag zu Gunsten des ÖTV-Teams gesprochen:

Während Marach/Peya seit Jahresbeginn ein fixes Doppel-Team bilden, spielten Davydenko/Youzhny zum ersten Mal seit fünf Jahren in dieser Zusammensetzung.

Im Davis Cup gab es dieses russische Doppel-Duo überhaupt zum ersten Mal zu sehen.

Youzhny von Schulterverletzung gehandicappt

Zudem war Youzhny merkbar von seiner Schulterverletzung gehandicappt. Vor allem beim Service wurde es deutlich, warum der Weltranglisten-35., der erst am Sonntag das Turnier in Zagreb gewann, im Einzel nicht zum Zug kam.

Aufschläge über 160 km/h waren bei Youzhny eine Seltenheit. Mehrmals ließ sich der 29-jährige Moskauer an der Schulter behandeln.

Trotzdem biss der frischgebackene Doktor der Philosphie die Zähne zusammen und hielt gemeinsam mit Davydenko sein Team im Rennen.

Nervenstärke entschied Partie

Unter dem Strich entschied die größere Nervenstärke der Russen die Partie.

Hatten Marach/Peya im Tiebreak des zweiten Satzes noch Glück, als sie eine 5:0-Führung leichtfertig aus der Hand gaben, ließ sich ein ähnlicher Fauxpaus im Entscheidungs-Satz nicht mehr wiedergutmachen.

Mit einem Break Vorsprung lagen die beiden mit 3:0 in Front und sahen bereits wie der sichere Sieger aus. In Folge machte das österreichische Duo aber trotz einiger enger Spielsituationen kein Game mehr.

"Es ist dann Sand ins Getriebe gekommen"

"Leider haben wir den Sack nicht zugemacht. Wir haben im fünften Satz bei 3:0 noch ein enges Game gehabt, dann aber zwei dumme Fehler gemacht", ärgerte sich Marach über den verpassten Sieg. "Es ist dann Sand ins Getriebe gekommen."

Grundsätzlich war der 31-jährige Grazer mit der Leistung zufrieden: "Wir haben sicher nicht unser bestes Tennis gespielt, aber wir haben auch nicht schlecht gespielt. Die zwei haben unglaublich retourniert", lobte Marach seine Kontrahenten, die normalerweise eher im Einzel als im Doppel zum Schläger greifen.

Peya: "Youzhny hat nicht viel falsch gemacht"

Peya maß diesem Umstand aber nicht sonderliche Bedeutung bei: "Youzhny und Davydenko sind zwei sehr gute Spieler. Federer und Wawrinka haben auch olympisches Gold gewonnen, obwohl sie nicht eingespielt waren."

Auch die Verletzung Youzhnys war für den 31-jährigen Wiener kein Thema: "Er hat sicherlich nicht voll servieren können, dafür hatte er eine hohe Aufschlag-Quote. Ansonsten hat er nicht viel falsch gemacht."

Trimmel hat Verständnis

ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel hatte für seine Schützlinge Verständnis: "Im Doppel ist es immer extrem eng."

"Youzhny/Davydenko spielen zwar nicht regelmäßig, sind aber trotzdem ein tolles Team. In den entscheidenden Momenten waren unsere Burschen vielleicht ein bisschen zu passiv."

Christian Frühwald